Aus dem Fördertopf
<p>Um die Elektromobilität richtig in Schwung zu bringen, bedarf es aktuell noch Förderungen, denn ein paar Abstriche bei der Praxistauglichkeit muss man im Kontext mit den meisten alternativen Antrieben schon noch machen. Daher braucht es Anreize.</p>

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Wenn der Handwerker auf Einkaufstour geht und neue Vehikel erwerben will, muss er gut überlegen, wofür er sich entscheiden möchte. Auf der privaten Tour mal eben eine halbe Stunde Ladepause einlegen und dabei etwas essen, mag ja kein Problem sein. Die Monteure auf dem Weg zum Kunden können sich einen solchen Zwangsstopp nicht zwingend erlauben. Und man muss beachten: Wenn der Hochdachkombi oder Transporter beladen ist, sieht der Stromverbrauch ja ganz anders aus – und die Ladezyklen werden enger – man erreicht das Ziel womöglich nicht mehr mit einer Batterieladung. Daher kommen Förderungen ganz gelegen, schließlich gibt es kein besseres Argument als Geld. Und jetzt, da die Technik in der Entwicklung begriffen und vielleicht noch nicht so attraktiv ist, muss man sie den Kunden schmackhaft machen, bevor sie bezüglich Reichweite auf Augenhöhe mit der Verbrennertechnologie ist. Da passt es gut, dass das Land Nordrhein-Westfalen beispielsweise massiv Gelder ausschüttet, die geneigten Firmen zugute kommen. Gewerbliche Interessenten von Nutzfahrzeugen können auf diese Weise die Hälfte des Anschaffungspreises erstattet bekommen – da verschmerzt man gerne auch mal eine etwas planungsaufwendigere Kraftstoffaufnahme. NRW startet quasi von der Pike auf, fördert auch die Ladeinfrastruktur. Und zwar gibt es je nicht öffentliche Ladesäule 1.500 Euro Zuschuss. Noch einmal 500 Euro pro Ladepunkt zahlt das Land, wenn der Strom vor Ort aus einer neu errichteten Anlage gespeist wird, die regenerativ arbeitet.
Noch mehr Förderung, nämlich 80 Prozent zum Anschaffungspreis dazu, gibt es für Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle. Hier muss man allerdings noch tapferer sein – denn das entsprechende Tankstellennetz ist mit unter 100 Stationen noch mehr als ausbaufähig. Dafür kann der Tank binnen weniger Minuten gefüllt werden – so ist man emissionsfrei unterwegs ohne „Reichweitenangst“ – vorausgesetzt, man bewegt sich in einem Bereich mit Wasserstoffinfrastruktur. Wer einen Förderantrag stellt, muss sein Fahrzeug mindestens fünf Jahre nutzen. Auf diese Weise bleibt ein gewisser Umwelt-Effekt gewahrt, denn jedes neu gebaute Auto hat schon viel Energie verschlungen, bevor es überhaupt die erste Fahrt absolviert hat. Schließlich ist die Automobilproduktion energieintensiv – besonders, wenn die Fahrzeuge Lithium-Ionen-Stromspeicher enthalten.
Firmen können jedoch nicht nur Förderungen für den Fuhrpark selbst beantragen – auch die Ladeinfrastruktur wird durchaus bezuschusst. Da die Förderprogramme teils länderabhängig sind, müssen sich die Betriebe bei den entsprechenden Landesregierungen erkundigen, Bürokratieaufwand inklusive. Es ist natürlich durchaus richtig, gezielt zu fördern, um im Sinne der Umwelt zu handeln. Wenn beispielsweise Ladesäulen mit einigen Tausend Euro gefördert werden, sollten das nicht irgendwelche sein. Es gibt ja heutzutage bereits mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Ladegeräte, die die Verteilernetze schonen und regenerativen Strom bevorzugen.
Klar ist: Die umfangreichen Förderprogramme sind teils so undurchsichtig, dass man sich fachliche Hilfe suchen sollte – die wiederum gefördert wird. Schließlich muss dringend eine kompetente Person an das Thema ran, um den größtmöglichen Fördereffekt und damit den bestmöglichen finanziellen Vorteil für das Unternehmen zu erzielen. Schön ist, wenn damit auch noch die Schonung der Umwelt einhergeht. Dann waren die Förderprogramme erfolgreich.

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