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<p> Interview mit Frank Kemmerer (Leiter Flottenmanagement Mercedes-Benz Pkw &amp; smart im Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland)</p>

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Flottenmanagement: Herr Kemmerer, 2019 erzielte Mercedes-Benz in Deutschland den höchsten Absatz der vergangenen zehn Jahre: Von welchen Entwicklungen im Gesamtmarkt konnte Mercedes-Benz hier besonders profitieren? Welche Erwartungen haben Sie für 2020 und inwieweit spiegeln sich diese in den ersten Monaten des neuen Jahres wider

Frank Kemmerer: 2019 war für den Absatz in der Tat ein erfolgreiches Jahr für uns, und das auf nationaler wie internationaler Ebene. Global war es für uns das neunte Rekordjahr in Folge und das vierte Jahr als Nummer eins beim Absatz unter den automobilen Premiummarken. Der deutsche Markt hat dabei einen großen Anteil am Erfolg: Gerade im Flottenbereich haben sowohl Mercedes-Benz als auch smart mit einem zweistelligen Wachstum in Deutschland dazu beigetragen. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch das Produktportfolio: Ein solches Wachstum kann nur realisiert werden, wenn die Fahrzeuge zeitgemäß sind und auch die Nachfrage bedienen.

Das gilt auch für unser Produktportfolio 2020, das sich im Zuge unserer Hybrid- beziehungsweise Elektrifizierungsstrategie immer variabler gestaltet und damit dem Kunden die Wahl lässt, ob er ein Fahrzeug mit EQ Boost (Mild-Hybrid), EQ Power (Plug-in-Hybrid) oder einen rein elektrischen EQ möchte. Diese Variabilität wird sukzessive in den nächsten Monaten und Jahren ausgebaut.

Flottenmanagement: Mit den Marken Mercedes- Benz und smart decken Sie im Pkw-Bereich nahezu alle Fahrzeugsegmente ab. Welche Ihrer Modellreihen sind bei Flotten besonders beliebt? Inwieweit haben sich die Bedürfnisse von Flottenkunden bezüglich der Firmenfahrzeuge in den letzten Jahren verändert

Frank Kemmerer: Das wichtigste Segment im Premiumbereich ist nach wie vor die Mittelklasse, sprich bei uns die C-Klasse. Diese hat sich gerade im letzten Jahr im Zuge der Hybridisierungsstrategie sehr positiv entwickelt. Danach folgt die E-Klasse, die jetzt mit dem gerade vorgestellten Facelift weitere Hybridvarianten hinzubekommt. Der Trend der SUV ist inzwischen auch in Flotten jeder Größenordnung angekommen und das auch völlig zu Recht, da diese Fahrzeuge heute auch ökologisch sinnvoll gefahren werden können, wobei natürlich auch das steigende Hybridangebot hilft. Grundsätzlich stellen wir fest, dass der Markt inzwischen auch für Hybride bereit ist, was sich deutlich bei den Auftragseingängen zeigt. Nicht zuletzt haben sich auch unsere Kompakten sehr positiv entwickelt, was auch zeigt, dass wir hier die richtigen Schritte eingeleitet haben.

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Flottenmanagement: Erst vor wenigen Wochen wurde das umfangreiche Facelift der EKlasse präsentiert. Welche Neuerungen sind Ihrer Meinung nach besonders für Flottenkunden interessant

Frank Kemmerer: Die E-Klasse ist für uns wahnsinnig wichtig, denn sie ist das Herz der Marke und hat zudem sehr loyale Kunden. Dementsprechend lassen sich in dem Fahrzeug natürlich auch die Kernwerte der Marke wie Komfort, Sicherheit, aber auch Intelligenz wiederfinden. Gleichzeitig ist die neue E-Klasse deutlich dynamischer geworden: Das zeigt sich beispielsweise im Frontbereich mit dem Zentralstern, der bereits in der Avantgarde-Line zu finden ist, die gleichzeitig die neue Basisausstattung darstellt. Aber auch im Heckbereich der Limousine, welche nun deutlich dynamischer gestaltet ist. Und ich glaube, das steht unseren Businesskunden richtig gut. Wenn wir in den Innenraumbereich schauen, ist nun auch das Update des sehr erfolgreichen MBUX verfügbar, sprich unserer Sprachbedienung der Multimedia-Einheit inklusive Augmented-Reality-Funktion. Außerdem sind zwei digitale Bildschirme serienmäßig mit dabei. Das bedeutet aber auch, dass die E-Klasse nicht nur dynamischer geworden ist, sondern auch deutlich digitaler. Nicht zuletzt trägt natürlich auch die Motorenvielfalt – unter anderem mit sieben verschiedenen Hybriden – dazu bei, an den Erfolg der E-Klasse auch in Zukunft weiter anzuknüpfen.

Aber lassen Sie mich noch einmal auf die Digitalisierung zurückkommen: Neben der Inte-gration von MBUX, welches das Fahrzeug noch mal deutlich digitaler macht, sind es vor allem die digitalen Services, die das Leben von Flottenmanagern einfacher machen und von denen sie am meisten profitieren. Dafür haben wir unsere „connect business“-Services, die als Hilfestellung für Flottenmanager zur Verwaltung ihrer Fahrzeuge dienen. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass „connect business“ nicht nur für reine Mercedes-Benz-Fuhrparks funktioniert, sondern sich auch für markenübergreifende Flotten anbietet.

Flottenmanagement: Einen großen Anteil am Erfolg von Mercedes-Benz hat das umfangreiche SUV-Portfolio, welches mit dem GLB seit Ende 2019 sogar über ein Kompaktfahrzeug mit einer optionalen dritten Sitzreihe verfügt. Welches Potenzial steckt in den SUV-Modellen für den Flottenmarkt? Inwieweit spielt die Segmentzuordnung dabei eine Rolle

Frank Kemmerer: Ich glaube, dass der Erfolg der SUV auch darin begründet ist, dass sie eine extrem hohe Praktikabilität haben. Das in Kombination mit der erhöhten Sitzposition, die zusätzlich Überblick verschafft, sind Grundzutaten für das Erfolgsrezept SUV. Daneben müssen die Fahrzeuge aber auch zeitgemäß sein, und das vor allem in den Bereichen Konnektivität sowie Motorisierung. Letzteres bedeutet auch, dass die Modelle zunehmend elektrifiziert sind, und dies können wir fast über die gesamte Range anbieten. Beispielhaft möchte ich hier den Diesel-Plug-in-Hybrid GLE 350 de nennen, der mit einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 100 Kilometern in der Lage ist, den Großteil der täglichen Fahrten rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei zu absolvieren.

Wir haben praktisch für jedes Segment eine SUV-Variante, die das herkömmliche Angebot auch in puncto Variabilität ergänzt. So bietet der GLB beispielsweise sieben Sitze; ein Angebot, das wir mit der B-Klasse in dem Segment bisher nicht hatten. Die B-Klasse hat aber auch eigene sehr loyale Kunden, die bewusst zur B-Klasse greifen. Nichtsdestotrotz verzeichnen wir natürlich auch Wanderbewegungen zu den SUV-Modellen hin. Faktisch trägt die Fahrzeugvielfalt aber auch dazu bei, dass wir insgesamt mehr neue Kunden für die Marke gewinnen.

Flottenmanagement: Mit dem Mercedes-Benz EQC wurde im vergangenen Jahr das erste Fahrzeug der Produkt- und Technologiemarke EQ auf den Markt gebracht. Welche Bedeutung hat die Elektromobilität für Mercedes-Benz? Auf welche Neuigkeiten können sich Flottenkunden der Marke EQ in diesem Jahr freuen

Frank Kemmerer: Zu unserer Technologiemarke EQ zählen derzeit der EQC sowie die Modelle der smart EQ-Familie, wobei rein elektrische smart-Modelle schon immer Teil des smart-Portfolios waren. In diesem Jahr folgt der EQV und wir stellen den EQA vor. Unsere Elektrooffensive ist voll im Gange: Bis 2022 werden wir das gesamte Portfolio der Mercedes-Benz Cars elektrifizieren. Das bedeutet, dass wir unseren Kunden in jedem Segment verschiedene elektrifizierte Alternativen anbieten werden – vom smart bis zum großen SUV. Wir gehen davon aus, dass 2025 der Anteil der rein elektrischen Fahrzeuge bis zu 25 Prozent betragen wird; dies ist natürlich abhängig von Kundennachfrage und nicht zuletzt auch gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem Aufbau öffentlicher Infrastruktur. Dabei ist es grundsätzlich wichtig, sich auf diese Technologie auch einzulassen. Das bedeutet auch eine bewusstere Planung von Reisen und das Laden der Fahrzeugbatterie, wo immer es möglich ist. Dafür bieten wir mit Mercedes me Charge auch eine Lösung an, die über den Mercedes me Account verknüpft ist und einen bequemen Ladesäulenzugang unterschiedlichster Anbieter auch über Landesgrenzen hinweg ermöglicht. Die Erfahrung zeigt, wenn man das ein oder zwei Mal gemacht hat, ist es genauso einfach und natürlich wie das Tanken eines Verbrenners.

Flottenmanagement: Ob als Zweisitzer, Viersitzer oder Cabrio, die Ausmaße der smart-Modelle prädestinieren diese für den Stadtverkehr wie auch die Kurzstrecke. Inwieweit war der Umstieg des gesamten Produktportfolios auf reinen Elektroantrieb daher so wichtig? Wie unterscheidet sich die neue Generation smart abseits des Antriebs von den vorherigen Generationen

Frank Kemmerer: smart war schon immer der Zeit voraus und ist jetzt zeitgemäßer denn je. Bereits in seinem Ursprungskonzept von Nicolas Hayek war es als lokal emissionsfreies Fahrzeug ausgelegt. Seit 2007 bieten wir in jeder Generation einen vollelektrischen smart als Option an. Daher war es nun ein logischer Schritt, smart zu einer rein elektrischen Marke für den urbanen Raum zu transformieren. Ich glaube, dass dies genau der richtige Zeitpunkt war, um die Vorteile in puncto Flexibilität und Wendigkeit gepaart mit dem Style sowie den vielen Neuerungen im Bereich Digitalisierung und Individualisierung in die breite Masse zu tragen. Gleichzeitig haben wir aber auch das Bestellsystem vereinfacht: Man könnte fast schon behaupten, dass es heute so einfach ist, sich einen smart zu bestellen, wie ein Smartphone. Dank der neuen Ausstattungsstruktur ist die Konfiguration eines smart mit nur wenigen Klicks erledigt.

Flottenmanagement: Erst im Januar wurde mit Mercedes me Charge ein neuer Service für Fahrer eines Mercedes-Benz EQC oder der Plugin- Hybride vorgestellt. Was verbirgt sich hinter dem Namen „Mercedes me Charge“? An welche Zielgruppe richtet sich dieses Produkt und wird etwas Ähnliches auch für Flottenkunden angeboten

Frank Kemmerer: Primär dient Mercedes me Charge der Individualversorgung, da es über die „Mercedes me“-Technologie läuft. Wenn wir hingegen über Flottenlösungen sprechen, die eine spezielle Abrechnung brauchen, haben wir New- Motion als Partner, der individuell je nach den Bedürfnissen und dem Bedarf des Kunden ein ganzes System aufbauen kann, samt Ladeinfrastruktur und Konzepten für das Lademanagement. Das heißt, im Flottenbereich reden wir über eine Individualberatung gemeinsam mit unserem Partner und dem Kunden.

Flottenmanagement: Finanzdienstleistungen und Full-Service-Angebote sind ein wichtiges Standbein im Flottengeschäft. Wie sind Sie in diesem Bereich aufgestellt? Welche Highlights hält das Geschäftskundenprogramm FlottenSterne für den Fuhrparkverantwortlichen bereit

Frank Kemmerer: Unter der Daimler Mobility AG ist das gesamte Finanzdienstleistungs- und Versicherungsportfolio für Privat- und Flottenkunden gebündelt. Innerhalb des Flottenbereichs unterscheiden wir dabei zwischen dem kleingewerblichen Bereich, bei dem die Mercedes-Benz Bank der Partner ist, und größeren Fuhrparks, die herstellerübergreifende oder internationale Lösungen suchen und für die Athlon innerhalb der Daimler Mobility AG als Partner zur Verfügung steht. So ist es uns möglich, sehr spezifisch auf die individuellen Anforderungen des Kunden einzugehen. Dabei zeigt sich, dass auch hier die Digitalisierung ein Kernthema ist.

FlottenSterne beschreibt hingegen unser Herstellerprogramm, welches sich je nach Fuhrparkgröße unterscheidet: Angefangen bei Kleinstflottenkunden mit einer Einheit (FlottenSterne 1+) über Kunden mit Fuhrparks ab fünf Fahrzeugen (FlottenSterne 5+) bis schließlich zu FlottenSterne 100+, worüber nationale wie internationale Großkunden betreut werden – und dies meist über einen speziellen Key-Account-Manager, der dem Kunden zugeordnet ist.

Flottenmanagement: Last, but not least: Welche generellen Trends und Entwicklungen können Sie im Flottengeschäft beobachten? Mit welchen Innovationen und Produkten wollen Sie auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren

Frank Kemmerer: Eines der großen Themen ist sicherlich die Digitalisierung und damit auch die Onlineangebote und Services, mit denen wir unsere Kunden noch konsequenter ins Zentrum unseres Handelns rücken. Vertrauen, Leichtigkeit, Respekt und Liebe sind die vier Gefühle, die wir bei den Menschen auslösen wollen und mit denen wir als Partner online wie auch offline agieren. Und bei der Leichtigkeit kommen wir im Grunde genommen nicht an Onlinesystemen vorbei. Das wird sich auch in Zukunft in weiteren Services wie der bereits möglichen Online- Terminvereinbarung mit der Werkstatt oder der Online-Fahrzeugbestellung für Flottenkunden zeigen. Dabei ist aber anzumerken, dass das Onlinegeschäft lediglich eine Ergänzung ist: Die physische Präsenz in Form eines Händlernetzes und auch das Angebot an Probefahrten wird man aus meiner Sicht nie ersetzen können. Vielmehr wird durch das Onlinegeschäft der Auswahlprozess vereinfacht. Meiner Meinung nach liegt in der Kombination eines erlebnisorientierten physischen Retails und einer einfachen Bestellsowie Konfigurationslogik die Zukunft.

Ein weiterer Trend, dem wir uns stellen und der auch sehr mit der Digitalisierung verflochten ist, ist das Thema Sustainability, sprich Nachhaltigkeit oder CO2-Footprint. Mit unserer „Ambition 2039“ haben wir eine klare Roadmap vorgegeben: Bis 2039 wollen wir als Konzern eine CO2- neutrale Flotte anbieten. Der Weg dahin führt über die Varianten, die wir bereits innerhalb der Elektrifizierungsstrategie angesprochen haben. Im Grunde genommen heißt das, dass sukzessive alle Modellreihen elektrifiziert werden, wodurch der CO2-Footprint unserer Flotte nach und nach weiter sinkt. Entscheidend ist aber dabei, dass diese verschiedenen Fahrzeugkonzepte in den Car-Policys der Unternehmen richtig eingeordnet werden und auch hinsichtlich des Nutzungsverhaltens ein Umdenken geschieht. Wer einen Plug-in-Hybrid kauft, sollte diesen auch laden, denn nur über das Laden am Arbeitsplatz, zu Hause oder zwischendurch kann man wirklich effizient unterwegs sein. Um dies zu gewährleisten, steht der Key-Account-Bereich im intensiven Dialog mit unseren Kunden. Das betrifft sowohl sinnvolle Regelungen innerhalb der Car-Policy, die die Mitarbeiter natürlich vor allem motivieren soll, effizient unterwegs zu sein, aber auch das Thema Gamification, sprich über eine spielerische Art und Weise eine Verhaltensänderung zu bewirken.

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