Effizienz steigern!

<p> Interview mit Frank H&auml;gele (Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer Fleet der Deutschen Leasing) und Sandra Noack (Produktmanagerin) zum Thema Corporate Carsharing</p>

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Flottenmanagement: Als Leasinggesellschaft hält die Deutsche Leasing Flotten seit Jahrzehnten mobil, bald auch mit einem Carsharing-Angebot. Wie entwickelt sich der Carsharing-Markt derzeit? Welche Zukunftschancen hat das Teilen von Autos im gewerblichen Bereich

Frank Hägele: Der Carsharing-Markt insgesamt ist ein wachsender Markt, weil auch das Interesse, ein Auto zu teilen, anstatt es zu besitzen, zunimmt. Diese Entwicklung gilt sowohl für den privaten als auch für den gewerblichen Bereich. Allerdings birgt insbesondere das Corporate-Carsharing- Konzept, also das Autoteilen innerhalb eines geschlossenen Nutzerkreises und Fahrzeugpools, für viele Unternehmen große Potenziale, auch weil es in der letztendlichen Ausführung unzählige Spielarten gibt. In vielen Gesprächen mit unseren Kunden haben wir herausgefunden, dass der Wunsch nach einer geeigneten Carsharing- Lösung derzeit groß ist in den Flotten, jedoch wird die konkrete Art und Weise der Umsetzung noch sehr offen diskutiert. Vor allem möchten die befragten Kunden die schon bestehende Poolfahrzeugflotte effizienter nutzen. Daher haben wir einen Pilotversuch mit der Flotte der Deutschen Leasing hier am Standort Bad Homburg und mit der Flotte unserer Tochtergesellschaft, der DAL Deutsche Anlagen-Leasing, in Mainz gestartet, um zu sehen, wie wir dem Kundenwunsch nach mehr Flexibilität und Flottenauslastung nachkommen können. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt fließen in unser neues Corporate-Carsharing-Produkt ein.

Sandra Noack: Bereits vor dem Start des Pilotprojekts haben wir ein interdisziplinäres Team innerhalb der Deutschen Leasing gegründet, das verschiedene Lösungsansätze entwickelt hat. Dazu wurden alle Möglichkeiten eines Corporate Carsharings durchgespielt und daraus wurde ein Konzept entwickelt. In dem angesprochenen Pilotprojekt wird dieses Konzept nun auf Herz und Nieren geprüft. Die Testphase endet in ein paar Monaten. Im zweiten Halbjahr 2020 bereiten wir dann den Launch unseres neuen Corporate-Carsharing- Produkts vor.

Flottenmanagement: Was beinhaltet diese Corporate-Carsharing-Lösung der Deutschen Leasing

Frank Hägele: In erster Linie beraten wir unsere Kunden zu diesem Thema und geben Hilfestellung bei Fragen wie: Was kostet eine Flottenumrüstung auf ein Corporate-Carsharing-System, welche Fahrzeuge kommen idealerweise zum Einsatz und was gilt es, bei der Verwaltung dieser Flotte zu beachten? Außerdem stellen wir passende digitale Verwaltungslösungen bereit. Das Betreiben der Flotte bleibt nach wie vor in den Händen des Kunden.

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Sandra Noack: Mit diesem übergreifenden Ansatz, dass sowohl bestehende Fahrzeuge integriert als auch neue, über uns geleaste Fahrzeuge umgerüstet werden können und dass wir eine digitale Plattform zur Verfügung stellen, der Kunde sich jedoch ums Daily Business rund um das Fahrzeug kümmert, haben wir nach unserer Ansicht einen sehr stimmigen Ansatz für die meisten Kundenkonstellationen. In unseren Kundeninterviews wurden sehr häufig Fragen nach den Mehrkosten, dem Verwaltungsaufwand, der Flexibilität und nach einer effizienteren Fahrzeugnutzung gestellt. Mit dem beschriebenen Set-up werden diese Fragen positiv beantwortet.

Flottenmanagement: Welche Rolle spielen alternative Antriebe im Zusammenhang mit Corporate Carsharing? Kann die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ein Katalysator für den Erfolg des Autoteilens sein

Frank Hägele: Definitiv passen alternative Antriebe und das Carsharing-Konzept hervorragend zusammen, vor allem auch vor dem bereits erwähnten Hintergrund, dass viele Unternehmen ihre Poolfahrzeuge effizienter und damit auch umweltfreundlicher nutzen wollen. Die Nachfrage nach alternativen Antrieben ist zudem in unserem herkömmlichen Leasinggeschäft rasant sind Stromer schon heute eine gute Alternative.

Sandra Noack: Hinzu kommt, dass im Rahmen des Corporate Carsharing ein Einstieg in neue Antriebstechnologien gefunden werden kann. Die Nutzung eines Elektroautos über ein Carsharing- System birgt für den Fahrzeughalter weniger Risiken und Mitarbeiter wie Flottenmanager können erste Erfahrungen mit der Technologie machen. Dabei lassen wir den Flottenleiter auch in Sachen Infrastruktur nicht allein und können innerhalb unserer 360-Grad-Strategie gezielt Beratungen und Leistungen in den Bereichen Förderanträge, Ladekarten und Infrastrukturaufbau anbieten, wie wir es bereits bei unserem herkömmlichen Leasingangebot tun.

Flottenmanagement: Ab welcher Anzahl an Fahrzeugen ist Corporate Carsharing sinnvoll

Frank Hägele: Corporate Carsharing, wie wir es verstehen, lohnt sich bereits ab einem Fahrzeug. In dem bereits angesprochenen internen Pilotprojekt ist die Nutzung der Elektrofahrzeuge konstant hoch. Pro Fahrzeug gibt es zu Spitzenzeiten bis zu fünf Ausleihen durch unsere Mitarbeiter pro Tag. In einer manuell verwalteten Poolfahrzeugflotte mit einer persönlichen Schlüsselübergabe und einer Excel-Tabelle für die Koordination der Ausleihen ist dies eine schwer zu erreichende Auslastung. Genau hier setzen wir mit unserem Produkt an. Wir liefern das Know-how, um die vorhandene Flotte effizienter zu nutzen und Kosten einzusparen. Für die Flotten ist das Einsparpotenzial hoch, vergleicht man beispielsweise die Kilometerkosten eines Carsharing-Fahrzeugs mit den Kosten, die bei der dienstlichen Nutzung eines Privat-Pkw abgerechnet werden, oder mit den Anmietkosten eines Mietwagens.

Flottenmanagement: Welche Vorteile ergeben sich darüber hinaus durch Corporate Carsharing als Poolfahrzeugflottenverwaltung

Frank Hägele: Neben der Effizienzsteigerung durch eine höhere Flottenauslastung ermöglicht unser Corporate Carsharing die Senkung von Personalkosten und eine Zeitersparnis, da die Verwaltung der zum Sharing freigegebenen Fahrzeuge über die Software abläuft. Durch eine bessere Disposition der Fahrzeuge kann gegebenenfalls auch die Anzahl an Pooleinheiten reduziert werden, was wiederum gut für Geldbeutel und Umwelt ist. Außerdem fördert ein Corporate Carsharing, das die Privatnutzung erlaubt, auch die Mitarbeitermotivation. Ein einheitliches Branding der Fahrzeuge kann zudem für eine positive Unternehmenswahrnehmung sorgen.

Flottenmanagement: Welche Hürden bestehen für den Fuhrpark bei der Implementierung eines Carsharing-Systems? Wie unterstützen Sie den Fuhrparkleiter bei der Umsetzung

Sandra Noack: Die Implementierung des Systems ist vom technischen Standpunkt aus betrachtet relativ einfach. Ein Hemmschuh, wenn man so will, ist beim Corporate Carsharing eine oftmals vorherrschende Skepsis gegenüber dem Autoteilen seitens der Mitarbeiter. Gerade bei denen die keine Digital-Natives sind, kann es zu Vorbehalten gegenüber den digitalen Verwaltungsprozessen und, wenn vorhanden, gegenüber der Elektromobilität kommen. Wie wir in dem besagten Pilotprojekt jedoch feststellen konnten, sind beide Aspekte sehr gut durch Information und Aufklärung der Mitarbeiter zu entkräften.

Flottenmanagement: Ist das klassische Leasinggeschäft in Zeiten von Auto-Abo, Corporate Carsharing und Mobilitätsmix ein Auslaufmodell? Wie sehen Sie die Anteile der unterschiedlichen Geschäftsmodelle in der Zukunft

Frank Hägele: Der relevante Flottenmarkt ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Das klassische Full-Service-Leasing wird auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren, insbesondere wenn alternative Antriebe stärker nachgefragt werden. Durch die rasante technologische Entwicklung bei diesen Antrieben, hohe Anschaffungspreise und eine noch unklare Wiedervermarktungslage sind diese Fahrzeuge prädestiniert für ein Leasinggeschäft. Die Miet- und Abo-Modelle werden in Zukunft eine größere Rolle einnehmen, das klassische Leasinggeschäft aber nicht ersetzen können. Für uns als Deutsche Leasing wird es in den folgenden Jahren darum gehen, neue Produkte zu entwickeln, die den Anforderungen der Kunden gerecht werden, sei dies in Sachen E-Mobilität, bei dem angesprochenen Corporate-Carsharing-Produkt oder bei weiteren Mobilitätsthemen.

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