Reifen und mehr ...
<p> Der Reifenservice im Fuhrpark wird gerne an externe Dienstleister abgegeben (siehe auch Ergebnisse unserer Onlineumfrage S. 78). Flottenmanagement hat hier eine Auswahl von Anbietern miteinander verglichen und geht im Folgenden näher auf die verschiedenen Entwicklungen sowie Trends im Markt ein.</p>

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Alles (im Fuhrpark) wird digitaler – so auch der Reifenservice. Wolfgang Weigand, Bereichsleiter Vertrieb bei der Servicequadrat GmbH & Co. KG, berichtet: „Wir passen unsere Leistungen den modernen Medien ständig an.“ So sei die Digitalisierung beispielsweise bei der Erfassung von Profiltiefen, bei Einlagerungslisten oder bei der Umlagerung von Reifensätzen angekommen, sagt Thomas Tietje, Leitung Geschäftskunden bei der A.T.U Auto- Teile-Unger GmbH & Co. KG. Ein weiterer wichtiger Bereich sei die Online- Terminvereinbarung. „Diese digitale Form der Terminierung wächst jährlich mittlerweile zweistellig. Insgesamt lässt sich sagen, dass digitale Prozesse in allen Teilbereichen stattfinden und zukünftig noch stärker untereinander vernetzt werden“, so Tietje. So ist mittlerweile beispielsweise der Einsatz von Tablets in den Werkstätten gang und gäbe. Apps sind hingegen noch wenig verbreitet –nur zwei unserer aufgelisteten Dienstleister bieten bisher entsprechende Anwendungssoftware an.
Neben dem Service rund um die schwarzen Gummis nehmen die Flottenkunden auch andere Werkstattleistungen in Anspruch. Denn Fuhrparkbetreiber würden immer mehr nach einer One-Stop-Shopping-Lösung suchen, sie wollen also alle Bedürfnisse rund um das Fahrzeug bei einem Besuch und einem Dienstleister abdecken, erklärt Andreas Kuhl, Key Account Manager bei der EFR Einkaufsgesellschaft Freier Reifenfachhändler mbH & Co. KG. „Angefangen vom Reifenmanagement verbunden mit einer gleichzeitigen Prüfung der Unfallverhütungsvorschriften und der Führerscheinkontrolle bis hin zur Autoglasreparatur oder Inspektion nach Herstellervorgaben. Dies verkürzt die Standzeiten der Fahrzeuge und erhöht somit die Effektivität. Gleichzeitig verringert sich der administrative Aufwand des Fuhrparkbetreibers“, so Kuhl. Dies bestätigt Matthias Mezger-Boehringer, Geschäftsführer bei Euromaster, und ergänzt: „Neben UVV-Prüfungen und elektronischen Führerschein-Checks werden Hol- und Bringdienste und das Mobile Fitting immer beliebter. Unsere Kunden möchten so wenig Zeit wie möglich verlieren, daher holen wir ihre Fahrzeuge ab und bringen sie zeitnah zurück, wenn alle Arbeiten erledigt sind. Oder wir fahren mit unseren mobilen Werkstätten zu ihnen und führen alle Arbeiten vor Ort durch.“
In der Flotte sind nach wie vor Sommer- und Winterreifen beliebter als Ganzjahresreifen (das zumindest sagen die Ergebnisse unserer Onlineumfrage). Wolfgang Weigand von der Servicequadrat GmbH & Co. KG bestätigt dies, Flotten würden nach wie vor auf die klassischen Vorteile von Sommer- und Winterreifen setzen. „Aufgrund des Sicherheitsaspektes ist der regelmäßige Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen immer noch die bevorzugte Alternative für die meisten unserer Kunden“, erläutert Jochen Clahsen, Manager 4Fleet Group DACH.
Ansgar Blömer, bei der reifen.com GmbH für die Flottenbetreuung zuständig, hält hier entgegen: „Je nach Einsatzart und Fahrzeugstärke bekommt der Ganzjahresreifen eine neue Bedeutung und die Stückzahlen haben sich positiv entwickelt.“ Jochen Freier, CEO der tyremotive und jfnetwork GmbH, sieht ebenfalls Potenzial – auch gegeben durch die Erstausrüstung mit All-Season-Reifen. Weiterhin würden Kosten für die Einlagerung und Zeitaufwand wegfallen. Die Ganzjahresreifen aller Hersteller seien in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt worden – und für gewisse Regionen daher salonfähig auch in der Flotte, so Freier abschließend. Thomas Tietje von der A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG erkennt einen Trend zu den Allwetterreifen vor allem bei Autovermietungen. „Durch Ganzjahresreifen wird hier in vielen Fällen versucht die Ausfallzeit des Fahrzeugs zu verkürzen und somit zu optimieren“, so Tietje.
Ein weiteres Argument pro Ganzjahresreifen ergänzt Jochen Clahsen von der 4Fleet Group, der davon ausgeht, dass es mit der Einführung der IFRS 16 häufiger zu Kurzzeit-Leasing-Abschlüssen kommt. Fahrzeuge, die nur weniger als ein Jahr gehalten würden, erhielten dann tendenziell eher All- Season-Produkte. Clahsen weiter: „All-Season-Reifen werden mittlerweile auch in UHP-Größen in immer breiteren Sortimenten angeboten. Eine Herausforderung ist die Erstumrüstung auf Ganzjahresreifen bei Neufahrzeugen. Hier müssen prozessual und logistisch gute Prozesse geschaffen werden, wie beispielsweise die Verwertung der demontierten Sommerreifen.“

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Ebenfalls im Fokus: die Tendenz zu größeren Reifendimensionen. Das sagt zumindest Andreas Kuhl von der EFR Einkaufsgesellschaft Freier Reifenfachhändler mbH & Co. KG. Auch die wachsenden Zulassungszahlen der SUVs im Flottenbereich würden dazu beitragen, da gerade diese Fahrzeuge mit großen Reifendimensionen ausgerüstet seien.
Ausblick
Digitale Einflüsse werden rund um das Thema Reifenservice größer – beispielsweise mit Onlinetools oder bei der Terminvereinbarung. Noch besteht hier aber sicherlich eine Menge Potenzial, das sich allein durch die geringe Verfügbarkeit von entsprechenden Apps zeigt. Entscheidende Fragen der Zukunft lauten, ob und wenn ja, wann sich Ganzjahresreifen durchsetzen werden. Folglich würde durch sie eine Menge an Arbeit (Reifenwechsel, Einlagerung et cetera) entfallen. Andere Werkstattleistungen – die die gelisteten Unternehmen fast ausnahmslos bieten – würden dann umso wichtiger.

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