Leichtmetall
<p> Der Dienstwagen ist ein Aushängeschild für die Firma und ein Motivationsinstrument für den Fahrer. Daher spielt die Optik des Fahrzeugs eine wichtige Rolle. Den Felgen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Doch Alufelgen sehen nicht nur schick aus ...</p>

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Alufelgen am Dienstwagen
Sportlichkeit und Eleganz eines Fahrzeugs werden nicht selten über die Felgen und Reifen definiert. Der Blick eines Autoliebhabers bei der Betrachtung eines Fahrzeugs schweift in der Regel vom Markenlogo beziehungsweise der Modellkennzeichnung des Autos zu den Rädern und Reifen. Dies ist Grund genug für den autoaffinen Dienstwagenfahrer, über besondere Felgen für den Firmenwagen nachzudenken. Die Auswahl sowohl bei den Fahrzeugherstellern selbst als auch von Drittherstellern ist riesig – und das mit gutem Grund. Denn die Alufelgen sehen nicht nur schick aus, sie besitzen auch einige Vorteile gegenüber der Stahlfelge. So schildert Arno Riffel, Leiter Technik/Konstruktion/Homologation Aftermarket bei der Superior Industries Europe AG: „Ihr geringeres Gewicht gegenüber einer gleich großen Stahlfelge kann sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirken. Gerade in der aktuellen Debatte um CO2-Emissionen bedeutet dies nicht nur eine Einsparung von Kraftstoff, sondern auch ein umweltbewussteres und nachhaltigeres Autofahren. Auch in Sachen Sicherheit punkten Aluminiumräder: Die Bremswärme wird besser geleitet. Kraftfahrzeuge, deren Bremsen stark beansprucht werden, profitieren von der Ableitung der Hitze. Das Ergebnis ist ein höherer Sicherheitsfaktor, weshalb viele Fahrzeuge inzwischen serienmäßig mit Aluminiumrädern ausgestattet werden.“ Darüber hinaus kommt den kostensensiblen Flotten sicher auch ein stabilerer Restwert von Fahrzeugen mit Alufelgen entgegen. Für Außendienstflotten, bei denen die Mitarbeiter häufig auf dem Parkplatz der Kunden vorfahren, können Alufelgen zudem ein positives Image befördern.
Pflege von Felgen
Wer sich für passende Alufelgen entschieden hat, der sollte diese auch entsprechend pflegen, sonst ist der angesprochene positive Imageeffekt gleich verpufft. Die gute Nachricht ist dabei: Alufelgen sind sehr pflegeleicht. Wer regelmäßig seine Felgen putzt, der muss nicht einmal auf teure Spezialreiniger zurückgreifen, warmes Wasser und haushaltsübliches Spülmittel reichen oft aus, raten die Experten von dem Felgenhersteller Borbet. Das regelmäßige Reinigen der Räder hat noch einen positiven Nebeneffekt. So können mögliche Schäden an Reifen oder Felge früh erkannt werden. Kratzer an der Felge, beispielsweise durch das Anfahren einer Bordsteinkante, sind oft nur kosmetische Schäden und lassen sich mit einem Lackstift beheben. Ernstere Schäden wie Dellen oder Risse können nicht repariert werden. Die betreffenden Felgen sollten in diesem Falle umgehend ausgetauscht werden. Dazu rät auch Arno Riffel: „Der Einsatz eines reparierten Leichtmetallrads ist im öffentlichen Straßenverkehr nicht erlaubt. Der Eingriff in ein Rad kann erheblichen Einfluss auf die Festigkeit und Stabilität haben, weswegen eine Gefahr für die Verkehrssicherheit besteht. Sobald etwas an der Felge verändert wird, das kann auch eine optische Veränderung sein, entfällt jegliche Haftung seitens des Räderherstellers.“
Trends Der Siegeszug der Alufelge bei Pkw liegt in den beschriebenen positiven Eigenschaften des Materials gegenüber Stahlfelgen begründet. Diese Vorteile gewinnen noch mehr an Bedeutung, wenn es um das Thema Elektromobilität geht. Hier können die Felgenhersteller eine eindeutige Tendenz erkennen, so berichtet Denis Matijasic, Geschäftsführer der OZ Deutschland GmbH: „Die Entwicklung der Serienräder geht in eine Richtung, wo die Durchmesser der Räder größer werden, aber die Breiten der Felgen schmäler. Natürlich hat man mit einem schmalen Reifen einen geringeren Reibwert auf der Straße und somit auch einen niedrigeren Verbrauch. Oder auf das Elektrofahrzeug übertragen eben eine größere Reichweite. Je nachdem, was der Markt fordert, kann sich die Radgeometrie auch verändern, wenn zum Beispiel Radnabenmotoren verwendet werden, dann muss natürlich auch die Felge angepasst werden.“
Die großen Trends im Automotivbereich, was Antriebstechnologien und automatisiertes Fahren betrifft, werden auch direkte Auswirkungen auf die Entwicklung von Reifen und Felgen haben. So werden die Reifen und Felgen der Zukunft intelligent werden und können Informationen von der Fahrbahn ans Fahrzeug übermitteln. Goodyear stellte einen Konzeptreifen vor, dessen Felge aus einem natürlichen Moos besteht, um die Luftqualität in Städten zu verbessern. Michelin präsentierte ein Konzept, bei dem Reifen und Felge eine Einheit bilden und luftlos unterwegs sind. Ebenso Hankook, die mit dem i-Flex ein Rad entwickelt haben, das eine Einheit aus Felge und Reifen bildet. Auch andere Materialien wie verschiedene Kunststoffe sind längst in der Diskussion für die Felgen der Zukunft, da sie leichter als Metalle sind. Es bleibt spannend, welche Konzepte in Zukunft serienreif sein werden.

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