Starkes Wachstum!
<p> Die Zahl der gewerblichen Fahrzeugzulassungen im deutschen Flottenmarkt ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über neun Prozent (exakt: 9,3) angestiegen. Damit ist die Flotte einer der Wachstumstreiber der Automobilbranche und „rettet“ ein knappes Plus von einem halben Prozent bei der Gesamtsumme der Neuzulassungen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018.</p>

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Während sich bei den Positionen der deutschen Marken im Flottenmarkt wenig verändert hat – Volkswagen bleibt hier deutlich vorne –, herrscht bei den Importmarken schon deutlich mehr Bewegung. Letztgenannte können ihr Wachstum dabei konservieren, erneut werden über 10.000 Einheiten mehr als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Die deutschen Marken sind im Vergleich zu ihrem Absatzrückgang von 2018 wieder erstarkt und verzeichnen ein Plus an 26.000 verkauften Einheiten. Wachstum also fast überall, wo man hinschaut – nur einige wenige Marken müssen Rückgänge im Flottengeschäft hinnehmen.
Deutsche Hersteller
An der Reihenfolge der Hersteller hat sich im Vergleich zu 2018 nicht viel verändert, lediglich auf den hinteren Plätzen ist Bewegung. So rücken MINI (trotz eines leichten Absatzrückgangs) und smart jeweils einen Platz vor. Bemerkenswert ist das starke Wachstum von Volkswagen, BMW, Ford und Opel, die prozentual alle zweistellig zulegen. Prozentual am stärksten gewinnt smart – auch wenn sich das Ganze in Stückzahlen „nur“ dreistellig auswirkt.
Insgesamt steigt der Anteil der Gewerbeverkäufe am Gesamtanteil um 2,5 Prozent auf nunmehr 28,1 Prozent. Audi und BMW vertreiben ein Drittel ihrer Fahrzeuge gewerblich, beide können hier im Vergleich zu 2018 noch einmal zulegen. Porsches prozentualer Anteil an gewerblichen Verkäufen bleibt stabil.
Importmarken und Sonstige
Einige Positionswechsel in Sachen Flottengeschäft gibt es bei den Importeuren. Die VW-Konzerntochter Škoda bleibt hier zwar mit deutlichem Abstand die Nummer eins, aber schon die weiteren Podiumsplätze tauschen SEAT und Renault/Alpine. Die Spanier machen einen enormen Sprung und können ihre Gewerbeverkäufe fast um die Hälfte steigern. Volvo macht eine Position gut und steht nun auf dem vierten Rang bei den Importmarken. Beachtliche Wachstumsraten zeigen sich nicht nur bei den Schweden – auch Hyundai (65,4 Prozent) und Mitsubishi (66 Prozent) können ihre gewerblichen Zulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jeweils um fast zwei Drittel steigern. Ein Blick lohnt in die vorletzte Zeile der Übersicht: Tesla macht einen satten Sprung, steigert seine gewerblichen Verkäufe um fast 342 Prozent (!) und läge hier mit 2.155 verkauften Einheiten im Mittelfeld des Importrankings. Somit sind mehr als ein Drittel aller neu zugelassenen Tesla Dienstwagen.
Abschließend noch ein Blick auf das Gesamtranking: Hier steigt der Anteil der gewerblichen Zulassungen leicht von 18,5 Prozent (2018) auf jetzt 19,6 Prozent.

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Konzernranking
Der Volkswagen Konzern ist in diesem Ranking nach wie vor klar in Führung. Knapp 45 Prozent – und damit minimal mehr als 2018 – der gesamten gewerblichen Zulassungen im Markt entfallen hier auf Volkswagen, Audi, Porsche, Škoda und SEAT. Mit großem Abstand folgt BMW zusammen mit MINI (insgesamt 11,4 Prozent), die den Abstand auf den Verfolger Mercedes-Benz und dessen Tochter smart (insgesamt 10,0 Prozent) etwas ausbauen können.
Bei den Importeuren liegt PSA mit seinen Marken Peugeot, Citroën, DS und Opel (als deutsche Marke hier einberechnet) mit einem Anteil von 8,6 Prozent (2018: 8,2 Prozent) vorne und damit auf Position vier im Konzernranking. Es folgt die Allianz aus Renault, Nissan, Mitsubishi sowie Dacia, die doch etwas deutlicher verliert und bei 5,3 Prozent (2018: 6,9 Prozent) landet.
Nach vorne geht es für Kia-Hyundai, die sich dank ordentlicher Zuwächse mit 2,6 Prozent (2018: 1,9 Prozent) jetzt auf Platz sechs des Rankings einreihen.
Topseller
56 Prozent des gesamten Flottenmarktvolumens entfallen auf die 30 meistverkauften Modelle (eben diese Summe war es auch im ersten Halbjahr 2018). Die Dominanz des VW-Konzerns zeigt sich – logischerweise – auch hier, 16 Modelle sind es unter den Top 30. Die Spitzenpositionen gehen erneut an den VW Golf und den Passat, die Audi-A4-Reihe komplettiert das Podium.
Den größten Sprung schafft der Ford Fiesta, der von Platz 29 (2018) auf Platz 20 klettert. Deutlich verbessert sich auch der VW Polo, er geht auf Platz 11 (2018: Platz 18) hoch. Den höchsten Neueinstieg verzeichnet der BMW X3 auf Platz 22, das Kompakt-SUV VW T-Roc und die Mercedes-Benz A-Klasse schaffen es ebenfalls neu in die Liste.
Den größten prozentualen Anteil an gewerblichen Verkäufen zu Gesamtverkäufen hat der BMW 5er (54,7 Prozent), marginal geringfügiger sind die Anteile der Audi-A4-Reihe beziehungsweise des VW Passat. Der Vorjahresführende Škoda Superb bleibt konstant bei 51 Prozent gewerblichem Verkaufsanteil, fällt damit jedoch auf Platz 4 zurück.
Erstaunlich: Die Top-10-Modelle aus dem Vorjahreszeitraum bleiben 2019 unter sich – hier gibt es lediglich interne Platzwechsel. Was fällt außerdem auf? Unter den Topseller-Modellen befinden sich vergleichsweise wenig SUVs. Wird seit Jahren vom SUV-Boom (auch in der Flotte) gesprochen, sind es nur fünf Modelle unter den Top 30 – alle zudem außerhalb der ersten zwanzig Modelle. In der Liste hat zumindest derzeit noch die Mittelklasse klar die Nase vorne.
Topseller der Importeure
64 Prozent aller verkauften Importfahrzeuge in der Flotte entfallen auf die Top-30-Importmodelle – 2018 waren es 63 Prozent. Drei Marken sind besonders stark vertreten – Škoda, SEAT und Renault. Insgesamt werden 18 der 30 Topseller von den genannten Dreien gestellt. Der Škoda Octavia zieht dabei weiter einsam seine Kreise; über 15.000 gewerbliche Zulassungen bedeuten eindeutig Platz 1 im Ranking.
Einen großen Satz macht der SEAT Ateca, er landet auf Platz 5 (vormals Platz 12), der Markenkollege Alhambra macht ebenfalls viele Plätze gut und steht auf Rang 17 (2018: 30.) In die Top 10 hat sich der Renault Clio vorgearbeitet, er kann sich von Platz 11 auf Platz 8 verbessern.
Sechs Neulinge in diesem Ranking scheinen mittlerweile zum Standard zu werden – sowohl bei den Halbjahreszahlen 2017 als auch 2018 war diese Zahl identisch. Am besten kann sich dabei der Volvo XC40 platzieren, gefolgt vom SEAT Arona. Waren es bei den Topsellern insgesamt eher wenige SUVs, sind es bei den 30 meistverkauften Modellen der Importeure immerhin fast ein Drittel.
Vergleicht man die Topseller der Importeure mit den Gesamt-Topsellern in der Flotte, stellt man eine leichte Diskrepanz hinsichtlich der prozentualen Flottenverkäufe fest. Bei 16 Modellen werden weniger als 30 Prozent der Produktion in die Flotte verkauft – das sind deutlich mehr Modelle als im Gesamtranking. Allerdings: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Flottenanteile von fast allen Modellen leicht gestiegen. Der Vorjahresführende (Volvo XC90) ist knapp aus der Liste gefallen, der Anteil an Gewerbeverkäufen ist bei ihm aber immer noch recht hoch (46 Prozent; 2018: 53 Prozent).
Trends
Der Flottenmarkt wächst deutlich, zeigt sich aber einmal mehr konservativ. Nur drei Neueinsteiger in den Top 30 sprechen hier eine deutliche Sprache, die Top 10 bleiben gar unter sich. Bei den Importeuren können wir erneut sechs Neueinsteiger zählen. Vor allem SUVs (Volvo XC40 und SEAT Arona) sowie Elektrofahrzeuge (Tesla Model 3 und Renault Zoe) scheinen bei der (Flotten-)Kundschaft vermehrt auf Interesse zu stoßen.
Was ist in naher Zukunft zu erwarten? Der gewerbliche Automobilmarkt zeichnet sich nicht durch hektische Bewegungen und Umschwünge aus – vielmehr verlaufen Entwicklungen hier in kleinen Schritten. Die Auswahl an Elektroautos steigt zunehmend, gerade die großen Player am Markt haben in diesem Jahr schon ein Modell vorgestellt oder planen dies zumindest zeitnah (Stichwort IAA). Die steuerliche Vergünstigung macht das Ganze für gewerbliche Kunden zudem noch interessanter.
Darüber hinaus bleiben SUVs en vogue, kommen aber nicht an den Dauerbrennern in der Flotte vorbei. Vielleicht sind es künftig elektrische SUVs, die das ändern

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