Maximale Flexibilität
<p> Ein Personenkraftfahrzeug ist in erster Linie für die Beförderung von Menschen gedacht. Doch gerade im gewerblichen und behördlichen Umfeld werden häufig auch Werkzeuge, technische Geräte oder andere Gegenstände für den Berufsalltag im Pkw mitgeführt. Die Vorschriften zur Ladungssicherung gelten dabei natürlich nicht nur im Nutzfahrzeugbereich, sondern müssen auch im Pkw eingehalten werden. Daher bieten viele Fahrzeugeinrichter Lösungen auch für Pkw an.</p>

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Entwicklung der letzten Jahre
In den letzten Jahren war Downsizing ein viel diskutiertes Thema in der Automobilbranche. Ob ein Trend zu kleineren Motoren tatsächlich stattgefunden hat, kann jedoch angesichts eines anhaltenden SUV-Booms mehr als angezweifelt werden. Dennoch hat in einigen Fuhrparks ein Umdenken stattgefunden und gerade in Serviceflotten ist man dazu übergegangen, immer kleinere Fahrzeuge einzusetzen. Anstelle eines Kleintransporters kommt so schon mal ein Kombi zum Einsatz. Doch es gibt noch andere Gründe, die für eine gesteigerte Nachfrage nach Pkw-Einrichtungen sorgen. So herrscht auch eine stärker ausgeprägte Sensibilität in Sachen Ladungssicherung, die unabhängig von der Fahrzeugklasse für alle Modelle gilt. Das weiß auch Karsten Dießl, Vertriebsleiter Deutschland der ALUCA GmbH: „Unserer Einschätzung nach wird ein immer größerer Anteil von zugelassenen Nutzfahrzeugen mit professionellen Einrichtungslösungen versehen. Die kontinuierlich steigende Nachfrage hat einige Gründe: unter anderem die Notwendigkeit vorgeschriebener Ladungssicherung, ein professioneller Auftritt beim Kunden sowie Zeitersparnis bei der Arbeit der Service-Monteure.“
Speziallösungen
Viele der großen Fahrzeugeinrichter haben mittlerweile Lösungen für die unterschiedlichsten Fahrzeuge vom Lastenfahrrad über den Kleintransporter bis hin zum Lkw. Allerdings erfüllen alle Einbauten eine ähnliche Zielsetzung, wie Bernd-Dieter Haskamp, Leiter Würth-Fahrzeugeinrichtungen, schildert: „Einbauten haben immer zwei wesentliche Aufgaben zu erfüllen. Die Gewährleistung einer Ladungssicherung und die Unterstützung des Arbeitsablaufes. Wenn ein Einbau wirklich sinnvoll für den Verwender sein soll, dann sollten erst der Arbeitsablauf und die Anforderungen analysiert werden. Daraus ergeben sich die Einbauten und die Anordnung der Einbauten. Wir decken alle Branchen mit unseren Lösungen ab.“
Aufgrund des geringeren Platzes stellt der Einbau von Ladungssicherungssystemen in Pkw-Modellen andere Herausforderungen an den Dienstleister. Dennoch ist ein professioneller Einbau sinnvoll. Zum einen weil Ladungssicherung im Dienstwagen allzu häufig unterschätzt wird und zum anderen weil eine Einbaulösung die Produktivität des Mitarbeiters steigern kann. Denn eine gleichbleibende Struktur und Systematisierung verschaffen dem Mitarbeiter, der das Fahrzeug nutzt, eine deutlich höhere Produktivität. Gerade in großen Serviceflotten ist eine Standardisierung der Fahrzeuge immens wichtig, vor allem wenn die Fahrer der Fahrzeuge öfters wechseln. Doch es gibt noch weitere Vorteile wie Thomas Unger, Leiter Marketing & Innovations, Sortimo International GmbH, weiß: „Ein weiteres – oft unterschätztes – Argument ist die Mitarbeitermotivation. An diesem Punkt hängen mehrere Kriterien. Erstens empfindet ein Mitarbeiter eine höhere Wertschätzung, wenn er ein Arbeitsmittel hat, welches professionell ausgestattet ist, ihm die Arbeit erleichtert und ihm vor allem Sicherheit gibt. Zweitens kommt hier wieder das Thema Flexibilität zum Tragen: Denn vor allem Pkw werden von Mitarbeitern auch in der Freizeit genutzt. Daher bietet es sich an, mit flexiblen Systemen, wie BOXXen und Koffer-Fixierungen oder der WorkMo das Fahrzeug so auszustatten, dass die Transportbehältnisse mobil bleiben. Das heißt, sie sind im Fahrzeug schnell gesichert, können aber ebenso schnell entnommen werden: Entweder direkt bei dem Serviceeinsatz oder im Falle der Freizeit zum Deponieren außerhalb des Fahrzeuges, sodass dieses in vollem Umfang mit Familie und Freunden beladen werden kann.“ Die Zielgruppen für solche Einbaulösungen sind vielfältig und gehen von klassischen Servicetechnikern über Fahrer von Behördenfahrzeugen bis hin zu Architekten.
Trends
Dass ein Notarztwagen mit bestimmten Ladungssicherungssystemen ausgestattet wird oder ein Servicetechniker eines Telekommunikationsdienstleisters sein Werkzeug sicher verstauen möchte, ist vermutlich für jeden verständlich. Doch die Entwicklung der nächsten Jahre wird über diese Form der einfachen Ladungssicherung hinausgehen. Megatrends wie Klimaschutz und Digitalisierung hinterlassen auch in dieser Branche ihre Spuren. Beispielsweise berichtet Axel Theurer, Marketing/Unternehmenskommunikation, Bott GmbH & Co. KG: „Das vernetzte Servicefahrzeug wird eine immer größere Rolle spielen. Wir bieten viele technische Hilfsmittel an, die den Entwicklungen im Bereich des Internets der Dinge Rechnung tragen. Wir stellen diese für die tägliche Nutzung im Servicefahrzeug bereit. Wir bieten beispielsweise eine Lösung für die Last Mile Logistics an. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern haben wir eine intelligente Lösung für Paketdienste entwickelt, die eine dynamische Routenführung ermöglicht und dem Paketzusteller mit einem Pick-to-Light System das nächste auszuliefernde Paket im Laderaum anzeigt.“ Die Einbaulösung sichert in diesem Fall nicht nur die Ladung, sondern tritt auch als intelligenter Verwalter auf.
Auch der Klimaschutz ist ein Thema bei den Einund Umbauexperten, insbesondere wenn Elektrofahrzeuge als Basis für den Umbau eingesetzt werden sollen. Schwere Einbauten wirken sich natürlich sofort auf die Reichweite eines Elektroautos aus. Wenn dann auch noch ein Kühlaufbau mit eigenem Energiebedarf auf dem Fahrzeug montiert werden soll, schwindet die Reichweite von batteriebetriebenen Transportern und Pkw sehr schnell. In solchen Fällen bietet sich ein autarkes Energiesystem für die Kühlung an, wie Jessica Wenzel, Vertriebsmarketing von der Winter Fahrzeugtechnik GmbH, weiß: „Winter bietet dem Kunden neben der individuellen Gestaltung des Einbaus auch verschiedene Batteriepakete an, damit die Kunden ihre ökologischen Ansprüche möglichst ganzheitlich umsetzen können.“

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Neben Vernetzung und Klimaschutz beeinflusst noch ein weiterer Aspekt die Entwicklung der Einbaulösungen. Auf der Suche nach Fachkräften wird Flexibilität am Arbeitsplatz immer wichtiger. Dies gilt auch für den Dienstwagen. Daher kann Matthias König, Produktmanagemener bei der allsafe GmbH & Co. KG, feststellen, dass auch die Einrichtungen flexibler werden müssen: „Wir glauben an eine zunehmende Flexibilisierung der Einrichtungen: Heute Servicefahrzeug, morgen Lieferfahrzeug, am Wochenende Camper. Die neuen Mobilitätslösungen und Nutzungsprofile speziell in urbanen Gebieten machen dies aus unserer Sicht erforderlich.“ Dies bedeutet, dass man die Einbaulösungen einfach zurückrüsten kann, wenn der Pkw oder Transporter für andere Zwecke verwendet werden soll. Die beschriebenen Entwicklungen zeigen: Bei Einbaulösungen kommt es auf maximale Flexibilität an.

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