Yellow Fellow
<p> Der neue Audi A1 Sportback baggert mit zackigem Design und durchaus jeder Menge Praxistauglichkeit. Flottenmanagement hat den knapp über vier Meter langen Kleinwagen auf Herz und Nieren geprüft.</p>

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Der erste Eindruck vom neuen Audi A1 Sportback? Cooles Teil, die Designer haben den Kleinwagen eindeutig Richtung Lifestyle gezeichnet mit vielen Kanten, schneidigen Linien und Sicken – rund war gestern, könnte man meinen. Dank großem, markanten Kühlergrill tritt der A1 selbstbewusst auf – im Gegensatz dazu prangt auf dem Heckdeckel unseres Testwagens ganz bescheiden „40 TFSI“. Erstens muss man die neue Nomenklatur zunächst erlernen, was viele Menschen vielleicht noch nicht getan haben, und zweitens verzichten die Ingolstädter beim 200 PS-Modell auf jegliche hinweisgebende Buchstaben – es handelt sich also kaum um ein aufmerksamkeitswirksames S-Modell. Und jetzt muss Flottenmanagement einmal grundsätzlich etwas zum Thema Kleinwagen klarstellen: Auch wenn das Segment noch immer so heißt, so ist diese Fahrzeug-Kategorie längst nicht mehr „klein“. Mit Außenabmessungen von durchweg vier Metern – der A1 misst exakt 4,03 Meter – und klugem Package bekommen die Ingenieure Fahrzeuge auf die Räder gestellt, die durchweg multifunktional und alltagstauglich ausfallen.
Also auf zur Sitzprobe: Enge im A1? Vorn ohnehin nicht. Aber die Spreu trennt sich ja bekanntermaßen erst in der zweiten Reihe vom Weizen, wo der A1 allerdings ebenfalls gutmütig zu den Extremitäten sogar hochgewachsener Mitfahrer ist. Immerhin wuchs der Radstand mit 2,56 Metern um rund neun Zentimeter gegenüber dem Vorgänger. Um mal einen Vergleich zu bemühen: Der neue A1 Sportback rangiert platzmäßig auf einem Level, das vor ein paar Jahren noch die eine Kategorie höher platzierte Golf-Klasse bot. Kleinwagenmäßig fühlt sich der Einsteiger-Audi also überhaupt nicht an. Übrigens wirkt sich der gewachsene Radstand ebenso auf den Dämpfungskomfort aus. Zwar richtet der Hersteller seinen Kleinsten tendenziell sportlich-straff aus, aber selbst mit den potenten 18-Zöllern des Testwagens bewahrt sich der Fronttriebler immer noch eine Portion Komfort und federt hinreichend geschmeidig im Falle diverser Fahrbahn-Verwerfungen oder Bahnübergänge.
Zeit, den A1 in der Praxis zu erleben. Dass an der Vorderachse quasi zu jeder Zeit genug Leistung ankommt, muss wohl nicht bezweifelt werden. Mit einem engagierten Gasfuß lässt sich die Grenze der Haftreibung bei den vorderen Pneus rasch überschreiten – wer schwarze Striche auf den Asphalt malen will, kann das tun. Man darf mit dem Fronttriebler aber auch eleganten Fahrspaß ausleben: Im großen Gang nachdrücklich beschleunigen klappt wunderbar, weil die schon per se kräftigen 320 Nm Drehmoment nicht etwa bei 2.000 Touren abebben, sondern bis fast viereinhalbtausend Umdrehungen erhalten bleiben. Das verspricht satten Durchzug. Außerdem ist der 40 TFSI ein kleiner Kurvenräuber (serienmäßig variable Dämpfer) – besonders spaßig natürlich in Verbindung mit dem zerrenden Zweiliter. Volllast aus der Kehre heraus sorgt schon für richtig Druck im Kreuz, während der Zweiliter süffig Richtung Begrenzer dreht. Untermalt wird das Ganze von einem kernigen Sound, falls die 3.000er-Marke auf dem Drehzahlmesser durchbrochen wird. Im Alltag erfreut der Vierzylinder durch akustische Zurückhaltung sowie feine Laufkultur. Serienmäßige Sportsitze halten die Passagiere bei forcierter Kurvenfahrt fest im Griff und geizen dennoch nicht mit Langstrecken- Qualität.
Gepaart wird der starke Direkteinspritzer-Benziner obligatorischerweise mit einer sechsstufigen Doppelkupplung, die durchaus weich zu schalten in der Lage ist und in vielerlei Hinsicht Sinn macht. Denn erstens steigert sie den Fahrkomfort massiv und fördert die Sicherheit. Nur in Verbindung mit einem automatischen Getriebe ist schließlich das volle Potenzial der Assistenzsysteme auszuschöpfen. So bremst der aktive Tempomat den Audi bis zum Stillstand herunter und fährt eine kurze Zeit lang auch wieder selbsttätig an – ein Muss für Langstrecken-Nutzer und mit netto 462 Euro keineswegs überbezahlt. Bereits serienmäßig verfügt der Ingolstädter über Sensorik, die ihn automatisch einbremsen lässt, falls der Fahrer mal eine Person übersieht und zu spät eingreift. Gegen netto 168 Euro strafft das System die Gurte und schließt die Fenster, falls es einen drohenden Crash aufspürt.
In puncto Infotainment dürfte der A1 Sportback zu den attraktivsten Offerten in seinem Segment gehören. Hier gibt es alles, was das Technikfan-Herz begehrt: vom vielfältig konfigurierbaren Kombiinstrument bis zum fein eingepassten Touchscreen mit edel anmutender Glasscheibe. Was die Bedienung angeht, so folgt die Anlage der Logik Audis neuester Systemgeneration, mit der man sämtliche Funktionen noch intuitiver als früher steuern kann – also mehr Komplexität, aber weniger komplexe Bedienung. Und angenehme Bedienung bedeutet in diesem Fall übrigens nicht nur ein benutzerfreundliches Menü, sondern auch architektonische Belange. Die Gestalter haben das Display deutlich zum Fahrer hingewandt angebracht, damit man es leichter erreicht. Beim Blick auf den Screen wird noch einmal klar, wie viel Aufwand Audi getrieben hat, um den Innenraum wertig wirken zu lassen. Peppige Farbakzente sorgen für eine jugendliche Frische, während die glänzenden Klavierlack-Oberflächen beim Testwagen einen Tick Noblesse garantieren.

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Mit einem Grundpreis von 24.453 Euro bleibt der starke Audi A1 Sportback durchaus erschwinglich, und die Grundausstattung fällt nicht gerade mager aus. Neben umfangreicher Sicherheitsausstattung gibt es Bluetooth-Sprechsprechanlage, LED-Scheinwerfer, Spurhalte- Kontrolle und diverse USB-Anschlüsse frei Haus. Um aus dem A1 Sportback ein rollendes Kommunikationszentrum zu machen, muss noch weiteres Budget freigeschaufelt werden. Die Top-Navigation ist mit 1.256 Euro netto abgegolten – darin enthalten sind manch sinnvolle Features. Beispielsweise kann der Fahrer persönliche Standard-Routen hinsichtlich des Verkehrsflusses überwachen und entsprechend optimieren lassen. Ein 630 Euro netto teures Soundsystem glänzt mit elf fein aufeinander abgestimmten Lautsprecherboxen. Ein paar Basics müssen natürlich auch noch hinein in den A1 Sportback, wenn er denn fit sein soll für den Einsatz im Bereich Business und Fleet: Tempomat (235 Euro netto) ist ebenso gesetzt wie Parksensor (ab 310 Euro netto) oder gar Rückfahrkamera (294 Euro netto). Das Geld ist schließlich gut investiert, da es zur Unfallreduktion führt.

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