Gut eingelagert
<p> Zum Rund-um-sorglos-Paket beim Reifenservice im Fuhrpark gehört auch die Einlagerung. Was bei diesem Vorgang zu beachten ist und welche Argumente es für das Outsourcen gibt, haben wir hier kurz und bündig zusammengetragen.</p>
Dieser Tage ist es wieder so weit: Gemäß der bekannten Regel „O bis O“ steht um Ostern herum wieder der saisonale Reifenwechsel an. Natürlich ist dies abhängig von den Außentemperaturen in den befahrenen Regionen, die zur Fahrtzeit nicht mehr unter sieben Grad Celsius fallen sollten. Wer rechtzeitig einen Termin mit dem Reifendienstleister des Vertrauens vereinbaren konnte, hat gut daran getan, denn sobald die Temperaturen in Richtung des zweistelligen Bereichs steigen, kann die Sommerreifenmischung ihre Vorteile auf der Straße ausspielen. Doch was passiert mit den abgezogenen Pneus auf dem Weg in die Sommerpause? Bei Vergölst bereitet man die Reifen in der Regel mit folgenden Maßnahmen auf den Winter- beziehungsweise Sommerschlaf vor: Die Profiltiefe wird gemessen. Für Sommerreifen werden mindestens drei Millimeter, für Winterreifen mindestens vier Millimeter Tiefe empfohlen. Nur wenn die Profile noch tief genug sind, ist die Fahrsicherheit der Reifen gewährleistet. Vor dem Abnehmen erhöht der Reifenfachmann den Luftdruck des Reifens um 0,5 Bar gegenüber den Herstellerangaben. Der Grund: So sind sie auch nach der Lagerung noch in Form. Denn auch wenn die Pneus ein halbes Jahr lang nicht genutzt werden, verlieren sie nach und nach an Druck. Dann werden die Reifen auf Anfahrbeschädigungen und auf Risse oder poröse Stellen an der Lauffläche untersucht sowie auf mögliche Fremdkörper in den Profilrillen. Die Räder werden markiert, etwa mit den Kürzeln „VL“ für „vorne links“ oder „HR“ für „hinten rechts“. Anhand der Kennzeichnung ist hinterher erkennbar, an welcher Position sich der Reifen am Auto befand. So können die Reifen wieder auf ihre Seite des Fahrzeugs montiert werden, denn sie dürfen nie diagonal gewechselt werden. Optional ist die Reinigung der Pneus vor dem Wechseln. Außerdem sollte der Dienstwagennutzer vor der erneuten Montage jedes Rad auswuchten lassen. Dabei werden Auswuchtgewichte an der Felge befestigt, die eventuelle Unwuchten ausgleichen. So wird das gleichmäßige Fahrverhalten der Räder wiederhergestellt.

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Bei zentral aufgestellten Fuhrparkflotten und ausreichend Platz vor Ort können die Saisonreifen durchaus in Eigenregie eingelagert werden. Die optimalen Bedingungen, damit das Material der Reifen elastisch und fest bleibt, lauten: trocken, dunkel, kühl. Für den Außenbereich lassen sich Reifencontainer mit oder ohne Innenausstattung kaufen oder mieten. Passende Regale für eine platzsparende und reifenschonende Lagerung erleichtern die Inhouse-Verwaltung. Ein entsprechendes Ordnungssystem gehört ebenfalls dazu, damit die Reifen zum nächsten Wechseltermin wieder dem richtigen Fahrzeug zugeordnet werden können. Unterstützung bietet hier zum Beispiel der ILSE RäderManager. Mithilfe eines mobilen Barcodescanners und einer Verwaltungssoftware lassen sich die Reifen und Räder samt des korrekten Lagerorts zweifelsfrei zuordnen und schnell finden. Eine weitere Alternative ist, die Einlagerung an einen speziellen Dienstleister abzugeben: Die 4WHEELS Services GmbH hat sich auf dieses Angebot konzentriert, welches das Unternehmen für Reifenketten und Autohäuser übernimmt, aber auch Flotten anbietet. An über 75 Standorten bekommen die Kundenräder nicht nur ein „Dach über dem Kopf“, sondern durchlaufen ebenfalls ein umfangreiches Diagnose- und Aufbereitungsverfahren. Darüber hinaus übernimmt der Reifendienstleister das saisonale Umrüsten ganzer Flotten, das bundesweite Zusteuern einzelner Komponenten just in time bis hin zur Verwertung von Alträdern. Die Komplettradlager.de GmbH bietet an neun Standorten die Möglichkeit, Reifen einlagern zu lassen. Das Serviceangebot umfasst die Abholung, das Reinigen und Prüfen, natürlich die fachmännische und versicherte Einlagerung sowie die Wiederauslieferung nach Abruf.
Dezentral aufgestellte Fuhrparks brauchen Reifendienstleister im unmittelbaren Wirkungskreis der Dienstfahrzeuge. Häufig wird ein All-inclusive- Konzept mit Wechsel und Einlagerung direkt im Leasing oder über den Reifendienstleister vereinbart, sobald die Option Winterreifen gewählt wird. In der Rate fällt dann ein regelmäßiger monatlicher Beitrag über die ganze Laufzeit an, sodass die Kosten kalkulierbar und planungssicher bleiben. Den Service übernehmen dann die überregionalen Reifenketten oder Markenwerkstätten. Laut der Dataforce Leasing Analyse von Ende 2018 gehört der Reifenservice nach dem Werkstattservice zu den beliebtesten außer Haus gegebenen Fuhrparkdienstleistungen, rund 65 Prozent der 1.217 befragten Flottenverantwortlichen wählten ihn. Das zeigt die Beliebtheit und damit auch die Nützlichkeit einer solchen Dienstleistung. Der direkte Dialog mit den Dienstwagennutzern erleichtert die Kommunikation bezüglich der Wechselterminvereinbarung. Auch über Apps oder Onlineformulare kann der Termin leicht vereinbart werden. Für Kauffuhrparks, aber auch für Flotten, die den Reifenservice nicht in die Leasingrate nehmen, schließen die deutschlandweit agierenden Reifendienstleister die Einlagerung ebenfalls in ihrem Portfolio ein, die in Rahmenverträgen mit gleichbleibender zertifizierter Servicequalität gebucht werden kann. Ansgar Blömer, Flottenbetreuung reifencom GmbH, argumentiert: „Die Räder- Einlagerung ist ein wesentlicher Bestandteil in der Zusammenarbeit im Fuhrparkmanagement. In den größeren Städten ist es für jeden Reifenfachhändler eine Herausforderung geeignete Lagerflächen zu bekommen, da die meisten Fuhrparkmanager gerne den schnellen Zugriff auf die Räder möchten. Ein sicher wesentlicher Faktor für die Einlagerung bei Reifen.com ist das Reporting, Zustandskontrolle, Versicherung und die Räderwäsche – „schöne Räder zu Saisonstart“.“ Durch Zusammenschlüsse großer Reifenketten speziell für den Flottenservice in FleetPartner (Pneuhage, Reiff, Vergölst) beziehungsweise Servicequadrat (Point S, Top Service Team) ergibt sich für Fuhrparks ein breit aufgestelltes Servicenetz. A.T.U wirbt mit fachgerechter Einlagerung in allen 600 Filialen in Deutschland, auf Wunsch mit Reifenwäsche.
Wer die Einlagerung für nur wenige Fahrzeuge und an einem Standort benötigt, sollte vergleichen und verhandeln. Der ADAC hat im Jahr 2017 bei einer Recherche in 30 Städten herausgefunden, dass die Preise und Leistungen stark variieren, sogar innerhalb einer Stadt. Neben der reinen Lagerung konnten Arbeiten wie Umstecken, Wuchten oder die Reinigung hinzu gebucht werden, was zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten schafft und die Vergleichbarkeit verändert.

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