Die perfekte Mischung für die Stadt
<p> Anlässlich der hundertsten Folge unseres Kostenvergleichs widmen wir uns einem Segment, welches gerade in Zeiten der Urbanisierung immer mehr an Relevanz gewinnt – den Kleinwagen. Auch die 25 Modelle, die laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) der Klasse der Kleinwagen zugesprochen werden können, zeigen, dass dieses Segment sowohl bei Kunden als auch Herstellern auf großes Interesse stößt. Am Ende der hundertsten Folge unseres Kostenvergleichs können sich erstmalig zwei Modelle über den ersten Platz freuen – der <strong>Ford Fiesta 1.0 EcoBoost</strong> und der <strong>VW Polo 1.0 TSI OPF</strong>.</p>

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Mehr als drei Jahre ist es her, dass wir uns im Kostenvergleich den Kleinwagen gewidmet haben: In der 81. Folge der großen Flottenmanagement- Vergleichsserie hatten wir unter dem Titel „Aus dem Vollen schöpfen“ (S. 111 ff., Flottenmanagement 1/2016) die Cityflitzer mit Dieselmotor etwas genauer unter die Lupe genommen. Doch die anhaltende Diskussion über den Dieselantrieb und das wachsende Kundeninteresse an einem kleinen Stadtauto mit Benzin- oder sogar Elektromotor hat uns dazu bewogen, den Fokus dieses Mal zu verschieben. Dem einen oder anderen, der vielleicht zuvor die Tabelle etwas genauer betrachtet hat, wird jedoch aufgefallen sein, dass dennoch kein Vertreter mit elektrifiziertem Antrieb in unserem Vergleich zu finden ist. Die Gründe hierfür sind ganz unterschiedlich: von stark abweichenden Abmessungen über nicht vergleichbare Motorleistungen und Anschaffungskosten bis zur fehlenden Kalkulationsmöglichkeit. Doch auch unter den benzinbetriebenen Kleinwagen hat es aufgrund der fehlenden Kalkulationsmöglichkeit nicht jedes der 25 Modelle in den Vergleich geschafft: So fehlt neben DS 3, Honda Jazz, MINI One, Nissan Juke und Suzuki Baleno auch der Suzuki Swift. Damit waren es am Ende nur 16 Modelle, die um den Sieg im 100. Flottenmanagement-Kostenvergleich kämpften.
Die Relevanz des Segments ist ungebrochen: Der Kleinwagen gehört zu den ältesten Segmenten und ist bei manchem Hersteller das Brot-und- Butter-Modell mit hohen Verkaufszahlen. Fast 500.000 Neuzulassungen entfielen 2018 auf die Klasse der Kleinwagen, womit sie nach den SUVs und der Kompaktklasse trotz einer deutlich geringeren Modellvielfalt den dritten Platz bei den Neuzulassungen belegt. Von den ersten Modellen wie dem Citroën 2CV (in Deutschland meist unter dem Namen „Ente“ bekannt) bis zum frisch auf dem Genfer Autosalon präsentierten Peugeot 208 haben sich die Kleinwagen in ihrer über 70-jährigen Geschichte immer wieder neu erfunden und dabei Automobilgeschichte geschrieben: So wurde die „Ente“ 2002 in Frankreich zum „Auto des 20. Jahrhunderts“ gewählt und der Trabant wurde zu einem Symbol einer ganzen Republik. Aber auch Modelle wie der Ford Fiesta, der MINI und der VW Polo sind Meilensteine der Automobilgeschichte, mit denen fast jeder Erinnerungen verbindet.
Doch zurück zu unserem Kostenvergleich: Um die Vergleichbarkeit zu wahren, setzen wir diesmal neben fünf Türen auch einen Benzinmotor mit rund 74 kW (100 PS) voraus. Dem nicht genug, hat sich die geforderte Ausstattung im Vergleich zum letzten Kostenvergleich dieses Segments stark verändert: So haben nun auch adaptiver Tempomat, aktiver Bremsassistent, e-Call beziehungsweise Notrufsystem, Sitzheizung für Fahrer sowie Beifahrer, Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung den Weg in unseren Kostenvergleich gefunden. Gleichzeitig hat die Ausstattung in Kombination mit der neuen Struktur des Vergleichs nun einen höheren Stellenwert zugesprochen bekommen.
Mit den rund 74 kW erreicht ein Kleinwagen in etwas weniger als elf Sekunden die Marke von 100 Stundenkilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 180 Kilometern pro Stunde. Beim Durchschnittsverbrauch liegen die ausgewählten Modelle im Bereich von 4,5 bis 5,4 Liter pro 100 Kilometer, dabei ist jedoch anzumerken, dass der Großteil mit weniger als fünf Litern Benzin pro 100 Kilometer auskommt. Im Durchschnitt muss man bei einem so motorisierten Kleinwagen mit 4,85 Liter pro 100 Kilometer rechnen. Den ersten Platz in der Sonderwertung „Kraftstoffverbrauch“ sichert sich der Nissan Micra IG-T 100 mit lediglich 4,5 Litern im kombinierten Verbrauch. Das Podium in diesem Bereich wird danach durch gleich sechs Modelle auf dem zweiten Platz komplettiert – Audi A1 Sportback, Citroën C3, Peugeot 208, SEAT Ibiza, Škoda Fabia und VW Polo.
Das größte Tankvolumen im Vergleich mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern beschert dem Peugeot 208 in der Kategorie „Reichweite“ mit 1.087 Kilometern den begehrten ersten Platz auf dem Podest. Mit 980 Kilometern, sprich einer um 107 Kilometer geringeren Reichweite, reiht sich der Hyundai i20 auf Platz zwei ein. Das Podest vervollständigen der Citroën C3 und der Škoda Fabia mit jeweils 978 Kilometer Reichweite. Beim genauen Blick auf die Tabelle der Sonderwertung „Reichweite“ und unter Zunahme des durchschnittlichen Reichweitenwerts von 885 Kilometern fällt auf, dass die beiden kleinsten Vertreter der Gattung Kleinwagen – der Mitsubishi Space Star und der smart forfour – auch mit dem kleinsten Tankvolumen daherkommen. Die 35 Liter Fassungsvermögen, welche der smart auch nur über die aufpreispflichtigen Flottenpakete „Komfort & Audio“ beziehungsweise „Komfort & Media“ erhält, führen dazu, dass im Space Star eine um rund 15 Prozent kürzere Reichweite zur Verfügung steht und man im forfour gleich etwas mehr als ein Viertel weniger Reichweite zur Verfügung hat. Jedoch ist die Reichweitenthematik ohnehin für einen Cityflitzer nicht die entscheidende Kenngröße: So können die kleinsten Vertreter im urbanen Bereich gerade mit ihrer Größe und den Bestwerten beim Wendekreis punkten – lediglich 8,56 Meter beim smart beziehungsweise 9,20 Meter beim Mitsubishi reichen, um diese Kleinwagen zu wenden.

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Relevant für die Wertung sind ebenfalls die Ladungsdaten, die sich aus gleich drei Bestandteilen zusammensetzen – Kofferraumvolumen, maximales Laderaumvolumen sowie Zuladung. In der Sonderwertung „maximales Laderaumvolumen“ sichert sich der Škoda Fabia mit einem maximalen Fassungsvermögen von 1.324 Litern mit deutlichem Abstand vor dem Konzernbruder SEAT Ibiza (1.165 Liter) und dem Renault Clio (1.146 Liter) den ersten Platz. Im Durchschnitt lassen sich bei umgeklappten Rücksitzen fast 1.050 Liter verstauen. Wer sich jedoch auf den Kofferraum als Stauraum beschränkt, kann sich bei einem durchschnittlichen Kleinwagen immerhin über mehr als 295 Liter freuen: In dieser Wertung übernimmt jedoch der SEAT Ibiza (355 Liter) den Platz an der Sonne und verweist seine Konzernbrüder VW Polo (350 Liter) und Audi A1 Sportback (335 Liter) auf die Plätze zwei und drei. Auch im letzten Wertungspunkt bei den Ladungsdaten – der Zuladung – holt sich der spanische Kleinwagen mit 506 Kilogramm Zuladung den ersten Platz. Ihm folgen der Ford Fiesta mit 485 Kilogramm sowie der Audi A1 Sportback, der Renault Clio und der VW Polo (mit jeweils 465 Kilogramm) auf das Podium.
Kommen wir zu den Kosten ... Für einen Kleinwagen, welcher gemäß unseren Ausstattungsvorgaben bestückt ist, werden im Durchschnitt 16.160,45 Euro fällig. Wer besonders günstig in das Segment einsteigen möchte, dem sei der Mitsubishi Space Star in der Ausstattungslinie „Active+“ ans Herz gelegt. Mit einem Listenpreis inklusive Sonderausstattung von gerade einmal 12.260,50 Euro ist der Space Star immerhin fast 4.000 Euro günstiger als ein durchschnittlicher Cityflitzer, der nach unseren Vorgaben konfiguriert ist. Wer jedoch einen Kleinwagen haben möchte, der alle Anforderungen hinsichtlich der dienstwagenrelevanten Ausstattung erfüllt – und dies auch in großen Teilen bereits in der Serie, der sollte zum Ford Fiesta greifen: So sind in der „Cool & Connect“-Ausstattung bereits Bluetooth-Freisprecheinrichtung, e-Call beziehungsweise Notrufsystem, Einparkhilfe hinten, Klimaanlage und Spurhalteassistent enthalten; zusätzlich müssen auch nur 1.390,75 Euro investiert werden, um alle Vorgaben zu erfüllen. Was beim Thema Ausstattung auffällt, ist das Fehlen einiger Assistenzsysteme: adaptiver Tempomat, e-Call beziehungsweise Notrufsystem, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung sind nur zum Teil verfügbar. Auch ein aktiver Bremsassistent gehört bislang selbst bei einem Cityflitzer nicht zum Standardequipment.
Bleiben schlussendlich die Leasingraten, die aufzeigen, ob Fahrzeuge in den von Referenzmodellen gesteckten Kostenrahmen passen oder nicht. Die Full-Service-Leasingraten bei 10.000 Kilometern pro Jahr und 36 Monaten Laufzeit verhelfen dem Opel Corsa mit 223,64 Euro auf Platz eins, danach folgt der Peugeot 208 mit 239,01 Euro. Für den Drittplatzierten, den Renault Clio, werden immerhin schon 251,01 Euro pro Monat fällig. Dennoch sind es auch hier etwas mehr als 20 Euro bis zum Erreichen der monatlichen durchschnittlichen Full-Service- Leasingrate für einen Kleinwagen, diese liegt bei 271,65 Euro. Bei höheren Laufleistungen ändert sich die Verteilung der Podiumsplätze nicht, einzig die Abstände zwischen Peugeot 208 und Renault Clio werden kleiner: Bei 30.000 Kilometern liegen nur noch 6,42 Euro zwischen den beiden Franzosen.
Nach Abwägung sämtlicher Wertungen läuft es auf einen wohlverdienten Sieg des Ford Fiesta 1.0 EcoBoost und des VW Polo 1.0 TSI OPF hinaus, beide Fahrzeuge kamen in der Summe der Plus- und Minuspunkte auf einen Wert von acht. Der Kleinwagen aus Köln erreichte diesen Wert ohne einen einzigen Minuspunkt. Für den Wolfsburger sprechen hingegen überdurchschnittlich gute Verbrauchs- und Ladungsdaten. Den dritten Platz holt sich ein Trio: Mit einem Wert von sieben Punkten ergattern sowohl Audi A1 25 TFSI Sportback und Nissan Micra IG-T 100 als auch Škoda Fabia 1.0 TSI die Bronzemedaille. Obwohl der Ingolstädter mit einem Nettogesamtpreis von 19.756,30 Euro der teuerste Kleinwagen im Vergleich ist, brilliert dieser bei den technischen Daten und der umfangreichen Serienausstattung.
And the winners are … Ford Fiesta 1.0 EcoBoost und VW Polo 1.0 TSI OPF
So haben wir gewertet
Der neue Flottenmanagement- Kostenvergleich setzt sich aus fünf Hauptkriterien – den Kosten über Laufzeit und -leistung, den technischen Daten, den flottenrelevanten Daten, der Ausstattung und den einmaligen Kosten beim Kauf – zusammen. Dabei erhalten die jeweils drei günstigsten Modelle eine grüne Markierung und die drei teuersten eine rote Markierung. Ebenfalls werden flottenrelevante Fakten wie die Dichte des Servicenetzes grün beziehungsweise rot markiert und dementsprechend bewertet. Die technischen Daten eines jeden Modells werden unter den Gesichtspunkten des Durchschnittsverbrauchs in l/100 km laut WLTP-Fahrzyklus (zurück gerechnet auf NEFZ-Werte), des CO2-Ausstoßes in g/km, der Reichweite in km sowie der Ladungsdaten – Kofferraumvolumen in l, max. Laderaumvolumen in l und Zuladung in kg – beurteilt und entweder mit Grün für die drei Bestwerte beziehungsweise Rot für die drei schlechtesten Werte gekennzeichnet. Zusätzlich erhalten segmentspezifische technische Daten, wie beispielsweise der Wendekreis bei Kleinwagen, eine entsprechende Grün-Rot-Bewertung.
Zusätzlich wird eine besonders lange Laufzeit der Fahrzeuggarantie mit einem Pluspunkt respektive einer grünen Markierung hervorgehoben. Falls Elemente der dienstwagenrelevanten Ausstattung nicht lieferbar sind, werden diese rot gekennzeichnet und dementsprechend gewertet. Eine grüne Kennzeichnung im Bereich Ausstattung kann aufgrund von inkludierter Mehrausstattung erzielt werden, wenn diese einen Mehrwert in puncto Sicherheit beziehungsweise Komfort für den Dienstwagennutzer darstellt.
Dienstwagenrelevante Ausstattung im Segment Kleinwagen:
• Rundum-Airbag-Schutz für Fahrer und Beifahrer (Front-, Kopf- und Seitenairbags)
• adaptiver Tempomat
• aktiver Bremsassistent
• Bluetooth-Freisprechanlage
• e-Call / Notrufsystem
• Einparkhilfe mit Sensoren beziehungsweise über die Rückfahrkamera
• Klimaanlage/-automatik
• Licht- & Regensensor
• Navigationssystem
• Nebelscheinwerfer
• Rückfahrkamera
• Sitzheizung vorn
• Spurhalteassistent
• Verkehrszeichenerkennung

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