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<p> Interview mit Michael Martensen (General Manager Fleet &amp; Remarketing, Strategy and Projects) bei der Kia Motors Deutschland GmbH</p>

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Flottenmanagement: Herr Martensen, Sie sind seit etwas über zwei Jahren bei Kia unter anderem für den Flottenbereich verantwortlich. Was konnten Sie seitdem bereits anstoßen und wie hat sich der Bereich entwickelt

Michael Martensen: Als ich hier angefangen habe, lag unser Fokus vorrangig auf der Optimierung von Prozessen und Dienstleistungen, was uns auch gelungen ist. Unsere Kunden haben uns dies mit einer Verkaufssteigerung im gewerblichen Bereich um etwa 50 Prozent gedankt. Seit Mitte des vergangenen Jahres steht bei uns das Thema Businesscenter stärker im Fokus. Hier geht es im Wesentlichen um die Professionalisierung unserer Händler. Zurzeit gibt es 28 Kia-Businesscenter in Deutschland, hier wollen wir uns noch breiter aufstellen.

Flottenmanagement: 2019 starten viele Autobauer beim Thema E-Mobilität durch. Auch Kia bringt mit dem e-Niro und dem e-Soul zwei neue, rein elektrische Modelle auf den Markt. Was zeichnet die Modelle aus

Michael Martensen: Beide Fahrzeuge bieten eine herausragende Kombination von Reichweite, Nutzwert und Design. Wir sind in der Lage, zwei Batteriegrößen anzubieten, jeweils mit zwei Reichweitenkombinationen – und damit für jeden das passende Fahrzeug. Beim e-Niro sind 615 Kilometer Reichweite im Stadtbetrieb eine Benchmark, das Fahrzeug bietet so noch mehr Flexibilität. Der e-Soul ist bei Flotten zudem als Sympathie- und Werbeträger bestens geeignet. Verkaufsstart der Modelle ist im Laufe des ersten Halbjahres.

Flottenmanagement: Der Ceed Sportswagon wird in der zweiten Jahreshälfte 2019 auch als Plug-in-Hybrid zu den Händlern kommen. Was sind seine Highlights? Und was können Sie uns zudem über den neuen ProCeed berichten, der seit Januar bei den Händlern steht

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Aktuelles Magazin

Ausgabe 2/2019

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Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Michael Martensen: Gerade für den Bereich Flotte ist der Ceed Sportswagon ein sehr interessantes Fahrzeug. Das Produkt vereint Optik, Dynamik, Preiswürdigkeit und Nutzwert. Mit über 600 Litern Kofferraumvolumen sind wir ganz vorne im C-Segment dabei. Die Plug-in-Hybrid- Variante wird ebenfalls ein extrem gutes Kofferraumangebot bieten in Verbindung mit dem aus dem Niro bekannten Antrieb, der eine rein elektrische Reichweite von bis zu 65 Kilometern hat. Gleichzeitig haben wir weiterhin die Dieselvariante mit einer hocheffizienten Kombination von NOx-Speicherkatalysator und SCR-Abgasreinigung im Portfolio. So können wir für jeden Einsatzzweck das passende Antriebskonzept liefern.

Kommen wir zum ProCeed. Gerade im volumenstarken Kompaktsegment einen Shooting Brake herauszubringen, spricht für den Mut unserer Marke. Der ProCeed verbindet den Nutzwert eines Kombis mit der Emotionalität des Stinger. Das Fahrzeug ist sehr gut am Markt angenommen worden, der Bestelleingang übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem, das Pressefeedback für das Modell ist großartig. Die emotionale Bereicherung, die der ProCeed unserer Ceed-Modellpalette beschert, spiegelt sich besonders im GT-Modell mit über 200 PS Leistung wider.

Erwähnenswert ist außerdem der Umstand, dass der Ceed ein rein europäisches Modell ist. Das heißt, die Fahrzeuge wurden in Rüsselsheim und am Nürburgring entwickelt und abgestimmt, hier im Haus designt und werden in der Slowakei produziert. Es gibt diese Fahrzeuge so nur in Europa – das betrifft sowohl den Fünftürer als auch den Kombi sowie den ProCeed und den Crossover, den wir im zweiten Halbjahr 2019 präsentieren werden. Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass ein asiatischer Konzern einer Region solch eine Modellpalette exklusiv zur Verfügung stellt. Nicht zuletzt spielen dabei sicherlich auch unsere beiden deutschen Köpfe in der Konzernzentrale in Seoul eine wichtige Rolle. Nach unserem Design-Chef Peter Schreyer ist Albert Biermann vor einigen Monaten zum Head of Research & Development berufen worden. Er ist damit der erste Nicht-Koreaner, der den Bereich Forschung und Entwicklung auf Konzernebene verantwortet.

Flottenmanagement: Spüren Sie durch den reduzierten geldwerten Vorteil für Plug-in-Hybride und E-Fahrzeuge, der seit Anfang 2019 gilt, bei Ihren entsprechenden Modellen bereits eine gestiegene Nachfrage? Und was halten Sie allgemein von diesem Schritt der Bundesregierung

Michael Martensen: Bei Kia sind alle entsprechenden Fahrzeuge förderfähig und wir merken hier seit Anfang des Jahres eine drastische Steigerung beim Auftragseingang. Die Zahl der Aufträge für den Optima Plug-In Hybrid hat sich bereits in etwa verdreifacht. Beim Niro Plug-In Hybrid und bei den reinen Elektrofahrzeugen würde ich mir, wie jeder Hersteller, mehr Verfügbarkeit wünschen. Die europaweite Nachfrage unserer Kunden übertrifft hier deutlich die Erwartungen.

Es ist naheliegend, dass wir diesen Schritt der Bundesregierung absolut begrüßen. Durch die Steuervergünstigung sind die Fahrzeuge noch einmal interessanter geworden und die Akzeptanz hat sich weiter verbessert. Die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen ist bei uns exorbitant gestiegen. Teilweise bekommen unsere Händler bei einer Veranstaltung bis zu 500 Anfragen für diese Modelle.

Flottenmanagement: Werden Sie Ihr Angebot an alternativen Antrieben künftig noch weiter ausbauen? Und wie steht Kia dem Dieselantrieb gegenüber

Michael Martensen: In Sachen alternative Antriebe sind wir bereits jetzt sehr breit aufgestellt. Und dieses Jahr kommen noch zehn elektrifizierte Modelle hinzu, darunter der bereits erwähnte Ceed Sportswagon Plug-In Hybrid sowie die Facelifts von Niro Hybrid und Plug-In Hybrid. Sämtliche Ceed-Modelle beziehungsweise Motorisierungen und der kleinere Diesel im Sportage werden mit 48-Volt-Mildhybridsystem ausgestattet. Die Facelifts von Optima Plug-In Hybrid und Optima Sportswagon Plug- In Hybrid sind ja bereits bekannt.

Wir sind weltweit der einzige Konzern, der alle elektrifizierten Antriebsarten in Serie auf der Straße hat – vom Mildhybrid über Hybrid, Plug-in-Hybrid, der batterieelektrischen Variante bis hin zur Brennstoffzelle, die bis 2021 zu Kia kommt. Das ist wirklich eine herausragende Position, die sich auch in den Zulassungszahlen widerspiegelt: Jeder achte Kia, der im Januar in Deutschland zugelassen wurde, war elektrifiziert – und das ohne Berücksichtigung der Mildhybride. Im Diesel sehen wir nach wie vor eine hervorragende Antriebstechnologie – gerade mit Blick auf die CO2-Grenzwerte. Mit unseren Dieselmodellen, die alle die neueste Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen, ist der Kunde auch in Sachen Fahrverbote auf der sicheren Seite. Hinzu kommt, dass wir beim Sportage und Ceed auch Dieselantriebe elektrifizieren – mit dem 48-Volt-Mildhybridsystem.

Flottenmanagement: Kia verfügt mittlerweile über eine große Bandbreite an Modellen in unterschiedlichen Segmenten. Haben der Stonic und der Stinger, beides noch recht junge Fahrzeuge, die in sie gesteckten Erwartungen bis jetzt erfüllen können? Und welche anderen Modelle sind in der Flotte besonders gefragt

Michael Martensen: Der Stinger hat die Erwartungen übererfüllt. Dass in über 90 Prozent der Fälle die emotionalste Variante mit dem Sechszylinder-Turbomotor und 366 PS bestellt wird, freut uns besonders. Im vergangenen Jahr konnten wir bereits über 1.000 Fahrzeuge hierzulande vermarkten und wollen jetzt noch zulegen. Beim Stonic ist es ähnlich gelagert, er ist ja sozusagen der Bruder des Rio – zwei sehr erfolgreiche Fahrzeuge. Sowohl beim Stinger als auch beim Stonic sind wir jetzt in der Lage, Fahrzeuge ab Werk zu liefern, da die Produktionskapazitäten inzwischen mit der hohen Nachfrage Schritt halten können.

Besonders gefragt ist nach wie vor der Sportage. Er ist unser Bestseller, das wird auch auf absehbare Zeit erst einmal so bleiben, nicht zuletzt weil das C-SUV-Segment für die Flotte sehr relevant ist. Hier freut uns, dass wir seit Kurzem auch eine Mildhybridvariante anbieten können.

Flottenmanagement: Kommen wir auf Ihre Marketingaktivitäten zu sprechen: So ist Kia seit diesem Jahr Sponsor im E-Sport und dabei offizieller Partner der League of Legends European Championship (LEC). Was verbirgt sich dahinter und was sind die Hintergründe der Partnerschaft

Michael Martensen: E-Sport ist in Korea, dem Heimatland unserer Marke, extrem populär. Aber auch in Europa wird das Ganze immer beliebter und ist von wachsender Bedeutung. Die LEC ist der Name der professionellen „League of Legends“-E-Sport-Liga, in der zehn Teams gegeneinander antreten. Gerade im Streaming-Bereich bekommen diese Themen zunehmend mehr Aufmerksamkeit – vor allem bei der jüngeren Generation. Kia ist eine junge, dynamische Marke, sodass das Thema E-Sport bestens zu uns passt. Durch die Partnerschaft wollen wir für die Marke vor allem Aufmerksamkeit und Reichweite erzeugen.

Flottenmanagement: Bleiben wir ein Stück weit in der digitalen Welt. Welche Angebote bietet Kia hier seinen Kunden? Und wie werden diese angenommen

Michael Martensen: Apple CarPlay und Android Auto bieten wir ohnehin in unseren Modellen an, das ist heutzutage keine große Besonderheit mehr. In Genf haben wir Anfang März unter anderem den neuen e-Soul vorgestellt, der als erstes Fahrzeug den neuen Kia-Telematikdienst UVO CONNECT an Bord hat. Der Fahrer kann auf das System über einen 10,25 Zoll großen Touchscreen im Zentrum des Armaturenbretts zugreifen. Mit wenigen Fingertipps erhält er eine Fülle von Informationen, darunter Echtzeitinfos zu Verkehrslage, Wetterprognose und Parkmöglichkeiten sowie auch zu nahegelegenen Ladestationen – inklusive Angaben zu Kompatibilität und Verfügbarkeit. Darüber hinaus lässt sich das System mit der UVO App per Smartphone nutzen. Die App bietet auch eine Reihe von Fernbedienungsfunktionen. Damit kann unter anderem die Klimaanlage aktiviert werden, um den Innenraum schon bei Fahrtbeginn ideal zu temperieren, oder das Laden der Batterie unterbrochen und wieder fortgesetzt werden, um zum Beispiel von günstigeren Nachttarifen zu profitieren. Das System wird sukzessive in weitere Modelle Einzug halten.

Flottenmanagement: Der Service und das Händlernetz sind ebenfalls zwei wichtige Aspekte. Welche Dienstleistungen bieten Sie für den Fuhrparkleiter und wie sind Sie an Ihren Vertriebsstandorten für Flotten aufgestellt

Michael Martensen: In unseren 28 Businesscentern haben wir speziell geschulte Ansprechpartner, die die Bedürfnisse der Flottenkunden kennen und ihnen so besser gerecht werden können. Das gilt vor allem für Themen wie Full-Service-Leasing oder Mobilitätslösungen. Wir bieten unseren Flottenkunden besondere Serviceangebote wie entsprechend flottenrelevante Ersatzwagen und auch Dienstleistungen für den Bereich Finanzen. Künftig werden hier noch weitere Mobilitätsbausteine hinzugefügt.

Flottenmanagement: Besonders in Fuhrparks sind spezielle Finanzierungs- und Ausstattungspakete gefragt. Was können Sie den gewerblichen Kunden hier derzeit anbieten

Michael Martensen: Wir kooperieren im Bereich Finanzdienstleistungen mit der Hyundai Capital Bank Europe, bei uns durch die Kia Finance repräsentiert, sowie mit der ALD, die unter dem Dach der Kia Leasing auftritt, im Bereich Full-Service-Leasing und im Bereich besonderer Leasingdienstleistungen. Weitere Mobilitätslösungen und -dienstleistungen werden in naher Zukunft noch unser Angebot ergänzen. So befassen wir uns derzeit beispielsweise mit dem Thema „Pay-per-Use“.

Aufgrund unserer Modellpolitik, die ohnehin bereits sehr umfassende Ausstattungspakete vorgibt, haben wir von Kundenseite wenig Bedarf an speziellen Businesspaketen. Wir sind aber in der Lage, bei einer gewissen Nachfrage speziell auf den Kunden abgestimmte Modelle zu liefern. Das ist zum Beispiel gerade bei einem Großkunden der Fall. Dieser hatte eine bestimmte Ausstattungskombination gewünscht, die wir so normalerweise nicht anbieten. Durch unser Werk vor Ort in Europa sind wir hier besonders flexibel und können das dann wunschgemäß umsetzen.

Flottenmanagement: Ein Blick in die Zukunft: Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Monate und darüber hinaus gesetzt

Michael Martensen: Unser Ziel ist es, die Emotionalisierung unserer Marke bei den Kunden voranzubringen. Das funktioniert besonders durch Modelle wie den Stinger oder den ProCeed. Zudem wollen wir mit der neuen Ceed-Familie am Markt vorankommen, damit meine ich vor allem eine Steigerung der Marktanteile im Bereich Flotte. Im Bereich Businesscenter möchten wir das Dienstleistungsangebot erweitern und den Netzausbau vorantreiben, 40 Businesscenter sind hier unser Ziel. Wir wollen außerdem noch mehr Menschen von Kia überzeugen, „Power to surprise“-Momente schaffen und noch mehr bei den Fuhrparks durchdringen. Denn bisher schlossen mehr als 80 Prozent der deutschen Flotten Kia in ihrer Car-Policy aus. Hier sind wir zunehmend auf dem Vormarsch. Das haben wir nicht zuletzt unserer großen Bandbreite an alternativ angetriebenen Fahrzeugen zu verdanken.

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