Top-Model
<p> Der Fiat Tipo ist in erster Linie ein solides Funktionsauto für überschaubare Budgets. Doch als S-Design und in der Farbe Metropolitano Grau wird der praktische Kombi durchaus zum Hingucker.</p>
Man kann schon davon ausgehen, dass der Tipo-Kunde an sich eher recht sachlich orientiert ist. Er schaut penibel genau, wie viel Auto er für sein definiertes Budget bekommt. Dieses Verhältnis fällt beim Tipo proper aus, davon ist auszugehen. Doch Fiat möchte mehr – zum Beispiel, dass der Kompaktklässler mit dem historischen Namen attraktiv wirkt und nicht ausschließlich wegen seiner Funktion gekauft wird. Mit dem pastelligen Grau geht der Konzern zumindest in die richtige Richtung, schicke Leichtmetallräder tun ihr Übriges, damit der Italiener optisch auffällt. In der Tat wirkt er in der Kombination stylisch und attraktiv. Die Sitze präsentieren sich in Stoff-Leder-Machart und bieten ein angenehmes Plätzchen – selbst für mehrere Stunden Fahrt am Stück. Doch auch wenn Fiat den Tipo herausgeputzt hat, merkt man, dass er ein reines Funktionstool ist. So viel wie möglich (für den Preis), nicht mehr als nötig – so lautet die Devise.

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Will heißen: Man bekommt ihn nicht mit überflüssigem Schnickschnack. So übt er sich auch bei der Motorleistung in Zurückhaltung. Mehr als 120 PS braucht kein Mensch zum Fortkommen, und hier setzen die Italiener somit die Grenze. Tatsächlich kommt man mit dem 1,6 Liter großen Selbstzünder ohne Probleme klar. Er zerrt hinreichend kräftig an den Vorderrädern, um den Kombi, der übrigens fast 1.700 Liter Gepäck schluckt, hurtig zu bewegen. Gleichzeitig harmoniert der Vierzylinder wunderbar mit dem durchaus sanft agierenden Sechsstufen-Doppelkuppler. Er hält quasi zu jeder Zeit und in jeder Lebenslage den richtigen Gang parat – schaltet aber auch mal prompt herunter, wenn kurzfristig Power gefragt ist. Vom Diesel selbst hört man in der Regel nicht viel, beim Dahintouren mit Richtgeschwindigkeit treten die Maschinentöne vor den anderen Geräuschen wie zum Beispiel der Musik oder den Unterhaltungen zwischen den Fahrgästen zurück. Und wenngleich die schick gezeichneten 18-Zöller unseres Testwagens sportiv aussehen: Das Fahrwerk ist eher darauf ausgerichtet, schlechte Wegstrecken effizient glattzubügeln.
Sprechen wir über Infotainment: Liebhaber klassischer Rundinstrumente kommen hier auf ihre Kosten – denn beim Tipo setzt Fiat auf Analogskalen mit mechanischen Anzeigen. Dennoch haben die Verantwortlichen einen TFT-Monitor nicht vergessen: Er sitzt tabletmäßig auf den Armaturen, und über ihn werden nebst Straßenkarte so manche Fahrzeugeinstellungen abgehandelt. Ach ja, der Elektroniklotse arbeitet richtig schnell – das bezieht sich nicht nur auf die Routenführung, sondern ebenso auf die Eingabe der Ziele. In puncto Fahrerassistenz ist der Tipo ebenfalls nicht schlecht aufgestellt. Interessant für Kilometerfresser das 504 Euro (netto) teure Sicherheitspaket mit autonomer Notbremsung und aktivem Tempomat, der dem Autofahrer das Leben im Stopp and Go-Verkehr deutlich versüßt. Das so genannte „Lounge Tech Paket“ bietet für 831 Euro netto annehmliche Features wie Digitalradio, Rückfahrkamera plus Parksensoren. Hier inbegriffen ist außerdem das Navigationssystem mit den Daten für ganz Europa. Dann kann die unbeschwerte Reise ja beginnen.

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