Perfekt eingerichtet

<p> Transportereinrichtungen haben schon l&auml;ngst ihr Nischendasein verlassen. Viele Handwerksbetriebe kommen heute nicht mehr umhin, sich hier von einem Profi ausstatten zu lassen. F&uuml;r fast jeden Bereich &ndash; vom Elektriker &uuml;ber den K&uuml;hltransport bis hin zum Schornsteinfeger &ndash; gibt es individuelle L&ouml;sungen. Was sind die Gr&uuml;nde f&uuml;r eine professionelle Einrichtung? Flottenmanagement hat einige ausgew&auml;hlte Unternehmen miteinander verglichen und sich mit dem Thema Einrichtungen n&auml;her befasst.</p>

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Ob einfach oder komplex, individuell oder als Baukastensystem, für die Einrichtungslösungen der Spezialisten gibt es diverse Optionen. Der praktische Aspekt liegt bei einer Transportereinrichtung auf der Hand, durch Regale, Schienen oder Trennwände kann hier leicht für Ordnung und Übersichtlichkeit gesorgt werden. An erster Stelle stehen aber unangefochten Sicherheitsaspekte, so Jürgen Wenzel, geschäftsführender Gesellschafter der Wenzel GmbH und der Tochterfirma HAFA GmbH. „Der Einsatz von Transporteinrichtungen trägt zur Einhaltung der Vorschriften bei“, sagt Hans-Peter Löhner, Geschäftsführer der HEGLA Fahrzeugbau GmbH & Co. KG. Karsten Dießl, Leiter Vertrieb Deutschland der ALUCA GmbH, führt aus: „Gerade bei ungesicherter Ladung wächst das Gefährdungspotenzial für Fahrer und Beifahrer erheblich und das kann fatale Folgen haben. Hier setzen Fahrzeugeinrichtungen an und gewährleisten eine gesetzeskonforme wirksame Ladungssicherung.“

Im gewerblichen Bereich werden Nutzfahrzeuge besonders häufig geleast und die Zahl der Fahrzeuge mit speziellen Innenausbauten ist hoch. Jürgen Petschenka, Commercial Director bei LeasePlan Deutschland, spricht von etwa 80 Prozent, bei Volkswagen Nutzfahrzeuge liegt der Anteil von Ein- und Umbauten immerhin noch bei circa 60 Prozent, so Knut Krösche, Geschäftsführer Volkswagen Leasing GmbH. Rainer Thies, Bereichsleiter Leasing Mobility, Santander Consumer Leasing GmbH, erklärt: „Kaum ein Transporter kommt im gewerblichen Flottengeschäft ohne passende Einbauten aus. Die Einrichtungen werden im Gegensatz zu früher meist mitgeleast.“

Individuelle Lösung bevorzugt
Sind im Fuhrpark eher Lösungen von der Stange oder individuelle Einrichtungen gefragt? Die Hersteller haben hier allesamt ähnliche Ansichten. So berichtet Timo Strack von Würth, dass „Branchenlösungen ein guter Einstieg in ein Planungsgespräch sind. Wir haben aber festgestellt, dass unsere Kunden eine genaue Vorstellung von ihren Arbeitsabläufen haben und damit auch die Einrichtung so ausgerichtet haben wollen. Der größte Teil unserer Planungen ist kundenspezifisch bedarfsorientiert.“ Die bott GmbH & Co. KG um Verkaufsleiter Key Account Europa Sascha Duske, bestätigt: „Der größte Teil unserer Kunden möchte (...) die Fahrzeugeinrichtung nach dem individuellen Bedarf konfiguriert haben. Speziell im Flottenbereich kommen fast ausschließlich passend zugeschnittene Lösungen zum Einsatz.“

Christian Wenig, Prokurist und Vertriebsleiter bei der Winter Fahrzeugtechnik GmbH, sieht es als unverzichtbar an, ein Anforderungsprofil zusammen mit Endkunden/Nutzern zu erstellen. Dabei müssten folgende Fragen beantwortet werden: Welche Produkte werden transportiert? Welche Temperaturen werden gefordert? Ist die Ware auch frostempfindlich? Ist eine Zusatzheizung für den Winterbetrieb erforderlich? Geht es um Verteilerverkehr oder Langstrecke? Sind Sondereinbauten gewünscht (Regelsysteme et cetera)? Welcher Bodenbelag wird benötigt? Wie/In welchen Behältnissen befördert der Anwender seine Ware? Wie hoch ist die Restnutzlast

Insbesondere beim Lebensmittel- und Medikamententransport müssen hohe Standards erfüllt werden. Solche Einrichtungen bietet beispielsweise die Raiffeisen-IMPULS Fuhrparkmanagement GmbH & Co. KG gar nicht in ihrem Onlinekonfigurator an. „Bei Anfragen solcher Art bedarf es der höchsten Sorgfalt und Beratung. Gerne bieten wir hier unseren Kunden einen individuellen Service. Unsere Interessenten sowie Bestandskunden schätzen diesen Mehrwert einer ausführlichen Beratung und lehnen hierzu eine Onlineabwicklung eher ab“, sagt Jochen Seitz, Geschäftsführer der Raiffeisen-IMPULS Fuhrparkmanagement GmbH & Co. KG. Ähnlich verfährt die Athlon Germany GmbH. „Aufgrund der hohen möglichen Fehlerquellen arbeiten wir hier nicht über einen Konfigurator, sondern erarbeiten die Lösungen nur mit unseren langjährigen und qualifizierten Kooperationspartnern“, so Dirk Kohtzer, Account Manager und Nutzfahrzeugspezialist im Bereich New Business bei Athlon.

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Werterhalt ein großes Thema
Was bedeuten Einrichtungen für den Restwert eines Fahrzeugs? Frank Hägele, Geschäftsführer Fleet der Deutschen Leasing AG, glaubt hier nicht an große Auswirkungen. Anders sieht es Knut Krösche, Geschäftsführer der Volkswagen Leasing GmbH. Er geht davon aus, „dass sich Auf- und Umbauten restwerterhöhend auswirken, da dadurch der Wert des Fahrzeugs steigt. (...)“ Auch Karsten Dießl von der ALUCA GmbH geht von einer Restwerterhöhung durch Einrichtungen aus.

Die Sortimo International GmbH um Geschäftsführer Reinhold Braun sieht sich hier gut aufgestellt: „Wir achten schon beim Einbau und Aufbau von Sonderlösungen auf den Werterhalt der Fahrzeuge durch Vermeidung von Bohrungen beziehungsweise spangebender Bearbeitung der Fahrzeugstruktur.

Auch die Vermarktung des Fahrzeugs mit Einrichtung ist durchausaus nicht unüblich. Hier spielt dann die Qualität der verbauten Materialien eine wichtige Rolle. Neben Aluminium kommt häufig Stahl zum Einsatz. Tobias Schäfer, Vertriebsleiter StoreVan Deutschland, hebt dabei die Verwendung von galvanisiertem Stahl in Verbindung mit einer kathodischen Acryl-Tauchlackierung als weltweites Alleinstellungsmerkmal unter den Herstellern von Nutzfahrzeugeinrichtungen hervor.

Wiedervermarktung
Die Wiedervermarktung der Transporter mit Einrichtungen läuft unterschiedlich ab, weiß Ursula Wingfield, Vorsitzende der Geschäftsführung der Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH, zu berichten: „Die gängigen Einbauten sind auf den Fahrzeugtyp abgestimmt und werden zusammen mit dem Fahrzeug verkauft. Der Aufwand für die Demontage und den Einzelverkauf sowie für die Beseitigung der Veränderungen am Fahrzeug, die durch die Befestigung entstehen, wäre zu hoch. Besonders bei Kühlfahrzeugen ist es oft nicht wirtschaftlich, die Dämmung zu entfernen. Bei sehr individuellen und hochpreisigen Einrichtungen sieht es anders aus: Hier ist es häufig am sinnvollsten, sie in das Folgefahrzeug einzubauen und dort weiterzunutzen.“

Wie verändert sich die Branche künftig
Auf diese Frage erhielten wir sehr unterschiedliche Antworten von den befragten Unternehmen. Es ist wenig überraschend, dass nach Ansicht der Experten künftig vor allem die E-Mobilität die Anforderungen an die Branche verändert. So sagt beispielsweise Christian Kampmann, Verkäufer bei der Schoon Fahrzeugsysteme GmbH: „Wir erwarten spürbare Anpassungen an die Herausforderungen der Elektromobilität. Der Stellenwert von Einbaugewicht und Möglichkeiten einer Gewichtsersparnis (ohne Einbußen bei Stabilität und Funktion) werden steigen.

Matthias König, Produktmanager bei der allsafe GmbH & Co. KG, spricht einen weiteren Aspekt an: „Wir sehen im Umfeld der ‚Letzten Meile‘ neue Dienstleistungen, die eben auch neue Fahrzeugeinrichtungen benötigen, zum Beispiel bei der Heimlieferung von Lebensmitteln.“

Jürgen Wenzel, geschäftsführender Gesellschafter der Wenzel GmbH und der Tochterfirma HAFA GmbH, sieht Veränderungen, die die Digitalisierung als auch der aktuelle Fachkräftemangel mit sich bringen. Noch seien diese aber nicht ganz eindeutig. Wenzel weiter: „Wir gehen von Entwicklungen aus, welche die laufende Arbeit der Monteure optimieren. Beschaffung und Lieferung von Waren. Optimierung und Kontrolle der Abläufe und Einsatzzeiten. Für das Produkt Fahrzeugeinrichtungen sind eventuell chipbasierte Lösungen, also Hardwarekomponenten, ein denkbarer Weg, die ihren Weg in den Laderaum und das Produkt finden werden.“

Diese möglichen Entwicklungen zeigen: Die Einrichter-Branche bleibt in Bewegung, viele neue Felder könnten künftig erschlossen werden. Man darf also auf die kommenden Jahre mehr als gespannt sein.

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