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<p> Mit dem A7 gibt Audi seinen Kunden die Möglichkeit, Oberklasse etwas extravaganter zu leben. Flottenmanagement hat das feine viertürige Coupé bereits getestet.</p>

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Wer Oberklasse fahren darf, gehört selbst im Automobilland Nummer eins zu den privilegierten Bürgern. Und trotzdem – immer nur Limousine oder Kombi wird auf Dauer langweilig. Daher kann man bei Audi schon eine ganze Weile auf das Coupé mit vier Türen umsteigen. Erkennungszeichen sind neben der sanft abfallenden Dachlinie die Türen mit den rahmenlosen Scheiben – Kennzeichen nobler Coupés. Ansonsten haben die Gestalter es geschafft, ihrem gehobenen Oberklässler eine Mischung aus Konventionalität und Futurismus angedeihen zu lassen. Vor allem das Heck mit seinem durchgehenden Leuchtband sorgt für modernes Aussehen, während die Front mit ihren schneidigen LED-Scheinwerfern dem A7 zwar eine sportive Note, aber auch einen Mainstream-Look verleiht – was ja viele Kunden ausdrücklich wollen. Die Kunst der Designer ist es schließlich, das Fahrzeug nicht allzu extrovertiert aussehen zu lassen, ohne an Extravaganz einzubüßen.
Innen glänzt der Audi mit der neuen Interieur-Generation, was vor allem die Bedienung betrifft. Das Stichwort lautet „Black Panel“. Das heißt so viel wie: Knöpfchen gibt es hier keine mehr. Wobei, so ganz stimmt es nicht. Lautstärke, die Parkbremse und natürlich den Motorstart steuert man noch über physische Schalter. Für 99 Prozent aller Funktionen jedoch stehen zwei große Bildschirme zur Verfügung, die per haptischer und optischer Rückmeldung ein technisches Bedienerlebnis (MMI Touch Response) schaffen. Der obere Monitor hat multifunktionale Aufgaben und kann im Alltag beispielsweise die Straßenkarte darstellen, während der untere Bildschirm sich vorwiegend der Fahrzeug-Klimatisierung widmet. Infotainment wird im A7 übrigens groß geschrieben. Zum Doppel-Monitor in der Mittelkonsole passt denn auch das so genannte Virtual Cockpit, bei dem das Kombiinstrument aus 12,3 Zoll Anzeigefläche besteht, die man nach Lust und Laune konfigurieren kann. Abgerundet wird das Angebot an Info-Bedarf durch ein aufpreispflichtiges (1.168 Euro netto) Headup-Display, das die wichtigsten Fahrdaten auf die Windschutzscheibe projiziert.
Ein bisschen Information gibt es an dieser Stelle zum Thema Antrieb. Ein nobles Auto braucht einen noblen Motor – drei Liter Hubraum sind in diesem Fall Stand der Dinge. Und die resultieren aus sechs, in V-Form angeordneten Zylindern. Das Triebwerk präsentiert sich auch abgasseitig in einer Top-Verfassung – erfüllt freilich die Euro 6d-TEMP-Norm. Es gibt propere 286 PS, die in Verbindung mit diesem Triebwerk zwingend auf alle vier Räder verteilt werden. Das ist auch gut so, denn der Selbstzünder wird auf Wunsch ganz schön wild. Klar, 620 Nm zerren ordentlich im Antriebsstrang. Akustisch bleibt der Diesel aber zurückhaltend, hebt seine Stimme quasi nie. Andererseits beginnt der rote Bereich des Drehzahlmessers bereits bei 5.000 Touren – da gibt es kaum Platz für lautstarkes Gebrüll. In der Praxis bleibt man ohnehin nicht weit über Leerlaufdrehzahl. Der Achtgang-Wandlerautomat legt beflissen die Fahrstufen nach, fast unmerklich und im Handumdrehen ist man auf jeder gewünschten Geschwindigkeit im Rahmen der technischen Daten.
Komm, einmal gib ihm Saures, das rechte Pedal klebt am Bodenblech. Jetzt krallen sich die mächtigen Pneus in den Asphalt, reißen den Zweitonner trotzdem ohne jeglichen Krawall auf Tempo. Weniger als sechs Sekunden vergehen bis 100 Sachen, und wer dem Ingolstädter freien Lauf lässt, erlebt ihn, in die freiwillig gewählte 250 km/h-Grenze rennen. Und bis mindestens 200 km/h kann man sich in Zimmerlautstärke unterhalten, das heißt, bei Richtgeschwindigkeit ist es demnach ziemlich leise im Innenraum. Dass der A7 ein Tourer durch und durch ist, atmet er aus jeder Pore. Für Fahrwerk- Gourmets muss Adaptive Air Suspension her. Die variable Luftfederung kostet netto 1.672 Euro und lässt den Oberbayern einerseits ziemlich sanft über schlechte Straßen rollen, aber mit veränderter Kennlinie kann man den Viertürer auch mal um die Ecken wetzen. Gegen weitere 1.260 Euro (netto) gibt es ein mechanisch arbeitendes Mitteldifferenzial, was die Performance weiter erhöht. Wer also öfter auf geschwungenen Landstraßen unterwegs ist, sollte vor dieser Investition nicht zurückschrecken.
Der A7 ist Hightech und innen richtig wohnlich. Die Verarbeitungsqualität rangiert markengemäß auf höchstem Level – und es bestehen zig Möglichkeiten der Individualisierung. Die matt gebürsteten Aluminium-Dekors des Testwagens verleihen dem Interieur einen sportiv-wertigen Touch. Und die ledernen Fauteuils sind wie gemacht für die Langstrecke – denn darauf ist der Businessklässler schließlich ausgerichtet. Gegen 672 Euro netto lassen sich die Vordersitze belüften, und Vielfahrer sollten nicht auf die 1.302 Euro (netto) teure Massagefunktion verzichten. Diverse Programme sorgen für einen entspannten Rücken – angesteuert wird der Technologie-Sitz freilich über das ausgeklügelte MMI-System der neuesten Generation. Neuester Generation sind auch die Fahrassistenten, so reagiert der aktive Tempomat feinfühliger denn je, bremst im zähfließenden Verkehr bis zum Stillstand herunter und fährt je nach Standzeit selbsttätig wieder an. Zeit, über das Budget zu sprechen.

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Mindestens 55.714 Euro (netto) müssen über den Ladentisch wandern, um mit dem A7 in der stärksten Dieselvariante nach Hause fahren zu können. Es versteht sich von selbst, dass die wichtigsten Features serienmäßig an Bord weilen. Darunter, neben reichhaltiger Sicherheitsausstattung, Bluetooth-Freisprechanlage, eine elektrische Kofferraumklappe, LED-Scheinwerfer, ein mit umfangreichen Funktionen gespicktes Navigationssystem sowie Tempomat. Wer seinen A7 weiter fit machen möchte für dynamische Einlagen, kann das natürlich tun. Mit der netto 1.596 Euro teuren Allradlenkung verbessert sich allerdings nicht nur die Fahrstabilität bei hohen Tempi, sondern es gibt auch einen kleineren Wendekreis, sodass der fast fünf Meter lange Liner in der City deutlich einfacher handzuhaben ist. Apropos Handlicheit. Gegen netto 983 Euro parkt der Audi selbsttätig ein – durchaus empfehlenswert für Autofahrer, die Längsparken nicht mögen. Vollvariable LED-Scheinwerfer in Kombination mit Laserlicht sorgen für eine weite Ausleuchtung der Fahrbahn; Kostenpunkt netto 2.344 Euro.

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