Kulturwandel im Flottenmanagement

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Es ist ein schon lange schleichender, aber sich beschleunigender Prozess: der Kulturwandel in deutschen Fuhrparks. Mobilität und deren Kosten werden zunehmend ganzheitlich betrachtet. Damit meine ich nicht nur den in den meisten Fuhrparks vor etlicher Zeit vollzogenen Wandel bei der Kostenbetrachtung weg vom restwert- oder einkaufspreisbasierten Ansatz hin zur TCO, den Total Cost of Ownership; den Gesamtkosten des betreffenden Fahrzeugs vom Einkauf, der Finanzierung, den Betriebskosten bis zum Verkaufserlös.
Es geht auch um die Art der Mobilität an sich: Bei der Kostenermittlung geht es nicht mehr nur um die Frage, welches Auto bietet welchen Kilometerpreis, sondern auch darum, ob es vielleicht andere Verkehrsmittel gibt, die für die jeweilige Dienstreise sinnvoller sein könnten als das Auto. Beispielsweise eine Kombination aus Flugzeug plus Carsharing, oder Bahn plus Straßenbahn. Bei aller Kostenoptimierung sollte der Fuhrparkentscheider oder Mobilitätsmanager aber auch den Faktor Reisezeit und vor allem den Menschen (ja, der Arbeitnehmer ist auch ein Mensch) im Blick behalten.
Denn Menschen haben höchst unterschiedliche Vorlieben: Während der eine das Fliegen oder Bahnfahren mit den Anschlüssen an öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, Taxi oder sogar Mietfahrrad als unglaublich entspannende Art des Reisens empfindet, fährt der andere viel lieber mit dem Auto und spart sich das für ihn nervige Umsteigen sowie das Handling mit Gepäck oder Warenmustern. Damit sind wir bei der wahren Aufgabe für Fuhrparkentscheider/Mobilitätsmanager: Bei der Kostenoptimierung nicht alle Mitarbeiter „über einen Kamm zu scheren“, sondern verschiedene – für die Mitarbeiter und das Unternehmen sinnvolle – Optionen anzubieten.
Die persönlichen Vorlieben basieren zwar oft nur auf einem Mangel an Erfahrungen, können aber dennoch nicht „per Dekret“ modifiziert werden. Vielleicht hilft hier das immer beliebter werdende „Nudging“ (englisch für anstupsen), um den ein oder anderen Mitarbeiter mit sanfter Überzeugung zu einer Verhaltensänderung zu bewegen, die er am Ende vielleicht dann sogar selbst viel besser findet.
Zunehmend geht es natürlich auch um den Faktor Umwelt: Bei der Betrachtung einer Dienstreise wird der CO2-Ausstoß der verfügbaren Verkehrsmittel immer öfter miteinbezogen. Einen Schritt weiter gedacht kann man sich einige Dienstfahrten wahrscheinlich auch einfach komplett sparen. Nicht die zum Kunden natürlich, aber interne Meetings von Mitarbeitern verschiedener Standorte können in vielen Fällen über Telefon- oder Videokonferenzen erledigt werden. Das spart Reisestress, Geld, CO2 und die obligatorischen Plätzchen gleich mit. Natürlich kann jeder Mitarbeiter für die Videokonferenzen seine Lieblingsplätzchen auf den eigenen Schreibtisch stellen. Dann schmecken die auch.

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Ralph Wuttke
Chefredakteur

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