Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte

<p> Sie lieb&auml;ugeln mit dem Kauf eines Seats, k&ouml;nnen sich aber nicht auf ein Modell festlegen? Mit dem folgenden Konzeptvergleich gibt Flottenmanagement Entscheidungshilfe. Im Fokus stehen Ateca 2,0 TDI 4Drive, Leon 1,4 TGI und Leon ST X-Perience 1,8 TSI 4Drive &ndash; alle drei zu haben f&uuml;r &auml;hnliches Budget.</p>

Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte
Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte
Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte

1 /3

Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte
Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte
Vergleich: drei kompakte Seat-Konzepte

PDF Download

Der Autokauf ist anno 2018 nicht einfacher geworden. Klar, zwar sind in den letzten Jahrzehnten so manche Marken verschwunden, dafür hat die Modellvielfalt umso stärker zugenommen. SUV sind derzeit stark in Mode – aber sind sie immer und für jedermann nützlich? Seat bietet seit einiger Zeit diverse SUV an, darunter auch eines im kompakten Bereich – und zwar auf Wunsch mit oder ohne Allradantrieb, je nach Gusto und präferiertem Einsatzzweck. Grundsätzlich gilt auch für Seat: Um in der Liga der unteren Mittelklasse einkaufen zu können, sind zwischen 20.000 und 30.000 Euro netto erforderlich.

Beginnen wir mit dem Leon TGI. Den CNG-Antrieb bietet Seat einstweilen nur für den klassischen Kompakten an. Nur mit Frontantrieb und nur mit der Leistung von 110 PS. CNG ist eine feine Sache – von der reinen Tankkosten- Betrachtung drastisch günstiger als konventionelle Betankung. Schließlich bekommt man ein Kilogramm CNG (was einem Superbenzin- Äquivalent von 1,5 Litern entspricht) für etwas mehr als einen Euro, während man für Super in diesen Zeiten gut und gerne mehr als 1,40 Euro anlegen muss. Wer bezüglich seiner Strecken-Gewohnheiten mit dem CNG-Konzept klarkommt (es gibt lediglich rund 1.000 Tankstellen), dürfte seine Freude mit ihm haben. Ach ja, der Leon TGI kann natürlich auch konventionelles Benzin verbrennen – die Flexibilität ist also nicht eingeschränkt.

So weit, so gut. Unsere anderen Vergleichskandidaten fahren nicht mit CNG, der Ateca ist immerhin ein sparsamer Selbstzünder. Er rollt hier mit der 190 PS-Maschine an den Start und verfügt über zwei angetriebene Achsen. Das gilt auch für den Leon ST X-Perience, der zwar kein SUV ist, aber im burschikosen Look daherkommt. Dafür sorgen die kunststoffverkleideten Radhäuser, die gut mit dem sanften Pirineus-Grau harmonieren. Wer mehr Kontrast möchte, muss natürlich zu einem anderen Farbton greifen – dann kommt der Offroad-Look besser heraus. Der Ateca hingegen ist ein echtes SUV, man sitzt höher, das Auto strahlt Geländewagen-Flair aus – ohne allerdings ein Geländewagen zu sein. Mechanische Sperren sowie Untersetzung finden bei der Ateca-Klientel keine Verwendung, denn zu den anspruchsvollsten Offroad-Ausflügen gehören hier bereits lose Schotterstrecken.

Und dennoch: Es gibt definitiv praktische Unterschiede zwischen den Kandidaten Leon ST und Ateca. Letzterer kann beispielsweise rund einhundert Liter mehr Gepäck einladen bei umgeklappten Rücksitzen (1.579 zu 1.470 Liter), und das Raumgefühl differiert deutlich. Der Ateca ist SUV-gemäß viel höher – und er bietet mit 1.063 mm zu 1.041 mm mehr Platz zwischen Sitzpolster und Dach. Die Fahrzeughöhe lässt das Auto sogar deutlich geräumiger wirken, als es laut der nackten Zahlen tatsächlich der Fall ist, und die etwas höhere Sitzposition sorgt für ein erhabenes Gefühl. Dafür wiederum wirkt der Leon ST handlicher in urbanen Gefilden, treibt einem beim Einparken in enge Lücken nicht so schnell den Schweiß auf die Stirn. Kürzer allerdings ist der Ateca – und zwar um rund 19 Zentimeter. Heißt im Klartext: Außerhalb von Parkhäusern in der dicht besiedelten City hat der wuchtiger wirkende Ateca die besseren Karten.

Und die Leon Limousine? Kann als TGI-Ausgabe nur 1.105 Liter einladen, fährt sich aber natürlich ziemlich handlich und ist übersichtlich. Die Sicht nach hinten fällt jedoch beim Kombi noch einen Tick besser aus. Limousine fahren ist freilich nicht immer rational – das Design überzeugt so manchen Kunden, und der ist dann trotz handfester Argumente auch nicht zu überreden, vielleicht doch den ST zu nehmen. Und fürwahr, die Limousine sieht ja auch schick aus. Vor allem in dem Eclipse Orange, das unseren Testwagen zierte, vermittelt der Spanier einen sportiven Touch.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2018

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Wer in der Kompaktklasse einkaufen möchte, begibt sich so ein bisschen in einen undurchsichtigen Dschungel. Auf der einen Seite stehen die Positionen, die man von seinem Wunschfahrzeug erwartet, während man andererseits die Preise im Blick haben muss. Und Vorsicht! Wenn günstige Netto-Grundpreise locken, müssen nicht zwingend die TCO günstig sein. Unser Ateca mit dem starken Dieselmotor beispielsweise kostet netto 30.941 Euro – die TCO (hier immer auf Basis von drei Jahren und 60.000 Gesamtkilometer berechnet) belaufen sich auf 31.228 Euro. Der Leon TGI schlägt mit einem günstigen Netto-Listenpreis von 21.059 Euro netto zu Buche, was den Kunden freuen wird im Sinne der Einprozentregelung – die TCO liegen bei 25.413 Euro. Beim unserem deutlich stärkeren Leon ST X-Perience fällt der Netto-Listenpreis mit 26.563 Euro höher aus als beim CNG-Leon – die TCO liegen bei 30.780 Euro. Ob man kauft oder least, spielt natürlich wiederum eine Rolle.

Wer beim Budget eher flexibel ist, dürfte natürlich vor allem auf die inneren Werte der Fahrzeuge schielen. Mit dem Leon TGI ist man bei CNG-Betankung denkbar günstig unterwegs – allerdings auf 110 PS abonniert. Der kultiviert laufende 1,4-Liter-Vierzylinder ist indes keine schlechte Wahl und schiebt den Fronttriebler mit sanftem Druck nach vorn. Selbstredend gibt es den Leon auch mit deutlich stärkeren Maschinen, aber dann muss der Nutzer auch häufiger und teurer tanken. Geschwungene Landstraßen machen sowohl mit der Limousine als auch mit dem ST XPerience richtig Spaß. Das Fahrwerk präsentiert sich ausgewogen, wobei der Kombi etwas straffer auf Bodenwellen anspricht als die Limousine. Wer schön sein will, muss leiden heißt es immer – das gilt auch für den Autobereich. Klarer Fall, die 18-Zöller unseres Testwagens machen ihn drahtiger, beim generell weniger extrovertierten TGI sind hingegen (immer noch ziemlich sportliche) 17-Zöller montiert, die den Fahrkomfort fördern.

Der Ateca kommt mit 19-Zoll-Rädern (Achtung, signifikant höhere Reifenkosten!) daher und gleicht so seinen höheren Schwerpunkt aus. Die Dämpfer agieren hier straff, aber nicht zu straff, als dass man ihn nicht auf lange Reisen mitnehmen könnte. Die serienmäßige Lendenwirbelstütze beugt Ermüdung vor und schützt vor Rückenschmerzen. Seat spendiert unseren beiden Leon ebenfalls Lendenwirbelstützen frei Haus und macht sie damit zu ähnlich guten Tourern.

Wer zwingend zum X-Perience greifen, aber keinen Diesel möchte, muss wohl oder übel 180 PS in Kauf nehmen. Ist auch nicht schlecht, erfordert aber höhere Kosten als der Basisdiesel, der schon ab netto 23.995 Euro (3.610 Euro günstiger als der 1,8 TSI) zur Verfügung steht. Beim Basisselbstzünder muss man allerdings nicht nur auf Allrad, sondern ebenso auf stramme 65 Pferde verzichten, die im Alltag doch ein bestechendes Maß an Souveränität garantieren. Mit dem Benziner zu fahren, bereitet jede Menge Spaß, denn er hängt gut am Gas, gibt sich drehfreudig und spritzig.

Ganz anders der Ateca mit dem kräftigen Selbstzünder. Denn hier wüten 400 statt 280 Nm Drehmoment – bedeutet in der Praxis eine etwas drehzahlschonendere Fahrweise, was sich an der Tankstelle bezahlt und im Geldbeutel entsprechend bemerkbar macht. In puncto Laufkultur geben sich die Motorenarten heutzutage nichts mehr. Längst ist der Diesel nicht mehr lauter als der Benziner, unterscheidet sich jedoch weiterhin durch die Klangfarbe. Was letztlich besser gefällt, ist Geschmacksache.

Quasi über die Segment-Grenzen hinweg Gleichstand herrscht beim Infotainment. Sämtliche Seat-Kompaktklassen glänzen mit schnellen Navigationssystemen und dem neu eingeführten Bildschirm mit der nobel anmutenden Glasscheibe. Allerdings liegt die Aufpreis-Bandbreite zwischen 405 und 1.344 Euro netto – je nach Ausstattungs- und Motorvariante. Für die Einprozentregelung sollte man auf solche Gegebenheiten achten. Da kommt man mit der Mirrorlink-Funktion deutlich günstiger weg. In diesem Fall wird einfach die Smartphone- Oberfläche gespiegelt, und man kann den eingebauten Lotsen des Telefons benutzen (Apple CarPlay oder Android Auto). Immer beachten jedoch: Startet man aus einer ländlichen Position heraus mit schlechtem Netzempfang, wird das Navigieren lästig.

Fazit: Seats untere Mittelklasse ist vielschichtig und bunt gemixt, bietet für jeden Geschmack (und Geldbeutel) etwas. Komfortable Langstrecken- Begleiter sind sowohl Ateca, Leon und Leon ST X-Perience. Bei den Kosten gibt es erhebliche Unterschiede; aber es gilt die alte Regel, dass mehr Leistung auch mehr kostet. In puncto Kraftstoffkosten ist der 110 PS starke TGI der absolute Champion und nur halb so teuer wie seine besprochenen Kontrahenten. Dafür ist der 180 PS starke Benziner der spaßigste mit seinem tollen Motor. Als verbrauchsgünstiger Kompromiss erweist sich der starke Ateca TDI, der dank bärigem Drehmoment bullig antritt. In Sachen Nutzwert reicht ganz klar auch der Kombi, aber die SUV-Enthusiasten werden sich kaum von ihrem Traum-Segment abbringen lassen.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2018

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026