Wenn das Auto streikt ...
Ob auf dem Weg zur Arbeit oder zu einem Termin – eine Panne am Dienstwagen kommt immer zur Unzeit. Doch wie bleibt der Mitarbeiter in der Folge mobil? Flottenmanagement gibt einen Überblick über die Möglichkeiten.

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Ein paar Statistiken zu Beginn: Allein bei 4.008.747 Pannen haben die ADAC-Straßenwachtfahrer und ihre Mobilitätspartner im vergangenen Jahr geholfen. Ein Problem mit der Batterie war dabei die Pannenursache Nummer eins mit knapp 40 Prozent aller Fälle. Platz zwei belegte das „Motormanagement“ (21 Prozent). Dazu zählen vor allem Probleme mit der Einspritzung, Sensorik oder mit der Zündung. Mit 13 Prozent kam es zu Pannen bei Lenkung, Karosserie, Bremsen, Fahrwerk oder dem Antrieb (Quelle: ADAC). Ähnliche Prozentwerte weist die Pannenstatistik des Automobilclubs von Deutschland (AvD) von 2017 auf.
In der Flotte gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Dienstwagenberechtigten im Falle einer Panne mobil zu halten. Zuerst muss unterschieden werden, ob die Fahrzeuge geleast oder gekauft wurden. Zudem spielt auch die Fuhrparkgröße eine wichtige Rolle bei der Frage, welches „Mobilitätspaket“ am meisten Sinn macht.
Fall 1: Leasingfahrzeug
Sind die Fahrzeuge im Fuhrpark (Full-Service-) geleast, bieten die Leasinggesellschaften in der Regel über ihre Notfallhotlines schnelle und direkte Hilfe an. Diese übermitteln das Ganze dann entsprechend an den dienstleistenden Hersteller oder an einen externen Dienstleister.
Fall 2: Gekauftes Fahrzeug
Ist der Dienstwagen von der Firma gekauft, kann sich der Fahrer über eine Notrufnummer an einen Mobilitätsdienstleister des Herstellers wenden. Diese wird in der Regel mit dem Fahrzeug mitgeliefert. Weitere Ansprechpartner stellen hier die jeweilige Versicherung oder ein Pannendienstleister dar. Durch übermittelte GPS-Daten zur Fahrzeugposition sind entsprechende Servicepartner schnell vor Ort.
Mobilitätsgarantie mittlerweile Usus
Die Mobilitätsgarantie ist inzwischen bei (fast) jedem Hersteller im Rahmen eines Neuwagenkaufs inklusive. Ein großer Teil der Autobauer hat dabei ein Abkommen mit dem ADAC abgeschlossen, der die entsprechenden Dienste dann im Namen der Hersteller durchführt. Neben zum Teil variierenden Leistungen decken sich folgende Leistungen bei (fast) allen Autoherstellern:
Um im Gewährleistungs- oder Garantiezeitraum die Mobilitätsgarantie auch entsprechend in Anspruch nehmen zu können, müssen einige Dinge beachtet werden. So ist das regelmäßige Wahrnehmen der vorgeschriebenen Inspektionen und Wartungen in der Vertragswerkstatt obligatorisch, bei einem Großteil der Flotten aber ohnehin selbstverständlich. Beide Seiten können letztlich davon profitieren – der Kunde durch die herstellereigenen Qualitätsstandards bei Reparaturen und Ersatzteilen, die Werkstatt von der Kundenbindung und der Auslastung. Bei vielen Herstellern ist die Mobilitätsgarantie nach ihrem Ablauf oftmals gratis verlängerbar.
Die Überleitung zu Automobilclubs wie dem ADAC oder AvD liegt jetzt nahe, denn diese bieten neben den Kooperationen mit den Herstellern auch einen eigenen Assistance-Service. Und der Service wird trotz der zahlreichen anderweitigen Mobilitätsangebote auf dem Markt stark nachgefragt.
Flottenversicherer wie die Allianz, AXA, Ergo Versicherung AG, HDI Gerling, Provinzial oder Roland bieten ergänzend zu ihren Kraftfahrzeugversicherungen Assistanceleistungen für Pkw und Lkw an. Zum Teil sind diese Leistungen bereits im Flottenversicherungspaket enthalten. Das Gros der Versicherer bietet seine Leistungen modular und damit individuell für jede Fuhrparkgröße an. Auch möglich: Bei Abschluss der Kfz-Versicherung über die Leasinggesellschaft kann die Schutzbriefleistung hier üblicherweise dazu gebucht werden.
Wie so häufig heißt es: „it depends on ...“. Denn eine pauschale Aussage, welcher der richtige Weg für die eigene Flotte ist, kann nicht getroffen werden. Fuhrparkgröße, Fahrzeugfinanzierungsform, spezielle Bedürfnisse, Bedingungen, (Vor-)Erfahrungen, Netzwerk und Konditionen sind nur einige Stichworte, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Festzuhalten bleibt: Die Auswahl, um mobil zu bleiben, ist groß. Besonders für kleine( re) Fuhrparks kann es sich lohnen, die verschiedenen Angebote am Markt zu prüfen und zu vergleichen.

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