Ladelösungen

Die Automobilbranche wird im Zuge der Elektromobilität von neuen Playern aufgemischt. Mittlerweile tummeln sich Tesla, Google und Co. zwischen den altbekannten Platzhirschen. Auch Energieversorger wie die EnBW Energie Baden-Württemberg AG sind jetzt gefragte Ansprechpartner, wenn es um Mobilität geht.

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Die EnBW hatte zu einem Expertenforum nach Stuttgart geladen, um dort mit Fuhrparkmanagern und Experten der Branche über die neuesten Entwicklungen der Flottenelektromobilität in Deutschland zu diskutieren. Dabei konnten die Veranstalter sowie auch die Teilnehmer von diesem Expertenaustausch profitieren.

Marc Burgstahler, seit Oktober 2017 Leiter des Produktmanagements E-Mobilität, eröffnete die Veranstaltung am Nachmittag und zeigte sich erfreut über die positive Resonanz und die hohe Teilnehmerzahl. Das Abendprogramm war mit zwei Vorträgen, mehreren Impulsvorträgen, einer Demonstration der Flottenlösungen von EnBW und einem Get-together auf der Dachterrasse mit Blick auf Stuttgart gut gefüllt. Im Zentrum stand der Austausch von Meinungen und Erfahrungen, so wurden auch während der Vorträge bereits zahlreiche Nachfragen gestellt.

Die Vorträge beschäftigten sich, wie könnte es bei einem Energieversorger anders sein, mit der Frage, wo der Strom für die Elektrofahrzeuge überhaupt herkommt und wie dieser bei der Ladesäule ankommt. Kreso Perinic, verantwortlich für die Offshore-Windparks der EnBW, erläuterte die Herausforderungen, die der Energieversorger meistern muss, um sauberen Strom mit Windkraftanlagen vor der deutschen Nord- und Ostseeküste zu produzieren. Denn die Elektromobilität ist immer nur so sauber wie der Strom, mit dem sie betrieben wird. Insgesamt betreibt das baden-württembergische Unternehmen mit Baltic 1 und 2 zwei Windparks in der Ostsee und mit den Parks Albatros und Hohe See bald auch zwei in der Nordsee. Schon der kleinste Windpark Baltic 1 produziert genügend Strom um 76.378 VW e-Golfs ein Jahr bei einer Fahrleistung von je 20.000 Kilometern zu betreiben. Bei gleichen Parametern könnte Baltic 2 sogar 503.937 Fahrzeuge mit Strom versorgen. Noch mehr Elektrofahrzeuge könnten mit Strom aus Windenergie versorgt werden, wenn ab 2019 die Nordsee-Windparks in Betrieb gehen.

„Das Problem ist nicht die Energie. Es könnte, selbst wenn alle auf Elektrofahrzeuge umsatteln würden, genügend Energie produziert werden“, erklärt Eric Junge, Netze BW stellvertretende Leitung Netzintegration Elektromobilität. „Das Problem ist, die Leistung an den jeweiligen Standorten verfügbar zu machen.“ Der Vortrag von Eric Junge beschäftigte sich mit der Elektromobilität als Herausforderung für die Stromnetze. Alle Hersteller planen verstärkt auf E-Mobilität zu setzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach beispielsweise 2011, eine Million E-Fahrzeuge bis 2020 auf Deutschlands Straßen zu bringen. Auch wenn dieses selbst gesteckte Ziel vermutlich nicht erreicht wird, muss ein Energielieferant wie EnBW darauf vorbereitet sein. Dazu konstatierte Junge, dass die Planbarkeit für die öffentliche Infrastruktur und die beim Arbeitgeber relativ gut sei; Engpässe könnten demnach vor allem im privaten Bereich entstehen, wenn nicht klar ist, wie viele Haushalte im Wohngebiet nun mehr Leistung brauchen, weil sie den Pkw mit Strom betanken müssen. Die Leistungsabnahme geschieht außerdem selten über den Tag verteilt, sondern wird sofort und zu ähnlichen Zeiten verlangt. Daher sei ein flächendeckender Netzausbau sowie ein Lastmanagement unabdingbar, um die energiehungrigen Haushalte mit genügend Strom zu versorgen. Da dieser Ausbau jedoch in manchen Gegenden länger dauern kann als die Verbreitung der Elektrofahrzeuge, arbeitet die EnBW an verschiedenen Übergangslösungen, wie beispielsweise Batteriezwischenspeichern an besonders kritischen Stellen.

Die Impulsvorträge beschäftigten sich konkret mit der Umsetzung von Elektromobilität im Fuhrpark. Die Anwesenden diskutierten Fragen wie: Wo kann der Dienstwagenfahrer laden? Wie wird geladen? Kann ich eine Ladesäule reservieren? Wie erkenne ich, ob Elektromobilität für meinen Fuhrpark relevant ist? Für die Fuhrparkleiter wurde es nun spannend, denn hier ging es um Lösungen und Produkte, die zum Teil noch in der Entwicklung stecken und damit schon einmal einen Ausblick auf die Mobilität von morgen gaben. Das E-Mobilitäts-Team von EnBW um Marc Burgstahler wiederum war dankbar für das direkte Feedback zu den Vorhaben des Energielieferanten.

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Bereits realisiert wurde die EnBW mobility+ App. Diese zeichnet die Fahrten mit dem derzeitigen Verbrenner-Dienstwagen auf und gibt auf Grundlage dieser Daten Empfehlungen für ein Elektrofahrzeug, das den Mobilitätsanforderungen gerecht werden würde. Mit diesem Tool kann die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen erhöht werden und die eventuell vorherrschende sogenannte Reichweitenangst überwunden werden. Da die App gleichzeitig auch als Ladestationsfinder fungiert, sind in Zukunft darauf aufbauend auch weitere Dienstleistungen denkbar. Zwar gibt es derzeit, wie bei der klassischen Tankkarte, noch Ladekarten für die Ladestationen, doch kurzfristig wird jeder Service und Vorgang über die App abgewickelt. Die Tankkarte der Zukunft ist die EnBW mobility+ App. Ziel sollte es sein, so die Entwickler der Software, eine App für alle Fuhrparkbedürfnisse anbieten zu können (wenn es die Flottenmanager nachfragen). Denkbar wäre demnach auch eine Integration anderer Serviceleistungen, wie der Führerscheinkontrolle oder der UVV-Prüfung, in diese Elektromobilitäts- App. Heute ermöglicht die EnBW dem Kunden über die mobility+ Ladekarte den einfachen Zugang zu über 14.000 Ladepunkten in der Region DACH. Mit dem nächsten App-Update sind ab Ende April 2018 über 16.000 Ladepunkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Kunden verfügbar.

Herausforderungen gäbe es zurzeit vor allem noch bei der Abrechnung von Ladevorgängen zu Hause, da waren sich alle einig. Wer zahlt den verbrauchten Strom, wenn der Dienstwagenfahrer zu Hause lädt? Wer übernimmt die Kosten für die Ladebox in der Garage des Mitarbeiters? Bislang gibt es hier viele Ansätze, doch die perfekte Lösung ist noch nicht in Sicht. Es scheint im Moment am sinnvollsten, die Ladebox dem Arbeitnehmer zu schenken und die Energiekosten pauschal abzurechnen. Idealerweise würde man den Verbrauch an der Ladebox direkt ablesen und dann mit dem Arbeitgeber abrechnen. Damit die verbrauchsgenaue Abrechnung möglich ist, arbeiten die Hardwarehersteller und die EnBW an eichrechtskonformen Lösungen.

Mit viel Know-how und zahlreichen Ideen startet der Energiekonzern EnBW das Engagement im Bereich E-Mobilitätsflotten. Das Ziel des Konzerns ist es, ein komplettes Angebot für Flotten zu bieten: angefangen von der sauberen Produktion von Strom über die Bereitstellung des Versorgungsnetzes und ein Lastmanagement vor und hinter dem Stromzähler des Kunden bis hin zu Fahrzeugverwaltung und Fahrerservices.

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