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Rund 400 Personen beteiligten sich an unserer Onlineumfrage zum Thema „Fuhrparkrelevante Fortund Weiterbildungen“. Durch die dabei recht gleichmäßige Aufteilung der verschiedenen Fuhrparkgrößen wird die Flottenlandschaft schon ein gutes Stück weit repräsentativ abgebildet. Bemerkenswert: Der Anteil der großen Fuhrparks (größer 500 Fahrzeuge) lag mit 17 Prozent über dem Schnitt und damit waren diese nach den Fuhrparks mit bis zu fünf Fahrzeugen am häufigsten vertreten.

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Schon die Antworten auf unsere erste Frage zeichnen ein klares Bild (Grafik 1). Gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) nehmen fuhrparkrelevante Fort- und Weiterbildungen wahr. Was sind die Ursachen für die hohe Anzahl (48 Prozent) der befragten Fuhrparkmanager, die solche Veranstaltungen nicht besuchen? Sicherlich liegen gerade in den kleineren Fuhrparks die Prioritäten nicht immer auf dem Flottenmanagement. Oftmals übernimmt diese Aufgabe der Geschäftsführer oder beispielsweise Einkaufsleiter zusätzlich zu seinen eigentlichen Tätigkeiten. Fortbildungen für den Fuhrparkbereich werden schlicht häufig als nicht wichtig genug empfunden, um dafür Zeit (und Geld) zu investieren.

Weiter wollten wir wissen, wie oft Fort- und Weiterbildungen wahrgenommen werden. Das Gros der Umfrageteilnehmer, die Fortbildungen besuchen, nimmt dabei an mehr als einer solchen Veranstaltung pro Jahr teil (Grafik 2).

Rund ein Drittel bildet sich exakt einmal im Jahr weiter, acht Prozent bekommen immerhin noch alle zwei Jahre diese Möglichkeit. Die Gründe für die unterschiedlich häufige Teilnahme der Befragten an Fort- oder Weiterbildungsveranstaltungen liegen wohl vor allem bei den jeweiligen Unternehmen der Umfrageteilnehmer und bei ihnen selbst. Denn Grundvoraussetzungen sind die Bereitschaft des Arbeitnehmers, solche Veranstaltungen besuchen zu wollen, und sollten sie in die Arbeitszeit fallen, die Erlaubnis vom Arbeitgeber, solche Veranstaltungen wahrnehmen zu dürfen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Arbeitnehmer gewillt ist, Fort- oder Weiterbildungen zu besuchen, wenn der Arbeitgeber die Kosten oder zumindest einen Teil davon übernimmt. Letztlich kann sich das Ganze für beide Parteien positiv auswirken: Der Fuhrparkleiter kommt seinen Aufgaben durch gezielte Schulungen besser nach, das Unternehmen hat dadurch einen motivierteren Mitarbeiter, der womöglich durch sein erworbenes Know-how auch noch Kosten für das Unternehmen einspart.

Welche Themen sind von besonderer Bedeutung? Mit 72 Prozent stehen vor allem themenspezifische Fortbildungen im Fokus (Grafik 3).

Ähnliches beobachten wir bei den Angeboten auf unserer Messe „Flotte! Der Branchentreff“. Hier werden spezielle Workshops, wie zum Beispiel zum Thema UVV, hervorragend angenommen. Da ein Fuhrparkleiter eine große Verantwortung trägt und in regem Kontakt mit sämtlichen (dienstwagenberechtigten) Mitarbeitern steht, sind auch seine sozialen Fähigkeiten gefragt. 49 Prozent nehmen daher Managementkurse wahr, gefolgt von betriebswirtschaftlichen Weiterbildungen (44 Prozent) und Fahrtrainings/-schulungen (42 Prozent).

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Bevorzugt werden solche Fort- und Weiterbildungen im Rahmen von Kongressen und Vortragsveranstaltungen (66 Prozent) sowie bei Fachorgani sationen wie dem TÜV oder der DEKRA (65 Prozent) wahrgenommen (Grafik 4). Das hat Gründe. Denn bei Veranstaltungen, wie dem eben erwähnten Branchentreff, werden solche Angebote zunehmend bereitgestellt. Vorteil: Es ist keine gesonderte Anreise nötig und eine Fort-/Weiterbildung kann in der Regel einfach in das eigene Tagesprogramm integriert werden.

Für Fachorganisationen wie den TÜV oder die DEKRA spricht, dass sie in Deutschland flächendeckend aufgestellt sind und eine weite Anreise in der Regel damit entfällt. Weiterer Pluspunkt: Bei den genannten Organisationen kann man sicher sein, Experten mit entsprechendem Fachwissen anzutreffen, die nicht die Werbetrommel für eigene Produkte rühren wollen. Womit wir schon zu unserer nächsten Frage kämen.

Denn für fast zwei Drittel (65 Prozent) der Umfrageteilnehmer sind neutrale Informationen auf einer Fort- oder Weiterbildung besonders wichtig (Grafik 5). Gleichauf von der Wichtigkeit liegt dieser Punkt mit dem Austausch unter Kollegen. Die Flottenbranche wird häufig als „people business“ bezeichnet. Der Mensch steht, trotz zunehmender Automatisierung vieler Bereiche im Berufsleben, hier (noch) im Mittelpunkt. Das stärkste Argument, knapp vor den beiden genannten Gründen, sind mit 81 Prozent erwartungsgemäß neue Informationen.

Der Informationsbedarf scheint vor allem bei Rechtsfragen groß zu sein (Grafik 6). Hier sehen zwei Drittel der Befragten bei Fort- und Weiterbildungen Bedarf. Gerade um den Überblick über neue Gesetze und/oder Gesetzesänderungen zu behalten und um die teils bürokratischen Regelungen und Vorschriften verständlicher zu machen, sind gezielte Fortbildungen hilfreich. Mittlerweile haben das auch die Veranstalter erkannt – auf fast allen Fortbildungen im Fuhrparkbereich sind Rechtsanwälte oder andere Juristen unter den Vortragenden. Mit etwas größerem Abstand in Sachen Wichtigkeit beziehungsweise Relevanz folgen die anderen Themengebiete. So sieht knapp die Hälfte der Teilnehmer im Bereich Mobilitätsmanagement einen Wissensbedarf; die zunehmende Verschmelzung der verschiedenen und teils noch recht neuen Mobilitätsarten (Carsharing, E-Bike, eigenes Auto, Mietauto, ÖPNV et cetera) lässt den gestiegenen Wissensbedarf erahnen. Erwähnenswert: Lediglich 27 Prozent geben an, dass sie im Bereich Fahrzeugtechnik (Nachhol-)Bedarf an speziellem Wissen haben. Gerade Fuhrparkleiter sollten sich allerdings das Thema Fahrzeugantriebe noch mehr zu eigen machen und sich gegebenenfalls offener gegenüber neuen Antrieben positionieren. Denn nicht zuletzt werden bestimmte Antriebsarten aufgrund von Vorurteilen und fehlender Expertise abgelehnt.

Interessant sind ebenfalls die Antworten zu unserer nächsten Frage. Beachtliche 87 Prozent (!) der Befragten wären grundsätzlich bereit, eigenes Geld und/oder Freizeit für Fort- oder Weiterbildungen zu investieren (Grafik 7). Zwar kommt es bei 54 Prozent dabei auf die Art der Fortbildung an, aber es herrscht keine generelle ablehnende Haltung, wie bei den übrigen 13 Prozent. An Einsatzbereitschaft der meisten Umfrageteilnehmer mangelt es also gewiss nicht. Dessen sollten sich auch die Unternehmen noch bewusster werden.

Fort- und Weiterbildungen sind das eine. Aber wie sieht es mit einer ein heitlichen Ausbildung für Fuhrparkmanager in Deutschland aus? Zwar gibt es bereits spezielle Schulungen und Zertifikate, allerdings nach wie vor keinen einheitlichen Ausbildungsberuf beziehungsweise -standard für „Fuhrparkmanager“. Knapp die Hälfte der Befragten wünscht sich das (Grafik 8). Die restlichen 52 Prozent sind hinsichtlich einer Ausbildung unentschlossen respektive ablehnend. Was würde dafür sprechen? Ein Ausbildungsberuf würde dem Ganzen eine höhere Wertigkeit verleihen. Hinzu kommen die hohe Verantwortung, die ein Fuhrparkleiter trägt, und das zum Teil immense Budget, das er verwaltet. Ohne entsprechende Ausbildung passieren hier deutlich schneller Fehler (Stolpersteine sind beispielsweise Haftungsfragen, Kontrollfunktionen et cetera), die den Fuhrparkleiter teuer zu stehen kommen können.

Abschließend wollten wir etwas über den Tellerrand hinausschauen und fragten nach den Informationsquellen für Fuhrparkthemen (Grafik 9). Weit vorne: das Internet, Fachmagazine und das Netzwerk unter Kollegen. Während Gründe für ein Netzwerk bereits oben genannt wurden, sind die beiden genannten Medien erwartungsgemäß beliebt. Das Internet ist das schnelle Nachschlagewerk, Fachmagazine dienen eher als Begleiter und geben neue Anregungen.

Zusammenfassung
Unsere Umfrageergebnisse zeigen: Fuhrparkrelevante Fort- und Weiterbildungen sind noch nicht überall angekommen. Die Bereitschaft der Umfrageteilnehmer, für solche Veranstaltungen auch Freizeit oder eigenes Geld zu investieren, ist aber doch bemerkenswert. Neben neuen Informationen – hier stehen vor allem Rechtsthemen hoch im Kurs – ist fast allen Befragten der Erfahrungsaustausch mit Kollegen besonders wichtig. Bei der Frage nach einem Ausbildungsberuf „Fuhrparkmanager“ sind sich die Befragten hingegen uneins.

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