Ist der Fuhrparkleiter auf dem Weg zum universalen Mobility-Manager?
Thomas Krüger, Geschäftsführer der TCS Technology Content Services GmbH

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Vor dem Hintergrund der Diskussionen zum Thema digitale Services im Fuhrpark und in Flotten taucht vermehrt der Gedanke auf, welche Auswirkungen das auf den Beruf eines Fuhrparkleiters und dessen Verantwortlichkeit haben wird. Kann es vielleicht sein, dass es den Fuhrparkleiter „bald“ oder „eines Tages“ nicht mehr geben wird? Zumindest nicht in der gewohnten Funktion und nach derzeitigen Job-Descriptions? Wird es nicht eher so sein, dass immer mehr technische Systeme, digitale Prozesse und automatisierte Abläufe in den Vordergrund rücken und die Aufgaben des Fuhrparkleiters übernehmen? Weit gefehlt: Trotz künstlicher Intelligenz bewegen sich die vermeintlich intelligenten Systeme heute noch auf dem Niveau von Amöben, wenn nicht der Mensch dahinter die Prozesse lenkt und leitet! Der Mensch als Fuhrparkleiter und seine intellektuellen Fähigkeiten werden also immer im Drivers Seat bleiben.
Warum wird das so sein? Schauen wir uns die heutige Realität bezüglich des Anforderungsprofils an und wagen damit auch den Ausblick auf 2020 oder 2030.
Fuhrparkleiter sind heute mindestens gut trainierte Zehnkämpfer, die auszugsweise folgende Disziplinen beherrschen müssen:
• Automechaniker oder besser noch Kfz-Meister
• Reparaturexperte für alle herkömmlichen und stark nachgefragten Methoden
• Jurist für alle Fragen rund um Unfälle, Verkehrsdelikte, Compliance-Richtlinien, EU-Datenschutz-Grundverordnung, neueste Rechtsprechungen
• Wirtschaftsfachmann für Finanzierungsmodelle, Kostenprognosen, IFRS-Standards und Controlling
• IT-Experte für alle Anwendungen zu vernetzten Fahrzeugen, Datenmodelle, Apps und Managementsysteme sowie i-Kfz, um internetbasierte Fahrzeugzulassungen und -abmeldungen vornehmen zu können
• Innovationsforscher für E-Government, i-Kfz, Mobility 2030, E-Mobility, vernetzte Fahrzeuge, Arbeitswelt 2030 und die daraus entstehenden Bedürfnisse nach persönlicher firmenbezogener Mobilität zum und am Arbeitsplatz mit Bezug zu den Verkehrs- und Arbeitsmitteln
• Und last, but not least soll der Fuhrparkleiter ja auch als Mensch, Kollege und Mitarbeiter im Unternehmen sein, der vermittelt, der zuhört, der Informationen sammelt und weitergibt, Standards schafft, Vertrauen aufbaut, Moderator oder Seelsorger ist!
Ob das wohl von Maschinen oder Systemen, seien sie noch so intelligent und selbstlernend programmiert, bewältigt werden kann? Kaum vorstellbar und auch auf der Kostenseite überhaupt nicht darstellbar!
Der Beruf des Fuhrparkleiters bleibt ganz sicher erhalten und wird nichts von seiner großen Bedeutung verlieren. Sicher ist aber auch, dass sein Anforderungsprofil und sein Arbeitsbereich noch umfassender vernetzt und vielseitiger aufgebaut sein werden. Wichtig ist, dass sowohl der Fuhrparkverantwortliche selbst als auch sein Arbeitgeber in Weiterbildung, in die Sammlung und Verarbeitung von Fachwissen sowie die Leistungsbereitschaft investieren. Heute bieten sich vielfältige Möglichkeiten, um dem Fuhrparkleiter aussichtsreiche Zukunftschancen einzuräumen. Fachseminare, Fachliteratur, Ausbildungsprogramme und Spezialschulungen tragen einen entscheidenden Teil dazu bei. Aber auch der Besuch von Fachmessen, bei denen sich die Branche trifft und austauscht, wo die neuesten Entwicklungen hautnah erlebt und aufgenommen werden können, sollten unbedingt ermöglicht werden. Und wenn der Arbeitgeber dann noch mit neuester Technik, komfortablen Anwendungssystemen, ergonomischem Equipment und Unterstützung durch Profis motiviert, sollte dem Fuhrparkleiter nicht bange vor 2020 oder gar 2030 sein.

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