Ein Thema für alle?

Mieten statt kaufen. Teilen statt besitzen. Die Mobilität befindet sich gerade im Wandel. Technische Entwicklungen und ein Umdenken in manchen Kreisen beim Statussymbol Automobil sorgen unter anderem dafür, dass Hersteller zu Mobilitätsdienstleistern werden. Doch wie sieht dieser Wandel in der Fuhrparkbranche aus? Unsere aktuelle Onlineumfrage hat sich mit diesem Thema beschäftigt und rund 400 Flottenmanager nahmen sich die Zeit, unsere Fragen zu beantworten.

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Bei den Teilnehmern der Umfrage bestand ein ausgewogenes Verhältnis von Flottenmanagern mit einem kleinen Fuhrpark von weniger als 50 Fahrzeugen (49 Prozent) und großen Flotten mit mindestens 51 Fahrzeugen (51 Prozent). Dabei waren Kleinstflotten mit weniger als fünf Fahrzeugen genauso stark vertreten (20 Prozent) wie große Unternehmen mit mehr als 500 Einheiten (17 Prozent). Überraschend ist diese ausgeglichene Verteilung jedoch nicht, denn Mietfahrzeuge sind ein Dauerthema bei der Unternehmensmobilität – und das unabhängig von der Branche oder der Fuhrparkgröße. Jeder dürfte schon einmal Erfahrungen mit Mietfahrzeugen gemacht haben, zum Beispiel wenn es nach einem Unfall darum geht, einen Ersatzwagen zu finden.

Doch sind Mietfahrzeuge auch ein Thema für alle? Nicht unbedingt, wie unsere Umfrage zeigt. Denn nur weil theoretisch jedes Unternehmen egal welcher Branche hin und wieder mal einen Mietwagen gebrauchen könnte, bedeutet dies nicht, dass auch alle Unternehmen dauerhaft auf Mietkonzepte setzen. Von den etwa 400 Teilnehmern gaben immerhin 22 Prozent an, dass sie keine gemieteten Fahrzeuge in ihrer Flotte nutzen (Grafik 1).

Jeder Zweite davon begründete dies damit, dass kein kurzfristiger Mobilitätsbedarf bestünde (Grafik 2) und/oder genügend eigene Poolfahrzeuge vorhanden seien. Die wenigsten (acht Prozent) decken den kurzfristigen Mobilitätsbedarf mit Taxifahrten oder Diensten wie Uber ab.

Dennoch greift mit 78 Prozent der Teilnehmer eine übergroße Mehrheit auf die Angebote verschiedener Vermieter zurück. Die klassische Kurzzeitmiete eines Fahrzeugs für die Dauer von einem Tag bis maximal 30 Tage ist nach wie vor das gefragteste Konzept, 55 Prozent nehmen dieses Angebot wahr. Daneben ist aber auch die Langzeitmiete über die Dauer eines Monats hinweg ein beliebtes Mittel, die Mobilität im eigenen Unternehmen sicherzustellen. Fast die Hälfte der Flottenmanager gab an, dieses Mietkonzept zu nutzen. Oft wird im Zuge der Langzeitmiete die Frage aufgeworfen, ob man leasen oder mieten solle. Gerade die Langzeitmiete über mehrere Monate kommt einem Leasing schon recht nahe. Die Mietkonzepte können hier durch flexiblere Laufzeiten und Konditionen gegenüber dem Leasing punkten.

Etwas überraschend ist, dass mittlerweile sogar 21 Prozent der Unternehmen auf Carsharing-Anbieter zurückgreifen. Es scheint, dass Carsharing auch in Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat. Die Ultrakurzzeitmiete garantiert eine sehr flexible Mobilität und kann sowohl als Ersatz für Taxifahrten auf der Dienstreise als auch als Ergänzung der eigenen Poolfahrzeugflotte verstanden werden. Je nachdem kann der Fuhrparkleiter hier auf Corporate-Carsharing-Modelle oder öffentliche Free-Floating- oder stationsbasierte Sharing-Angebote zurückgreifen.

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Ähnlich wie bei der Langzeitmiete und dem Leasing verläuft die Grenze zwischen Kurzzeitmiete und Carsharing fließend. Letztlich ist auch ein geteiltes Auto ein gemietetes Auto. Die Mietkonzepte unterscheiden sich vor allem in der Dauer der Anmietung, doch die Gründe für den Einsatz von Mietfahrzeugen können durchaus unterschiedlich sein (Grafik 3). Sie reichen vom klassischen Unfallersatzwagen (49 Prozent) über Mobilität auf der Dienstreise (64 Prozent) bis hin zum Abfangen von Auslastungsspitzen bedingt durch saisonale Arbeit (27 Prozent). Vier Prozent der Teilnehmer nutzen die Modelle der Fahrzeugflotte von Autovermietern, um neue Fahrzeuge für die eigene Flotte zu testen. Dies dürfte auch mit ein Grund sein, warum Autohersteller immer mehr eigene Mietangebote bereitstellen. Flottenmanager, User-Chooser und natürlich auch Privatpersonen können durch die Miete eines Fahrzeugs die Modelle der Hersteller relativ einfach kennenlernen und die Automarken haben wiederum die Chance, zu zeigen, was sie können.

Der wichtigste Aspekt der Anmietung von Fahrzeugen sind jedoch die Kosten. Denn man bezahlt pro Fahrt und nicht über eine gesamte Haltedauer, wie dies bei einer Poolfahrzeugflotte der Fall wäre. Zwar mag die einzelne Fahrt mit einem Miet- oder Carsharing-Fahrzeug teurer sein als mit einem eigenen Poolfahrzeug, auf die gesamte Haltedauer einer Poolflotte gesehen ist, je nach Flottenauslastung, in vielen Fällen jedoch die Anmietung günstiger. Es wird zudem kein Kapital in Form einer Flotte gebunden, gerade auch im Hinblick auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 16 ein relevanter Faktor, vor allem für internationale Großflotten. Aber auch kleine Flotten können mit Mietfahrzeugen kostengünstig den Fuhrpark aufstocken und je nach Branche auch mit spezialisierten Fahrzeugen ausstatten. Dieses Argument spielt interessanterweise nur bei 29 Prozent der Flottenmanager eine Rolle. Das Pay-per-use-Konzept der Autovermietungen scheint also nur bei rund einem Drittel ausschlaggebend für die Entscheidung für eine Anmietung von Fahrzeugen zu sein.

Unabhängig von der Dauer der Anmietung können die unterschiedlichsten Fahrzeuge für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke gemietet werden. So ist es bei einigen Carsharing-Anbietern mittlerweile auch möglich, Transporter oder Nutzfahrzeuge zu mieten. Die allermeisten Flotten mieten jedoch Pkw an (Grafik 4).

Immerhin 44 Prozent der Umfrageteilnehmer mieten Transporter oder Nutzfahrzeuge. Die Mietform spielt dabei keine Rolle – vom Transportersharing für wenige Stunden bis hin zur mehrmonatigen Langzeitmiete ist auch bei den Transportern alles möglich. Fahrräder hingegen sind eher weniger gefragt. Allerdings drängen derzeit vor allem ausländische Bike-sharing-Unternehmen auf den deutschen Markt. Hier kann es mit einem Anstieg der Möglichkeiten auch zu einer steigenden Nachfrage kommen.

Eine Anbieterpluralität, wie sie gerade beim Thema Bikesharing entsteht, gibt es bei der klassischen Autovermietung seit Jahrzehnten. Flottenmanager haben also die freie Wahl, welchen Anbieter oder welche Anbieter sie für ihren kurzfristigen Mobilitätsbedarf zurate ziehen. Mit 49 Prozent der Flottenmanager, die Mietwagen in ihren Flotten einsetzen, greift fast die Hälfte auf zwei Autovermietungen zurück (Grafik 5).

Elf Prozent nutzen sogar vier oder mehr Anbieter, um ihre Mobilität sicherzustellen. Die Pluralität bringt viele Vorteile mit sich, beispielsweise wird es für den Reisenden auf Dienstreisen immer eine passende Autovermietung am Zielort geben. Für die Vermietungen ist zudem erfreulich, dass immerhin 21 Prozent der Teilnehmer, die schon jetzt auf Mietwagen setzen, ihren Anteil an gemieteten Fahrzeugen in der nächsten Zeit ausbauen werden (Grafik 6).

 Insgesamt sieht die Entwicklung des Vermietungsmarkts für die Anbieter unserer Umfrage zufolge eher positiv aus. Denn 58 Prozent aller Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass der Anteil an flexiblen Mobilitätslösungen steigen und der der festzugeordneten Fahrzeuge sinken wird (Grafik 7).

Die Zukunft ist, das lässt sich aus den genannten Zahlen schon jetzt ableiten, von flexiblen Arbeitsmodellen und -zeiten geprägt. Die Mobilität muss sich dieser Flexibilität anpassen, dementsprechend rücken kurzfristige Mietmodelle in den Mittelpunkt.

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