Die Gewichtheber

Ameisen werden enorme Kräfte im Verhältnis zu ihrer Körpergröße nachgesagt. Auch Stapler können große Lasten bewegen und sind in vielen Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken. Passenderweise nennt man die Kleinsten unter ihnen auch Ameisen.

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Mieten, leasen oder kaufen?
Stapler sind die Gewichtheber unter den Sonderfahrzeugen. Dabei sind sie ähnlich vielseitig wie ihre Einsatzgebiete vielfältig. Ob in Lagerhallen, auf Baustellen oder in Supermärkten – überall kommen diese Sonderfahrzeuge zum Einsatz, um Waren oder allgemein Gegenstände zu bewegen oder zu verladen. Die Form und Art des Staplers ist stark an den Einsatzzweck angepasst. So gibt es beispielsweise für die hohen und sehr schmalen Regalschluchten in einer Logistikhalle spezielle Hochregalstapler. Doch je spezialisierter das Fahrzeug ist, desto risikoreicher ist auch die Anschaffung eines solchen Sonderfahrzeugs. Viele Fuhrparkmanager stehen daher vor der Frage: Mieten, leasen oder kaufen? Besonders in Unternehmen, die auf saisonale Schwankungen reagieren und sich den Veränderungen im Markt schnell anpassen müssen, ist Flexibilität sehr wichtig. Gebraucht- und Mietstapler gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Benedikt Nufer von der Jungheinrich AG berichtet zum Beispiel: „Allein 2016 wuchs das Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft insgesamt um 74 Millionen Euro beziehungsweise 15 Prozent auf 556 Millionen Euro (Vorjahr: 482 Millionen Euro). Knapp ein Drittel des Anstiegs resultierte aus der Einbringung der Mietgeräte der chinesischen Vertriebsgesellschaft in das Joint Venture mit Heli. Außerdem machte sich der spürbare Ausbau der Mietflotte um durchschnittlich 8.000 Fahrzeuge auf 53.000 Fahrzeuge (Vorjahr: 45.000 Fahrzeuge) bemerkbar.“ Bei fast allen Herstellern kann man mittlerweile Stapler mieten oder gebrauchte Fahrzeuge erwerben (siehe Tabelle oben).

Vernetzung
Um Kosten zu senken, sollte man jedoch nicht nur auf die Art der Anschaffung achten, auch während der Nutzung gibt es Einsparmöglichkeiten. Ein immer wichtiger werdender Aspekt ist dabei die Vernetzung. Denn diese bringt nicht nur das Smartphone und den Kühlschrank zusammen, sondern gewinnt auch beim Erhalt der Einsatzfähigkeit der Staplerfahrzeuge an Bedeutung. Beispielsweise hat der Hersteller von Flurförderzeugen Hyster ein Fuhrparkmanagementsystem (Hyster TrackerTM) entwickelt, um die Effizienz von Staplern zu optimieren. Dies funktioniert über das Sammeln und Bewerten von Daten. Ein Telematiksystem zeichnet Betriebsstunden auf, errechnet Betriebskosten, überwacht regelmäßige Wartungsmaßnahmen und Aufpralldaten. Darüber hinaus wird bei einem solchen Aufprall oder anderen Fehlern automatisch eine E-Mail versendet. So können Vorfälle und Schäden leichter aufgezeichnet und geprüft werden. Alle Daten sind zudem online abrufbar. „Anhand dieser Daten lässt sich auch ermitteln, ob Stapler möglicherweise überbeansprucht werden, wodurch erhöhte Wartungs- und Servicekosten entstehen könnten. Gleichzeitig werden auch zu wenig genutzte Stapler von dem System erkannt“, erklärt Timo Antony, Area Business Director Central Europe bei Hyster, das System. Doch nicht nur der Abnutzungsgrad wird so in Echtzeit dokumentiert, auch wer den Stapler nutzt, kann kontrolliert werden. So kann mithilfe von RFID-Karten sichergestellt werden, dass nur bestimmte Mitarbeiter, mit entsprechender Ausbildung und Führerschein, das Fahrzeug bedienen. Auch dies dient in erster Linie der Sicherheit.

Autonom
Vernetzte Stapler sind jedoch erst der Anfang. Wie im Pkw-Bereich, so entwickeln manche Hersteller auch bei den Flurförderfahrzeugen autonom fahrende Stapler. Da Stapler zumeist in begrenzten Räumen und vor allem nicht im öffentlichen Straßenverkehr eingesetzt werden, sind die Anforderungen an solche fahrerlosen Transportsys-teme (FTS) wohl nicht ganz so hoch wie im Pkw- oder Lastwagenbereich. FTS werden derzeit vor allem für Logistikprozesse, welche sich ständig wiederholen, eingesetzt. Das Anwendungsfeld wird sich in den nächsten Jahren auch noch etwas erweitern, wie Branchenexperten versichern. Dabei wird es sowohl teilautomatische als auch vollautonome Systeme geben.

Neben der anspruchsvollen Technik besteht die größte Herausforderung für die Hersteller in der Integration der FTS in die bestehenden Logistiksys- teme. Zudem gibt Jörn Erdmann, Communications Manager Europe bei der Crown Gabelstapler GmbH & Co. KG, zu bedenken: „Der Einsatz von Automatisierungstechnologien wird zweifelsohne auch in unserer Branche immer häufiger. Automatisierung ist aber nicht unbedingt ein Allheilmittel, wie viele glauben. Nicht alle Anwendungsbereiche und Prozesse lassen sich einem effizienten Automatisierungsprozess unterwerfen. Produktivität und Durchsatzleistung eines automatisierten Staplers können oft deutlich geringer sein als bei einem manuell gesteuerten Gabelstapler. Da im Lager oftmals schnell auf große, periodische Volumenänderungen reagiert werden muss, kann auch die geringe Flexibilität automatisierter Systeme zur Herausforderung werden.“

Fazit
Nicht nur in der Autoindustrie sind die Themen der Zeit Vernetzung und Automatisierung. Dennoch muss der Lagerist nicht um seinen Job bangen. Denn Maschinen können längst nicht alles besser als Menschen. Dennoch ermöglicht die neue Technik ein effizienteres Arbeiten, eine bessere Fahrzeugauslastung und ein schnelleres Handeln.

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