Die bessere Alternative
Interview mit Majk Strika, Managing Director Europe ARI Fleet, und Henning Schick, Director Sales Europe ARI Fleet

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Flottenmanagement: Herr Strika, Herr Schick, seit einigen Jahren ist ARI als ursprünglich amerikanische Firma auch auf dem deutschen Flottenmarkt verstärkt tätig. Welche Entwicklung konnten Sie in den letzten Jahren im Markt beobachten
Majk Strika: Wir sind 2014 im deutschen Markt mit zwei wesentlichen Intentionen angetreten: Zunächst wollten wir unseren internationalen Kunden ein gutes Angebot in Deutschland anbieten können. Darüber hinaus wollten wir aber auch einer verstärkten Nachfrage aus dem deutschen Markt nach unseren Produkten nachkommen. Dazu haben wir uns im Vorfeld genau angeschaut, wie der europäische und insbesondere deutsche Markt funktioniert. Eingestiegen sind wir im Flottenmanagement für komplexe, das heißt heterogene, Flotten mit unterschiedlichsten Fahrzeugen mit einer verbrauchsgerechten Abrechnung. Nach einer ausgiebigen Analyse unserer bisherigen Erfahrungen werden wir uns zukünftig nahezu ausschließlich auf diesen Bereich im Flottenmanagement konzentrieren. Hier führen wir gerade ein Leasingprodukt ein, das speziell komplexe Flotten ansprechen soll. Dies ist vor allem für Kunden, die erkennen, dass das Full-Service-Leasing-Produkt mit einem Closed-End-Vertrag nicht ihren Ansprüchen genügt.
Henning Schick: Im Leasingmarkt hat es in den letzten Jahren eine zunehmende Konsolidierung gegeben. Dies wird meiner Meinung nach dazu führen, dass neben den herstellerabhängigen nur wenige große unabhängige Leasingfirmen den Markt beherrschen werden. Im Gegensatz zum amerikanischen Leasingmarkt sind in Deutschland vor allem Closed-End-Leasingverträge vorherrschend. Hier wollen wir eine Alternative anbieten, weil wir vom Konzept des Open-End-Leasings überzeugt sind. Nur damit können Kunden tatsächlich in den Genuss der geringsten TCO kommen, da im Open- End-Leasing keinerlei versteckte Margen und intransparente Abrechnungen enthalten sind. Dazu kommt noch der Vorteil der vollkommenen Flexibilität bei der Fahrzeugnutzung – der Kunde entscheidet, wie lange er sein Fahrzeug nutzen will. Mit diesem transparenten Modell bezahlt man nur, was man tatsächlich verbraucht.
Flottenmanagement: Worin unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern? Wo liegen Ihre Stärken
Majk Strika: Im Bereich der komplexen Flotten gibt es in Deutschland nahezu keinen Anbieter, der sowohl für Pkw, Transporter als auch schwere Lkw und Spezialfahrzeuge in der nötigen Servicetiefe gleichzeitig bedienen kann. Gerade unser offenes, verbrauchsgerechtes Finanzierungsund Flottenmanagementmodell spielt dem Bedarf von Nutzfahrzeugflotten zu 100 Prozent in die Karten. Wir sind hier die Einzigen, die für diese Art von Flotten ein maßgeschneidertes Angebot liefern können. Dies liegt auch in unserem Verständnis von Flottenmanagement begründet.

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Henning Schick: Im Wesentlichen unterscheiden wir uns von den anderen Playern im Markt durch unser offenes Konzept. Dies lässt sich sehr gut anhand unseres neuen Leasingangebots erkennen. Wir haben die Kritikpunkte am bestehenden Full-Service-Leasingangebot im deutschen Markt in Sachen Inflexibilität und Intransparenz aufgenommen und eine Alternative entwickelt. So werden häufig sowohl für die Finanzierung als auch für den Betrieb und die Instandhaltung des Firmenfahrzeugs pauschale Beträge gezahlt. Damit werden derzeit noch relativ gute Gewinnmargen aufseiten der Leasinggeber erzielt. Wir brechen diese Rechnung auf, indem wir dem Kunden offenlegen, was er für die einzelnen Punkte tatsächlich zahlen muss, und berechnen unsere Leistung mit einer festgelegten monatlichen Verwaltungsfee. Zudem bestimmt der Kunde, wie lange ein Fahrzeug in seiner Flotte rentabel betrieben werden kann. Vertragsstrafen wegen einer Laufzeit- oder Laufleistungsveränderung gibt es beispielsweise nicht. Auch sehen wir von Schadenberechnungen am Vertragsende ab – der Kunde entscheidet, was repariert wird. Das ist fair und transparent. Gerade für die komplexen Flotten ist dies unserer Meinung nach der beste Weg.
Flottenmanagement: Gibt es neue Produkte in Ihrem Portfolio? Können auch Flotten mit Nutzfahrzeugen damit gemanagt werden
Majk Strika: Das angesprochene Leasingmodell ist eines der neuen Produkte. Darüber hinaus haben wir ein eigenes Schadennetzwerk und Unfallmanagement mit einem Team von Technikern und Spezialisten aufgebaut. Im Bereich Wartung kommen wir ebenfalls mit einem eigenen Produkt auf den Markt – hier können Kunden auf unser deutschlandweites Werkstattnetz zugreifen. Wir decken mit einheitlichen Preisen und einem Serviceversprechen, das einen kostenlosen Hol- und Bringservice inkludiert, die komplette Republik ab. Gerade bei Langläufern und Transportern erzielt man mit diesem Produkt signifikante Einsparungen. Auch hier steht der Gedanke der verbrauchsgerechten Abrechnung im Mittelpunkt.
Henning Schick: Unser Ansatz ist eine Flottenbetreuung von A bis Z. So haben wir alle Prozesse im eigenen Haus, dazu gehört unter anderem auch eine eigene Remarketing-Abteilung. Unsere Spezialisten in der Technikabteilung haben operative Erfahrungen in der Lkw-, Transporter-, Flurförderzeug- und Pkw-Branche. Wir sind gerade dabei, ein Team aufzubauen, das Kunden allumfänglich über Ein- und Umbauten von Transportern beraten und operativ unterstützen wird.
Flottenmanagement: Wie wichtig sind Onlineprozesse im modernen Fuhrparkmanagement
Henning Schick: Unsere Systeme sind vollständig webbasiert und auf allen Endgeräten passend abrufbar. Datenschutzrechtlich sind wir ebenfalls auf dem aktuellsten Stand. Alle Daten des webbasierten Onlinemanagementsystems werden auf Servern in Frankfurt am Main gesichert. Bei unserem System konnten wir zudem auf Strukturen und Erfahrungen des amerikanischen Managementsystems, das wir seit 2000 immer weiterentwickelt haben, zurückgreifen. Das System ist modular aufgebaut und bietet Flottenmanagern die Möglichkeit, die Module nach den eigenen Bedürfnissen zusammenzustellen. Alte Daten können vollständig integriert werden, sodass ab der ersten Nutzung des Systems alle Vorteile in Sachen Reporting und Regulierungsmöglichkeiten genutzt werden können.
Flottenmanagement: Welche Ziele haben Sie sich mittelfristig mit ARI gesetzt? Welche Neuerungen sind in nächster Zeit zu erwarten
Majk Strika: Wir wollen bis Ende nächsten Jahres etwa 60.000 Fahrzeuge betreuen und unsere Qualitätsführerschaft im Bereich Flottenmanagement für komplexe Flotten weiter ausbauen. Darüber hinaus verfolgen wir weiterhin auch unsere White-Label-Strategie. Dabei liefern wir, im Hintergrund stehend, einzelne Managementkomponenten an Banken und Hersteller. Doch wir sind mehr als nur ein reiner Flottenmanager. Wir sehen uns als Lösungsanbieter und wollen dabei eine Alternative auf dem Leasingmarkt etablieren. Wenn es darum geht, den Lebenszyklus eines Transporters zu gestalten, wollen wir der erste Ansprechpartner in Deutschland sein. Wir unterstützen Kunden dabei, ihre Fahrzeuge optimal an ihre Bedürfnisse anzupassen – von der Beschaffung über die Finanzierung und Wartung bis zum Verkauf zum idealen Zeitpunkt. Und dabei sparen wir unseren Kunden bis zu 20 Prozent der Total Cost of Ownership im Vergleich zum klassischen Full-Service- Leasing mit einem Closed-End-Vertrag ein.
Henning Schick: Wir wollen das oben beschriebene Finance-Open-End-Leasing in Deutschland etablieren. Wir glauben, dass hierfür ein großes Potenzial im Flottenmarkt steckt. So wie seit Jahrzehnten in den USA wollen wir ein Produkt einführen, das Kunden die volle Flexibilität über die vertragliche Nutzung anbietet und keinerlei Vertragsstrafen beinhaltet. Unser Produkt vereint die Vorteile des Kaufes und einer Leasingfinanzierung in sich und wird zudem die bilanziellen Erfordernisse ab 2019 (IFRS 16) erfüllen. All dies kombiniert mit einem maßgeschneidertem Reporting-Tool, das keine Wünsche hinsichtlich Transparenz und Controlling offenlässt.

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