Mobilität bedeutet heute vor allem Flexibilität

Sylvia Lier, Vorsitzende der Geschäftsführung Deutsche Bahn Connect GmbH

Mobilität bedeutet heute vor allem Flexibilität

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Mobilität bedeutet heute vor allem Flexibilität

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Die Zeiten, in denen es nur die eine Mobilitätslösung gab und der Dienstwagen ein echtes Statussymbol war, sind allmählich vorbei. Mitarbeiter im Allgemeinen und die sogenannten Young Potentials im Speziellen wollen heute einen intelligenten Mobilitätsmix, der sie möglichst schnell und effizient von A nach B bringt – und der kann täglich anders aussehen. Das heißt natürlich auch, dass Mobilität mittlerweile viel flexibler und anhand der individuellen Bedürfnisse der Nutzer gestaltet werden muss und dass Fuhrpark- und Travelmanagement sukzessive miteinander verschmelzen.

Die Verantwortlichen sind heute also auf der Suche nach Lösungen für ein ganzheitliches Mobilitätsmanagement. Das zeigt sich zum einen sehr deutlich an der großen Nachfrage nach Corporate- Carsharing-Angeboten, die in den vergangenen Monaten noch einmal stark zugenommen hat. Flottenmanager haben verstanden, dass sie so die Anzahl der Fahrzeuge reduzieren können, ohne die Mobilität der Mitarbeiter einschränken zu müssen. Gleichzeitig sorgen einfache Abrechnungskonzepte wie beispielsweise Pay-per-Use für ein hohes Maß an Transparenz und auch die Fixkosten von langlaufenden Leasingverträgen entfallen. Je nach Mobilitätsmix und vorheriger Auslastung der Fahrzeuge lassen sich Einsparungen von gut 20 Prozent erzielen. Und wer seinen Mitarbeitern die Carsharing-Fahrzeuge auch nach Feierabend oder am Wochenende überlässt, gewinnt als Arbeitgeber zusätzlich an Attraktivität. Carsharing ist aber auch für das Travelmanagement eine attraktive Lösung – etwa wenn Mitarbeiter im Anschluss an eine Bahnreise einfach und bequem auf ein Fahrzeug aus dem öffentlichen Flinkster-Netzwerk zugreifen können.

Ein ganzheitliches Mobilitätsmanagement wird also nicht nur den veränderten Ansprüchen der Mitarbeiter gerecht, sondern führt in den Unternehmen auch zu deutlichen Kostensenkungen, sorgt für effiziente Strukturen und setzt gegebenenfalls wertvolle Ressourcen frei.

Urbane Ballungsräume verändern Anforderungen
Es ist aber auch der derzeitige Lebenswandel, der nach neuen Lösungen für das Mobilitätsmanagement verlangt. Mittlerweile leben 75 Prozent der Deutschen in Städten. Dort sind Parkplätze knapp und die Hauptverkehrswege im Berufsverkehr oftmals überlastet. Umso größer ist der Ruf nach individueller Freiheit in Bezug auf die eigene Mobilität. Öffentlicher Nahverkehr, Schiene, Automobil und, immer beliebter, Bikesharing – tagtäglich werden die Karten neu gemischt.

Und auch darauf können Arbeitgeber reagieren, etwa mit einem Mobilitätsbudget, das sie den Mitarbeitern in einem definierten Rahmen zur Verfügung stellen. Welche Mobilitätsangebote die Arbeitnehmer nutzen können, entscheidet zunächst der Arbeitgeber. Der Mitarbeiter kann im Anschluss für sich individuell wählen, wofür er sein Budget einsetzt. Eintrittskarte zu diesem Mobilitätsmix ist eine App. Über die kann der Arbeitnehmer beispielsweise Monatstickets für den Nahverkehr buchen, auf Carsharing-Fahrzeuge oder Leihräder zurückgreifen und sogar private Bahnfahrten oder eine Bahncard bezahlen. Die Höhe des Budgets für die private Nutzung legt ebenfalls der Arbeitgeber fest – kann hier aber natürlich zusätzliche Attraktivitätspunkte im Kampf um die vielversprechendsten Talente sammeln.

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Allerdings muss für die umfangreiche Nutzung eines solchen Mobilitätsbudgets am deutschen Steuerrecht nachgebessert werden, das in Bezug auf derartige Mobilitätslösungen bisher alles andere als einfach und finanziell attraktiv ist. Doch der Wandel, den wir gerade mit Blick auf die Mobilität der Zukunft durchlaufen, ist eben ein Prozess, der von allen Beteiligten neue, innovative und vor allem flexible Lösungen fordert. Der erste Schritt ist getan: Aus dem reinen Fuhrpark- und Travelmanagement wird zunehmend ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, Teilen ist absolut en vogue und individuelle und flexible Mobilität wird das neue Statussymbol.

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