Goldstück

Ford hat seinen Fiesta inzwischen zu einem richtig erwachsenen Auto entwickelt, der dem Kleinwagen- Segment schon fast entwachsen ist. Das macht ihn zum vollwertigen Allrounder. Zum Glück wirken die bunten Farben ein bisschen verspielt.

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Kleinwagen? Der Ford Fiesta misst 4,04 Meter in der Länge – was bitte ist daran klein? Nichts, denn solche Abmessungen waren vor kurzer Zeit noch typisch für das Kompaktwagen-Segment. Jetzt muss man mal in sich gehen und die Frage stellen, ob der Anspruch an das Automobil in den letzten 20 oder 25 Jahren gewachsen ist. Natürlich, er ist schon gewachsen – doch worauf bezogen? Digitalisierung, Konnektivität und Sicherheit sind längst zu großen Themen geworden – denen sich die Kleinwagen- Klasse aber keineswegs verschließt. Bleibt also Komfort übrig. Und hier lagen die kleinen Autos der vergangenen Tage doch weit hinter ihren größeren Pendants des Kompaktsegments oder gar der Mittelklasse zurück. Reine „Einkaufstaschen“ sind die heutigen automobilen Einsteiger dagegen lange nicht mehr, was auch mit der Preisentwicklung einhergeht. Mit etwas Ausstattung durchbricht der Kölner schnell die 20.000 Euro-Schallmauer. Doch dazu später mehr. Wir wollen zunächst sehen, wie Ford unseren Testwagen konfiguriert hat, und was mit ihm anzufangen ist.

Unter der Haube des in Kalahari-Braun lackierten Fronttrieblers steckt ein aufgeladener Dreizylinder mit einem Liter Hubraum. Das ist heutzutage überhaupt kein Zeichen mehr von Mager-Motorisierung – bei Ford beispielsweise haben es die Downsizing-Maschinen längst bis in die vornehme Mittelklasse geschafft. Hier in unserem Fiesta leistet das charakteristisch sirrende Klein-Kraftwerk 100 PS und sorgt damit für ordentliches Fortkommen, ohne in irgendeiner Weise Aufreger-Faktor zu erzeugen. Soll er auch nicht, sondern stattdessen seine Funktion erfüllen als solide motorisierter Alleskönner. Flottenmanagement hat sich dafür entschieden, den Fiesta mit Automatikgetriebe zu testen – in dieser Liga womöglich noch keine Selbstverständlichkeit, aber der Antriebsstrang trägt den wachsenden Komfort-Ansprüchen auch bei den kleinen Fahrzeugen Rechnung. Und es sei darauf hingewiesen, dass hier eine von Hause aus geschmeidige Wandlerautomatik zum Einsatz kommt – kein Doppelkupplungsgetriebe, was bei so manchen Kunden auf Sympathie stoßen könnte.

Entsprechend sanft bewegt sich der Kölner aus den Startlöchern, schießt auf den ersten Metern sogar recht behände los – dieser Effekt liegt vielleicht an der ausgeprägten Drehmoment-Verstärkung des hydrodynamischen Wandlers. Damit macht der Ford in der City schonmal eine gute Figur, wo ein quirliges Naturell im unteren Geschwindigkeitsbereich ja keine schlechte Sache ist. Allerdings sind 100 Pferdchen ja auch nicht gerade wenig, die dem jüngsten Fiesta durchaus die Fitness für längere Autobahn-Fahrten verleihen. Zum Überholen ansetzen und zügig am Lkw vorbei – erledigt der Dreizylinder im Handumdrehen. Entsprechende Impulse werden übrigens auch rasch an den Sechsgang-Automaten weitergeleitet, der prompt reagiert und die richtige Übersetzung bereithält. Falls er sich vorher noch sortieren muss – dann geschieht das verhältnismäßig sämig. Den Spurt auf Landstraßen- Tempo absolviert der Kleinwagen binnen 12,2 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit geht mit 180 Sachen in Ordnung.

Wie komfortabel lässt es sich in dem neuen Fiesta denn eigentlich reisen? Am Platzangebot jedenfalls gibt es nichts zu beanstanden, das ist mal klar. Bei der hier besprochenen viertürigen Ausgabe beginnt der Komfort ja quasi unmittelbar vor dem Einstieg – zumindest, wenn mehr als zwei Personen an der Fahrt beteiligt sind. Das Entern durch die Fondtüren gelingt sehr bequem – und das Sitzen? Na ja, angesichts des Segments schon ordentlich. Durchschnittlich gewachsene Europäer können hier zumindest weitgehend ohne Kniekontakt mit den Vordersitzlehnen auskommen, was den großen Kleinen für längere Strecken qualifiziert. Straffe Stühle unterstützen den Sitzkomfort. Doch so richtig punkten kann der Fiesta mit seinem sauber abgestimmten Fahrwerk. Richtungswechseln folgt der Ford mit der präzisen, elektrischen Servolenkung punktgenau, vermittelt dabei viel Fahrbahnkontakt und macht richtig Laune, wenn es mal schneller um die Ecke geht. Dennoch verarbeiten die Dämpfer-Feder-Einheiten Bodenwellen wirksam: Harte Querfugen, die dem Fronttriebler in den Weg kommen, werden gnadenlos weggeschluckt.

Und noch eine Disziplin kann der neue Fiesta richtig gut: Infotainment. Der große Zentralmonitor in architektonisch reizvoller Ausgestaltung ist jedoch auch geeignet, um den technikaffinen Bediener zu erfreuen. Auf den Berührungs-Befehl folgt fix die Umsetzung der gewünschten Funktionalität. Die Rechenleistung des Navigationssystems überzeugt auf voller Linie – was sich der Hersteller freilich bezahlen lässt. Käufer der Basisline müssen immerhin 1.806 Euro (netto) zuzahlen, bekommen indes eine umfangreiche Funktionsfülle inklusive dynamischer Routenführung, die auch Echtzeit-Verkehrsinfos nutzt (falls mit einem Handy gekoppelt). Apple CarPlay respektive Android Auto sind alternativ möglich. Durch die vielfältigen Oberflächen des Bildschirms steigt man schnell – aber ein separiertes Paneel zur Steuerung der Raumtemperatur sowie etliche Lenkrad-Tasten für diverse Eingaben helfen dem User, beizeiten um das Menü-Hopping herumzukommen. Eine feine Verarbeitung sämtlicher Materialien rundet den positiven Gesamteindruck ab – Griffe und Kunststoffe fassen sich angenehm an, Rädchen und Taster klicken präzise und satt, alles wunderbar.

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Für unseren bequemen und langstreckenfähigen Automatik-Fiesta werden mindestens 14.075 Euro netto fällig – jedoch dürfte der entspannte Reise-Einsatz ein paar weitere Features erforderlich machen. Ford lässt sich die Klimaanlage mit 798 Euro netto extra bezahlen, und die muss auch rein. Ebenso wenig verhandelbar ist der Tempomat. Hier empfiehlt sich das netto 504 Euro teure Sicherheitspaket II, mit dem man sich nicht nur einen aktiven Geschwindigkeitsregler erkauft, sondern auch noch Fernlicht-Assistent, Müdigkeitsalarm und Verkehrszeichen-Erkennung. Bei dieser Gelegenheit meldet sich natürlich auch die Autonombremsung anwesend. Die eine oder andere Annehmlichkeit aus der Aufpreisliste könnte so manche Kunden anlachen. Je nach Linie ist beispielsweise bereits gegen 210 Euro netto eine Einparkautomatik lieferbar. Und für das schlüssellose Schließsystem (empfehlenswert) ruft Ford zusätzliche 386 Euro netto auf.

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