Halbjahresbilanz

Um nur rund ein Prozent ist der deutsche Flottenmarkt im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen, das ist rund dreimal weniger als der Privatmarkt in der gleichen Periode. Gleichzeitig gab es auch weniger Veränderungen bei den beliebtesten Modellen als sonst.

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Das Ranking der beliebtesten Hersteller im deutschen Flottenmarkt war lange unveränderlich. Und auch im ersten Halbjahr steht Volkswagen nach wie vor auf Platz eins, gefolgt von der Konzerntochter Audi. Auf Platz drei konnte sich dieses Jahr jedoch Mercedes-Benz neu positionieren und verdrängte den langjährigen Bronzemedaillenträger BMW (Tabelle 1).

Ebenfalls neu in diesem Jahr: die Importmarken holen in deutschen Flotten mächtig auf. Während die deutschen Hersteller im Vergleich zum Vorjahr rund 10.000 Einheiten weniger verkaufen konnten, legten die Importeure im selben Zeitraum um fast 14.000 Fahrzeuge zu.

Deutsche Hersteller
Nur wenige deutsche Hersteller konnten im ersten Halbjahr 2017, gemessen am Vorjahreszeitraum, an Absatzvolumen im deutschen Flottenmarkt zulegen. Die größte Steigerung – sowohl in Prozent als auch in Einheiten – schaffte Mercedes- Benz mit plus 12,6 Prozent oder gut 5.000 zusätzlich verkauften Fahrzeugen. Auch Opel steigerte sich um gut fünf Prozent oder rund 1.000 Einheiten, eine kleine Steigerung schafften ansonsten nur noch Porsche und Mini.

Dennoch bleibt die Wichtigkeit des Flottenmarktes für die deutschen Hersteller mit durchschnittlich 27,1 Prozent aller verkauften Fahrzeuge im Vergleich zu den Importeuren (17,7 Prozent) sehr hoch, insbesondere für Audi und BMW, die jeweils rund ein Drittel aller Einheiten im Flottenmarkt absetzten.

Zumindest die Richtung ist übrigens bei fast allen deutschen Herstellern im Privatmarkt die gleiche wie im Flottenmarkt: Wer also in der Flotte mehr verkauft hat, legte auch im Privatmarkt zu und umgekehrt. Nur bei Opel und Ford korrespondierte der Privatmarkt nicht mit den gewerblichen Absätzen.

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Importmarken
Mehr Bewegung gibt es bei den Importmarken: Und zwar nicht nur, weil diese im Gegensatz zu den deutschen Herstellern im ersten Halbjahr insgesamt an Volumen zulegen konnten, sondern auch, weil das Ranking weit volatiler ist als im eher gefestigten Markt der deutschen Marken. Zwar behaupteten die drei größten Importmarken Škoda, Renault und Seat ihre Plätze auf dem Podest, und dies auch durchgängig mit zweistelligen Wachstumsraten, doch schon auf Platz vier gab es mit Toyota einen Wechsel, Peugeot konnte sich gleich um drei Plätze auf den sechsten Platz hinter Nissan vorkämpfen und Citroën gar um vier Plätze auf die Nummer neun.

Mit wenigen Ausnahmen schafften alle Importmarken überwiegend zweistellige Zuwachsraten. Mit 288 Prozent gelang der größte Sprung im ersten Halbjahr Alfa Romeo, wenn auch mit noch immer niedrigen Gesamtstückzahlen, ähnlich wie Maserati mit einem Plus von ebenfalls 75 Prozent. Im Bereich der größeren Volumen jenseits der eintausend verkauften Einheiten sind insbesondere Peugeot mit plus 60 Prozent, Jaguar mit plus 33 Prozent und Renault mit plus 29 Prozent zu erwähnen. Gemessen am Gesamtabsatz der Marke ist der Flottenmarkt insbesondere für Maserati und Lexus (je 40 Prozent), Volvo (32 Prozent), Land Rover (31 Prozent) sowie Škoda (30 Prozent) besonders wichtig.

Ähnlich wie bei den deutschen Herstellern spiegeln sich Wachstum und Rückgang im Flottenmarkt auch im Privatmarkt wider. Lediglich Nissan konnte seine Zulassungen trotz eines leichten Rückgangs im Privatsektor bei den Gewerbekunden steigern, bei Hyundai und Mazda wuchs der Absatz an private Käufer, während in der Flotte ein Rückgang zu verzeichnen war.

Konzernranking
Auch im ersten Halbjahr 2017 bleibt der VW Konzern der eindeutige Marktführer im deutschen Flottenmarkt. Über 45 Prozent aller verkauften Fahrzeuge entfielen hier auf die Marken Volkswagen, Audi, Porsche, Škoda und Seat. Das ist zwar ein kleiner Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, aber dennoch kommt dahinter erst einmal lange nichts.

Auf Platz zwei des Konzernrankings konnte sich dieses Jahr Mercedes-Benz mit smart positionieren und verdrängte so recht knapp den ewigen Rivalen BMW mit Mini auf Platz drei, beide Konzerne sind für je gut elf Prozent aller Flottenfahrzeuge in Deutschland verantwortlich. Hier bleibt es also nach wie vor spannend.

Die erste Allianz der Importeure, Renault, Nissan, Infiniti und Dacia, kommt auf rund sechs Prozent Marktanteil, etwa den halben Wert konnte der PSA Konzern mit seinen Marken Peugeot, Citroën und DS erreichen.

Toyota und Lexus schaffen es ebenfalls noch deutlich über die Zwei-Prozent-Hürde, gefolgt von Kia-Hyundai, die knapp unter den zwei Prozent liegen, sowie FCA mit seinen Marken Fiat, Jeep, Alfa Romeo und Maserati und 1,5 Prozent des Gesamtabsatzes. Jaguar/Land Rover schließlich kommen auf 1,3 Prozent.

Topseller
Die 30 wichtigsten Modelle im deutschen Flottenmarkt sorgten im ersten Halbjahr 2017 für gut 59 Prozent der Gesamtverkäufe in diesem Marktsegment. Ein guter Grund, genauer hinzusehen (Tabelle 2). Zunächst fällt auf: Mit dem Seat Leon und dem Ford Kuga schafften es gerade einmal zwei neue Modelle in das Ranking – 28 der 30 beliebtesten Flottenmodelle sind im Vergleich zum Vorjahr exakt die gleichen geblieben, auch wenn sich die Reihenfolge etwas geändert hat.

Am beliebtesten bleiben der VW Golf, VW Passat und der Audi A4. Auch auf Platz vier hat sich mit dem Škoda Octavia ein Fahrzeug des VW Konzerns geschoben, der nunmehr 16 (im Vorjahr 15) der beliebtesten 30 Modelle stellt. Auch den höchsten Aufsteiger stellt VW mit dem Tiguan, der es von Platz 21 auf Rang 8 schaffte. Einen ähnlichen Aufstieg schaffte sonst nur die E-Klasse, die vom Vorjahresplatz 26 auf Rang 12 fuhr.

Abgesehen vom Volkswagen Konzern konnten sich insbesondere BMW mit fünf Modellen, Ford mit vier Modellen und Mercedes-Benz mit drei Modellen gut in den Top 30 platzieren.

Die 30 beliebtesten Modelle in deutschen Fuhrparks sind offenbar überwiegend auch für diese konstruiert: Škoda Superb, VW Passat, Audi A4 und Audi A6 verkaufen hier zum Teil deutlich über die Hälfte aller ihrer Modelle. Je über 40 Prozent aller Einheiten fanden auch von BMW 5er, Ford Mondeo, BMW 3er, Škoda Octavia und Mercedes-Benz GLK/GLC den Weg in die deutschen Flotten.

Topseller der Importeure
Satte 62 Prozent aller verkauften Importfahrzeuge entfielen im ersten Halbjahr auf die Top-30-Modelle der Importeure. Dominiert wird auch dieser Markt vom Volkswagen Konzern, der mit seinen Marken Škoda (fünf Platzierungen) und Seat (viermal im Ranking) die meisten Platzierungen erzielte, darunter auch die ersten drei Plätze.

Sehr gut im Flottenmarkt aufgestellt ist auch Renault mit vier Platzierungen im Ranking sowie Nissan mit weiteren zwei Modellen in den Top 30. Als Einzelmarken schnitten Volvo und Toyota mit jeweils drei Platzierungen sowie Peugeot und Fiat mit je zwei Modellen in den Top 30 der Importeure gut ab.

Gleich sechs Modelle des Importrankings waren Neueinsteiger, die drei höchsten Seat Ateca, Renault Kadjar und Škoda Kodiaq waren dabei – natürlich – wieder SUV.

Der Flottenmarkt ist für Importmodelle weniger wichtig als für die Top 30 im Gesamtmarkt. Jene Importfahrzeuge mit einem extrem hohen Verkaufsanteil in der Flotte wie der Škoda Superb oder Škoda Octavia finden sich ja ohnehin schon in den Top 30 des Gesamtmarktes. Ausnahme ist Volvo mit dem XC90 und dem V90, die jeweils mehr als die Hälfte ihrer Fahrzeuge in die Flotte verkaufen, und auch der Range Rover liegt mit fast 40 Prozent Flottenverkäufen recht weit vorn. Aber immerhin 18 Modelle verkaufen weniger als ein Viertel ihrer Produktion in die Flotte – das sind doppelt so viele wie jene Modelle aus dem Gesamtranking.

Trends
Der Flottenmarkt bleibt konservativ. Nur zwei Neueinsteiger in den Top 30 sprechen hier eine deutliche Sprache, und auch diese Modelle kommen von Herstellern beziehungsweise Konzernen, die ohnehin schon gut in den Top 30 vertreten sind.

Anders schaut es bei den Importeuren aus, bei denen immerhin sechs Neueinsteiger zu verzeichnen sind. Hier ist noch etwas Bewegung drin, insbesondere wenn es sich um die nach wie vor immer beliebteren SUV handelt.

Der schon länger laufende Trend zu SUV scheint also weiter anzuhalten. Ob es an der alternden Belegschaft und dem damit einhergehenden Wunsch nach einer höheren Sitzposition sowie dem damit auch verbundenen bequemeren Ein- und Ausstieg liegt oder daran, dass ein SUV im Vergleich zu einem Kombi oder Van inzwischen einfach mehr Dynamik symbolisiert – es bleibt ein Trendthema, dem man sich in der Flotte kaum noch verschließen kann.

Dank stabiler Restwerte und inzwischen oft moderater Betriebskosten lassen immer mehr Fuhrparkentscheider in ihren Flotten SUV zu – und diese Freiheit nimmt der Dienstwagenberechtigte gerne an.

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