Schadet keiner Flotte

Es gibt sicherlich erfreulichere Tätigkeiten eines Fuhrparkleiters als das Schadenmanagement – und doch gehört es zum Alltag hinzu. Schon ein kleiner Kratzer im Lack oder ein Steinschlag in der Scheibe können im Zuge der Reparatur für einen großen Verwaltungsaufwand sorgen. Dies muss in der Praxis jedoch nicht so sein, wie das Ergebnis unserer Onlineumfrage zeigt. Denn nicht nur die Schäden selbst, sondern auch das Handling in solchen Fällen ist unterschiedlich.

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Das Schadenmanagement ist im Fuhrpark unbestritten ein sehr wichtiges Thema. In der Flotte geht es darum, ein beschädigtes Fahrzeug wieder schnell einsatzfähig zu machen. Denn andernfalls kostet ein Ausfall Zeit und Geld. So ist es nicht überraschend, dass sich über 400 Fuhrparkleiter an unserer Onlineumfrage zum Thema Schadenmanagement beteiligt haben. Eine stattliche Anzahl an Teilnehmern, die die Wichtigkeit der Thematik in der Branche noch einmal unterstreicht. Insgesamt konnte ein ausgewogener Querschnitt an Fuhrparkgrößen registriert werden, wenngleich mit erstaunlichen 23 Prozent die meisten der Teilnehmer einen Fuhrpark von über 500 Fahrzeugen betreuen! Dahinter folgte die Fuhrparkgröße von 51 bis 100 Fahrzeugen mit 21 Prozent.

Wie unsere Umfrage zeigt, wickeln noch 40 Prozent der teilnehmenden Fuhrparkleiter das Schadenmanagement selbst ab (Grafik 1). Zum Vergleich: Bei unserer letzten Umfrage zu diesem Thema (5/2015) lag der Wert noch bei 51 Prozent. Immer mehr Fuhrparkleiter geben diese Aufgabe also aus den Händen. Einen Zuwachs um acht Prozent konnten demnach die externen Schadenabwickler feststellen: Ein Viertel der Teilnehmer lagert das Schadenmanagement mittlerweile an einen externen Dienstleister aus. 20 Prozent (plus drei Prozent) der Teilnehmer haben eine eigene Abteilung für Schäden an Dienstfahrzeugen eingerichtet. Unverändert ist mit 15 Prozent der Anteil jener, die von Fall zu Fall entscheiden, welche Maßnahmen für den jeweiligen Schaden am sinnvollsten erscheinen.

In anderen Worten: Drei Viertel der Teilnehmer nutzen kein beziehungsweise nicht regelmäßig ein externes Schadenmanagement. Was sind also die Gründe dafür, diesen Prozess nicht an einen externen Dienstleister auszulagern? Knapp die Hälfte der Fuhrparkleiter begründete dies mit unternehmensinternen Vorgaben (Grafik 2). 35 Prozent gaben an, die Fuhrparkgröße erfordere kein externes Schadenmanagement. Dieser Wert ist durchaus überraschend, da viele Fuhrparkleiter aus unserer Umfrage einen großen Fuhrpark verwalten. Relativiert wird die Prozentzahl allerdings durch die Antwort „Sonstiges“, bei der unter anderem genannt wurde, dass ein eigener Schadenmanager im Unternehmen beschäftigt wird. Insbesondere bei einer Flotte der Größenordnung von über 500 Fahrzeugen ist also anzunehmen, dass zumindest ein internes Schadenmanagement betrieben wird und der Fuhrparkleiter diese Aufgabe nicht mehr selbst übernimmt. Ebenfalls 35 Prozent gaben an, Angst vor einem Kontrollverlust beim Schadengeschehen zu haben, wenn dieser Prozess ausgelagert wird. Bei einem internen Schadenmanagement bleibt das Controlling in den Händen des Unternehmens. Ein weiteres Argument gegen die Auslagerung sind zu hohe Kosten (25 Prozent).

Es gibt allerdings durchaus auch Gründe, die für einen externen Dienstleister sprechen. Dem bei Grafik 2 genannten Kostenfaktor begegnen 58 Prozent mit einem Komplettpaket (Grafik 3). Die Kosten relativieren sich demnach durch Zusatzleistungen oder Serviceangebote wie beispielsweise eine Fahrzeugreinigung, Ersatzfahrzeuge oder kostengünstige Ersatzteile. Ebenfalls als wichtig wird die Durchsetzung von Regressansprüchen durch den Dienstleister sowie dessen standardisierte Abwicklung im Versicherungsfall eingestuft (jeweils 38 Prozent). Insbesondere durch die Standardisierung wird dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge schneller wieder einsatzbereit sind und somit viel Zeit und Geld gespart werden kann. Gleichwohl ist der Faktor Zeit auch aufgrund der Fuhrparkgröße ein entscheidender Faktor. Für die Hälfte der Umfrageteilnehmer ist der Aufwand schlicht zu groß, um Schäden selbst zu verwalten.

Doch welche Schäden treten überhaupt bei Flotten auf? Nach wie vor handelt es sich hauptsächlich um die „Klassiker“ wie Stein- und Scheibenschlag (65 Prozent), Streif- und Rangierschäden (60 Prozent) sowie Parkschäden (51 Prozent, Grafik 4). Erstaunlich gering fällt der Anteil durch Umwelteinflüsse aus. Hierzu können unter anderem Hagelschäden gezählt werden. Bei einem zentralen Fuhrpark kann so unter Umständen sogar die komplette Flotte von dem Umwelteinfluss betroffen sein. Unter sonstigen Gründen wurde vermehrt Einbruch oder Diebstahl genannt. Besonders kurios ist demnach ein Diebstahl von insgesamt 21 Dieselpartikelfiltern, wie ein Fuhrparkleiter angab.

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Damit es allerdings nicht so weit kommt, können bestimmte Maßnahmen getroffen werden. Knapp drei Viertel der Beteiligten gaben an, Fahrerassistenzsysteme zu verwenden (Grafik 5). Im Jahr 2015 lag dieser Wert noch bei 45 Prozent. Immer mehr Fuhrparkleiter vertrauen also auf die Technik, um die Kosten durch die genannten Schäden zu verhindern. Diese Tendenz hat auch die Automobilindustrie erkannt. Deshalb werden in Neuwagen immer mehr Assistenzsysteme verbaut, um auf die Kundenwünsche zu reagieren. Auch speziell auf die Schäden abgestimmte Fahrertrainings werden immer beliebter. Im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage aus dem Jahr 2015 legte diese Antwort um 13 Prozentpunkte auf insgesamt 43 Prozent zu. Ein noch deutlicherer Anstieg konnte beim „Faktor Mensch“ verzeichnet werden. Während 2015 noch etwa jeder dritte Fuhrparkleiter ein persönliches Gespräch mit dem Dienstwagenfahrer suchte, nutzen mittlerweile 59 Prozent der teilnehmenden Fuhrparkleiter diese Möglichkeit, um den Fahrer zu sensibilisieren. Zusätzlich zu den Antwortmöglichkeiten wurden die Inregressnahme des Fahrers ab einem bestimmten Fahrlässigkeitsgrad sowie die präventive Belehrung oder Unterweisung genannt.

Eine entscheidende Frage ist auch, was mit verunfallten Fahrzeugen passiert. Bei etwa zwei Dritteln wird ein verunfalltes Leasingfahrzeug durch ein neues ersetzt (Grafik 6). Bei kleineren Schäden nutzen 31 Prozent der Teilnehmer Smart Repair, um die Fahrzeuge wieder flott zu bekommen oder den Restwert für einen Wiederverkauf zu steigern. Allerdings nutzen nur 16 Prozent die Möglichkeit der Wiedervermarktung durch einen externen Dienstleister beziehungsweise 11 Prozent ein spezielles Onlineportal. Ein Viertel der Umfrageteilnehmer steuert die Fahrzeuge selbst aus.

Fazit
Einen Schaden kann jedes Fahrzeug in der Flotte treffen. Meist handelt es sich dabei um die Klassiker wie Rangierschäden oder Stein- beziehungsweise Scheibenschlag et cetera. Kleiner Schaden, große Wirkung. Denn selbst Kratzer und kleine Steinschläge werden in der Regel beseitigt, in welcher Form die Beseitigung erfolgt, ist dabei von Fall zu Fall unterschiedlich. Die Möglichkeiten auf diesem Gebiet sind vielseitig und wieder einmal kommt es auf die individuellen Bedürfnisse des Fuhrparks an, wie mit einem Schaden umgegangen wird.

Die nächste Flottenmanagement-Umfrage finden Sie auf www.flotte.de/umfrage.
Das Thema dieses Mal lautet: Assistenzsysteme

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