Darf‘s auch ein Van sein?

Renault sorgt mit dem neuen Grand Scénic für eine attraktive Alternative in der Welt der kompakten Vans. Dabei ist der Franzose alles andere als kompakt, bietet ein Maximum an Komfort wie Variabilität – und macht vor allem jene Kunden glücklich, die sich trotz des Trends einfach nicht mit einem SUV anfreunden können oder wollen. Ein Test.

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Vans? Da war doch was. Richtig, das ist diese Fahrzeug-Kategorie, die vor den SUV auch mal im Trend lag – nach den Kombis. Es handelt sich dabei um Autos mit einem höheren Aufbau, der viel Platz und Praktikabilität im Innenraum verspricht. Geländegängigkeit oder Allradantrieb stehen hier nicht im Vordergrund, das ist der faktische Unterschied zum SUV. Dass ein Van mitnichten weniger Chic als ein SUV haben muss, beweist Renault mit dem neuen Grand Scénic. So kommt der praktische Franzose mit einem ausdrucksstarken Design daher, vor allem die Front gestaltet sich markant mit dem großen Rhombus im Kühlergrill und den zackigen Scheinwerfern. Ein Clou gelang den Verantwortlichen mit dem Reifenformat 195/55 20 – dieses „Narrow“-Layout dient natürlich in der erster Linie der Energieersparnis, allerdings sehen die Pneus auch recht ausgefallen aus, so dass sie ebenso in optischer Hinsicht punkten können.

Stichwort Optik: Renault hat es geschafft, die neue Generation seiner Innenraum- Architektur konsequent in allen Modellen umzusetzen. Markenkenner wissen also, worauf sie sich einlassen mit dem neuen Grand Scénic. Und die Franzosen haben das schon toll gelöst mit ihrem Drang zum Maximal- Infotainment. So ist der fast neun Zoll große Monitor (hoch platziert in der Mittelkonsole) kaum übersehbar nach dem Einstieg. Und mit dem sollte sich der User tunlichst anfreunden, denn so ziemlich alle Funktionen, die das Fahrzeug betreffen, werden hierüber abgehandelt. Mit der Folge ziemlich aufgeräumter Armaturen. Viel mehr als Lautstärke- und Temperaturregelung findet der User nicht zur Direktsteuerung. Erstere empfiehlt sich für den Fahrer übrigens bequem am Lenkrad zu bedienen, das gelingt rein körpermotorisch etwas besser. Das generelle Menü lässt sich recht intuitiv beherrschen von der Wahl des Fahrprofils über die Kopplung des Mobiltelefons bis hin zur Navisteuerung. Renault zeigt in dieser Disziplin übrigens gerne Eigenständigkeit – will heißen: Erkenntnisse aus den Bediensystemen anderer Marken lassen sich hier nicht unbedingt anwenden. Macht aber gar nichts, nach kurzer Zeit kommt man mit dem Franzosen wunderbar klar.

Der gesamte Innenraum übrigens ist eigenständig, aber auf eine sehr angenehme Weise. Insbesondere die ausgefallen- avantgardistische Interieurgestaltung gefällt. Der breite, auf Wunsch in Leder eingeschlagene Armaturenträger tut dem Auge und der Praxisfreundlichkeit gut. Rechts verbirgt sich ein ziemlich großes Handschuhfach, links das Kombiinstrument, das seinen Namen verdient, es ist nämlich maximal vielseitig dank TFT-Ausgabe. Es gibt unzählige Ablagefächer unter den Sitzen und im Boden, die für das Fahrzeugsegment sprechen. Der Platzeindruck im Grand Scénic fällt überbordend aus, und das ist keineswegs übertrieben. Vor allem in der zweite Reihe feiern Knie und Kopf ein luftiges Dasein, von kompakt kann hier eigentlich keine Rede sein. Und so passen rund 1.900 Liter in den großen Scénic, wenn man sämtliche Lehnen der hinteren Sitze umklappt, was übrigens ebenfalls über das Menü erfolgen kann. Bunte Farben – wenn es sein muss, auch Pink – verleihen der Architektur einen stylischen Anstrich.

Gegen 672 Euro netto gibt es noch zwei Stühle mehr, die aber selbstredend nur für den Notfall herhalten sollten. Angesichts recht kompakter 4,63 Längenmeter ist es eben auch mal vorbei mit dem Platz. Dafür macht der Van in beengten Innenstädten eine durchaus gute Figur. Denn er ist nicht so ausladend, als dass man ihn nicht kommod parken könnte. Wem dabei dennoch unwohl ist, kann gegen netto 747 Euro automatisch einparken. Das funktioniert inzwischen recht gut – das System erkennt zuverlässig, ob die Lücke groß genug ist. Man muss dann nur noch vorsichtig Gas und Bremse betätigen, um den Allrounder selbstlenkend in die Parklücke zu manövrieren. In diesem Paket sind dann auch noch Rundumkamera und Totwinkel-Assistent enthalten.

Um ökonomisch und ökologisch förmlich auf der grünen Welle zu surfen, haben wir für den Testwagen den Einsteiger-Diesel geordert. Der ist mit 110 Pferdchen nicht üppig motorisiert, und da stellt sich die Frage, ob der 1,5-Liter dennoch ausreicht für den 1,6-Tonner. Tut er, so viel sei vorweggenommen. Doch zunächst einmal lauschen wir dem Vierzylinder. Da passiert nicht viel nach Betätigen des Start-Knopfs. Klar, da läuft ein Motor, und man erkennt ihn auch als Selbstzünder. Aber Vibrationen oder so? Fehlanzeige. Fahrstufe D rein, wir haben uns nämlich für das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe entschieden. Das vermag der geübte Fahrer ebenfalls zu identifizieren, wenn er ganz genau aufpasst. Fuß von der Bremse, dann hebt der Diesel ganz leicht die Drehzahl, während das Lamellenpaket der Kupplung ganz langsam mit Druck beaufschlagt wird, um den Fronttriebler langsam loskriechen zu lassen. Der Wandler wäre hier direkter. Also fahren wir los und checken einmal, was 110 PS so können. Oder jene 260 Nm Drehmoment, die immerhin bereits ab 1.750 Umdrehungen anliegen.

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Keine Klagen, der dCi110 fährt fein. Er zieht ordentlich durch, überholt auch mal souverän im großen Gang, wenn es sein muss. Der Basisdiesel ist aber andererseits kein hektisches Auto, das muss auch klar sein. Wer gerne mal einen schwungvollen Start an der Ampel hinlegt, braucht etwas mehr Power. Aber der Franzose ist ein toller Cruiser, denn er glänzt mit einem komfortablen Fahrwerk, das selbst die geschundenen Bahnen der ärmsten Kommunen wirkungsvoll glattbügelt. Hinzu kommen wahrlich tolle Sessel, die sogar einer Businessklasse zur Ehre gereichten. Kostenpunkt? Netto 22.428 Euro, da kann man nichts sagen. Zumal dieser Grand Scénic richtig gut ausgestattet ist mit Autonombremsung inklusive Fußgänger-Erkennung, Bluetooth-Freisprechanlage, Digitalradio, schlüssellosem Schließsystem, Tempomat sowie Verkehrszeichen-Detektor. Alleine für das große Navigationssystem mit zusätzlicher Smartphone-Integration verlangt der Hersteller netto 580 Euro extra. Wer den Grand Scénic gerne so richtig luxuriös hätte, muss noch ein bisschen individualisieren. Zum Beispiel mit dem 1.420 Euro teuren Leder-Paket, das nicht nur dafür sorgt, dass die Fauteuils mit Rindshaut überzogen werden, sondern auch noch eine Massagefunktion für die Vordersitze enthält. Elektrisch verstellbar und beheizt sind sie dann natürlich auch.

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