Die Flotten-Energieversorger

Diesel, AdBlue (als Dieselzusatz), Benzin, Autogas, Erdgas, Wasserstoff oder Strom. Die Zahl der Energieträger für Kraftfahrzeuge ist in den letzten Jahren gestiegen und mit ihr der Anspruch an Tankstellen, Tankkarten und verschiedene Dienstleis-ter. Höchste Zeit also sich dem Thema Kraftstoffe in einem Special zu nähern ...

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Die Alternativen zum Verbrennungsmotor machen derzeit die meisten Schlagzeilen und stellen gleichzeitig das Tankgewerbe vor die größten Herausforderungen. Denn das Stromtanken dauert lange und bedarf daher einer anderen Tankstellenstruktur. Es möchte wohl niemand eine halbe Stunde warten, bis der Fahrer vor einem an der Ladesäule fertig ist. Das Tanken von Wasserstoff lässt sich schon eher mit dem altbekannten Tankstellenkonzept realisieren. Hier sind der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur und die Explosionsgefahr derzeit Hinderungsgründe. Dennoch wird am Elektroantrieb früher oder später kein Weg vorbeiführen. Ob dieser nun mit Wasserstoff als Energieträger oder mit in Akkus zwischengespeichertem Strom angetrieben wird, ist noch offen. Die Spekulationen über die zukunftsträchtigste Lösung sind derweil noch in vollem Gange, wenngleich einige Automobilhersteller die Brennstoffzelle als die bessere Alternative ansehen (S. 100). Schon jetzt beginnen Mineralölkonzerne langsam mit der Umrüstung beziehungsweise Erweiterung ihrer Angebotspalette. An einer sogenannten Multi-Energie-Tankstelle können Totalkunden heute schon Strom tanken. Auch Shell plant, Ladesäulen für Elektroautos an Tankstellen zu installieren. Allerdings zunächst nur in Großbritannien und den Niederlanden, da dort bereits eine deutlich höhere Zahl an E-Mobilen unterwegs ist. Der Markt ist in Bewegung, kein Wunder also, dass bereits fünf Tankkarten-Anbieter in unserer Übersicht auf Seite 92 den Kunden erlauben, auch Strom über die Karte abzurechnen. Als Entscheidungskriterium für oder gegen eine Tankkarte reicht das Angebot alternativer Tankmöglichkeiten jedoch noch nicht aus. In den allermeisten Fällen (92 Prozent) spielt das Akzeptanznetz der Tankkarte eine zentrale Rolle bei der Entscheidung und nur in sieben Prozent der Fälle das Angebot an alternativen Kraftstoffen. Zu diesen und weiteren interessanten Ergebnissen kommt unsere aktuelle Onlineumfrage zum Thema Tankkarten (S. 87).

Sollte sich das Elektrofahrzeug mit Akkutechnologie tatsächlich eines Tages flächendeckend durchsetzen, müssen die etablierten Tankstellenbetreiber um ihr Geschäft bangen beziehungsweise einen einschneidenden Wandlungsprozess durchlaufen. Denn Strom kann theoretisch überallhin transportiert werden und so ein dezentrales Tanken ermöglichen. So stünde eine Ladesäule überall dort, wo das Fahrzeug häufig am meisten Zeit verbringt: auf dem Parkplatz, im Parkhaus oder in der heimischen Garage und nicht an einer Tankstelle, die erst noch aufgesucht werden muss. Überhaupt ermöglicht Strom als Energieträger für Fahrzeuge interessante Versorgungsmöglichkeiten (S. 98).

Doch in Deutschland ist dies noch alles Zukunftsmusik. Bereits als Alternativen zu Benzin und Diesel etabliert sind Erdgas und Autogas (S. 86). Wobei gerade für Autogas die steuerlichen Vergünstigungen durch die Bundesregierung gestrichen worden sind. Eine Entscheidung, die für Aufsehen gesorgt hat. Besonders autogasnahe Verbände äußerten sich besorgt zu dem Beschluss. Die Entscheidung widerspräche dem Koalitionsvertrag vom 17. Dezember 2013, in dem es heiße, dass die bis Ende 2018 befristete Energiesteuerermäßigung für klimaschonendes Autogas und Erdgas verlängert werden solle, so unter anderem der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, Axel Koblitz.

Der Gesetzgeber, in diesem Fall die EU, ist auch in Sachen Kraftstoffsymbole tätig geworden und hat eine neue DIN-Norm auf den Weg gebracht (S. 101). Diese soll helfen, das Tanken zu vereinfachen, indem sie Sprachbarrieren abbaut und so eine Falschbetankung verhindern kann. Dies gilt vor allem für die Unterscheidung von Diesel und Benzin. Sollte man anstelle von Super E5 versehentlich ein Premium-Benzin tanken, dürfte dies allerdings keinerlei Probleme verursachen. Im Gegenteil: Es dürfte sogar eine positive Wirkung auf den Motor haben. Was diese Wunderkraftstoffe alles können, haben wir ebenfalls in einem Artikel beleuchtet (S. 96).

An den fossilen Kraftstoffen führt derzeit noch kein Weg vorbei, sie sind der Hauptenergieträger für Flotten. Auch der Übergang zu neuen Technologien wird nicht gänzlich ohne Benzin und Diesel vonstattengehen. Dies belegt unter anderem der Anstieg von Hybridfahrzeugen in den Zulassungsstatistiken der letzten Jahre.

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