Eine Marke im Wandel

Interview mit Rüdiger Hüttemann, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Vertrieb Großkunden bei der Volvo Car Germany GmbH in Köln

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Flottenmanagement: Welche Rolle spielt das Flottengeschäft in Deutschland für die Marke Volvo

Rüdiger Hüttemann: Das Flottengeschäft hat seit jeher große Bedeutung für Volvo. Bezogen auf das Endkundengeschäft haben wir im Gesamtjahr 2016 fast 60 Prozent der Volvo Neuwagen an Gewerbe- und Flottenkunden in Deutschland verkauft. Auch international wird das Flottengeschäft immer wichtiger.

Flottenmanagement: Welche Branchen und Flotten spricht Volvo besonders an

Rüdiger Hüttemann: Diesbezüglich hebe ich keinen Bereich besonders hervor, denn hinsichtlich der Branchen bilden wir den Markt insgesamt gut ab. Dabei haben wir unseren Schwerpunkt bei den User-Choosern. Diese Marktsituation spiegelt sich auch bei den Flottengrößen unserer Kunden wider. So unterhalten wir mit vielen Großunternehmen Rahmenverträge, unter anderem mit 80 Prozent der 30 DAX-Konzerne. Doch der überwiegende Teil der Flotten im Markt besteht aus kleineren und mittleren Fuhrparks – und genau hier sind wir besonders stark vertreten.

Flottenmanagement: Wie wirkt sich der SUVBoom auf Ihre Modellpalette in Sachen Absatzzahlen und Neuentwicklungen aus

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Ausgabe 2/2017

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Rüdiger Hüttemann: Mit unseren beiden erfolgreichen SUV-Modellen, dem Volvo XC90 und XC60, waren wir am Boom durchaus beteiligt. Der Volvo XC90 kommt auch in der zweiten Generation sehr gut im Markt an. Zusätzlich stellten wir gerade auf dem Genfer Automobilsalon den neuen Volvo XC60 vor. Damit erfolgt die Wachablösung unseres aktuell erfolgreichsten Modells. Hinzu kommt, dass wir unsere Modellpalette mit dem Volvo XC40 um ein kleineres SUV erweitern, das wir noch in diesem Jahr vorstellen, aber erst Anfang des Jahres 2018 auf dem Markt einführen. Mit dem Volvo XC40 betreten wir dann ein ganz neues Segment und das angestrebte Volumen wird einen wichtigen Beitrag zum Wachstumsplan beisteuern. Da wir bei den kleineren SUV bisher nicht vertreten waren, können wir auch mit dem Volvo XC40 eine ganz neue Klientel auf den Wandel unserer Marke aufmerksam machen. Dabei ist dieses Modell, und auch der neue Volvo XC60, nicht als kleiner Volvo XC90 zu verstehen. Natürlich finden sich auch in den kleineren Fahrzeugen alle Features in Sachen Sicherheit und Connectivity, aber die Fahrzeuge an sich besitzen eine gänzlich andere Ausstrahlung und Positionierung als der Volvo XC90.

Flottenmanagement: Wie groß ist der Konkurrenzkampf im D- und E-Segment auf dem deutschen Markt für einen schwedischen Premiumhersteller und wie wurde der neue Volvo V90 bislang angenommen?

Rüdiger Hüttemann: Natürlich ist der Wettbewerb in diesen Segmenten auf dem deutschen Markt, gerade wenn es um Premiumprodukte geht, besonders ausgeprägt. Aber glücklicherweise gab und gibt es genug Kunden, die neben dem Mainstream auch nach etwas Besonderem Ausschau halten, und da haben wir als schwedischer Premiumhersteller doch einiges zu bieten. So besticht unsere neue 90er-Baureihe durch sehr umfangreiche Sicherheitseinrichtungen, die bis hin zum teilautonomen Fahren bereits zur Serienausstattung zählen, sowie durch einzigartiges, skandinavisch geprägtes Design bei Interieur und Exterieur. Ein wenig salopp gesagt: Große Kombis konnten wir bei Volvo schon immer – aber nun können wir sie auch ausgesprochen schön.

Entsprechend wird der Volvo V90 auch sehr gut angenommen und findet gerade bei Flotten zunehmend Beachtung. Dies unterstützen wir zusätzlich mit attraktiven Leasing- und Full-Service-Angeboten sowie für Flottenkunden mit einem deutlichen Preisvorteil bei Wahl eines unserer Businesspakete. Hier sind wir im Wettbewerb besonders bemüht, dem Kunden das richtige Paket zu bieten. Darüber hinaus gibt es seit Februar ein noch breiteres Angebot für den Volvo S90 und V90, da wir gerade mit dem D3 Diesel eine neue Einstiegsmotorisierung mit 150 PS eingeführt haben. Langstreckenfahrer, die ein besonders sparsames Fahrzeug suchen, steht dieser Motor als Allrad und als Fronttriebler zur Verfügung. Der neue Basisdiesel ist eine Abrundung der Motorenpalette nach unten. Zwar ist die größte Nachfrage bei den Motoren mit 190 PS zu erwarten, jedoch schreiben immer mehr Car-Policys Leistungsbeschränkungen und CO2-Grenzen vor – hier wäre dann der D3 der Motor der Wahl.

Flottenmanagement: Was sind die Besonderheiten der Cross Country Version des Volvo V90? Für wen ist dieser Offroad-Kombi gedacht

Rüdiger Hüttemann: Den Volvo V90 Cross Country verstehen wir als Premium-Kombi mit Cross-Over-Charakter. 20 Jahre nach Einführung des ersten Volvo Cross Country Modells definiert der neue Volvo V90 Cross Country für uns ab sofort die Standards in einem Segment neu, das wir seinerzeit ja selbst ins Leben gerufen haben. Mit diesem Angebot richten wir uns an Kunden mit besonders aktivem Lebensstil, die sich bewusst nicht für einen SUV entscheiden, gelegentlich aber auch abseits befestigter Straßen unterwegs sein wollen, und die Laderaum und Flexibilität wünschen. Der Volvo V90 Cross Country verbindet daher hohe Alltagstauglichkeit und großzügige Platzverhältnisse mit Charakteristika, die man eher SUV zuschreibt; so die erhöhte Bodenfreiheit und der vollwertige, serienmäßige Allradantrieb.

Flottenmanagement: Worauf baut das Volvo Flottengeschäft neben den Fahrzeugen an sich auf

Rüdiger Hüttemann: Natürlich wird eine Marke neben den Fahrzeugen immer auch über ihre Serviceleistungen wahrgenommen. Unser Service- und Dienstleistungsangebot ist sowohl bei uns als auch in großen Teilen bei unserer Handelsorganisation konsequent auf Flottenkunden ausgerichtet. Im Key-Account-Bereich unterstützen wir selbst den Handel mit fünf Distriktleitern im Vertrieb an Großkunden und fünf Key-Account-Managern in der Akquisition für unser Schwedenleasing. Ausschreibungen internationaler Fuhrparks bearbeiten wir mit Unterstützung unserer Kollegen von Volvo Global Fleet Sales. Weiterhin geben wir dem Handel neben unseren individuellen Großkunden-Rahmenverträgen über unsere Flottenkonditionen die Möglichkeit, dem Fuhrparkinteressenten in Abhängigkeit von seiner Flottengröße in kürzester Zeit ein adäquates Angebot zu unterbreiten. Die Volvo Händler selbst bieten die volle Palette über einen Hol- und Bringservice, ein Reifenhotel und diverse Finanzdienstleistungen an, insbesondere auch unser Schwedenleasing. Sei es im Verkauf oder im After Sales, der Flottenkunde trifft stets auf gut geschulte Volvo Mitarbeiter, die seine Anforderungen kennen.

Flottenmanagement: Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es das Angebot „Schwedenleasing – Full Service Mobility“, ist dies der erste Schritt eines Automobilherstellers hin zu einem Mobilitätsdienstleister

Rüdiger Hüttemann: Ja! Wobei wir uns dabei gemeinsam mit beziehungsweise über unsere Handelsorganisation in Richtung Mobilitätsdienstleister entwickeln. Unser Schwedenleasing ist dabei ein wichtiges Element und bietet gewerblichen Kunden alle üblichen Full-Service-Bausteine aus einer Hand und neben guten Leasingkonditionen auch besonders attraktive Raten für Wartung und Verschleiß. Über das Schwedenleasing hinaus bieten wir mit der Schwedenversicherung eine weitere Mobilitätsdienstleistung mit besonderen Vorteilen für Volvo Kunden. Mit der Volvo Schwedenflotte ergänzen unsere Händler ihr Angebot um attraktive Ersatz- und Mietwagen, die auch online unter www.schwedenflotte.de buchbar sind. Die Schwedenflotte Business Class, ein Tarifangebot für Firmenkunden, umfasst den Bereich Kurzzeitmiete, Wochenmiete und Langzeitmiete. Das Mietgeschäft ist ein extrem wichtiger Baustein. Damit ist es dem Flottenkunden nicht nur möglich, Mobilitätsengpässe in der Flotte zu überbrücken, er kommt gleichzeitig auch mit der Marke Volvo in Kontakt. Nicht jeder möchte sich gleich für 36 Monate binden, da stellt eine Miete den idealen Einstieg dar. Der Kunde kann so neue Fahrzeuge testen und sich einen Eindruck von dem Leistungsvermögen unserer Modelle machen.

Flottenmanagement: Wie verändert die moderne Technik den Innenraum Ihrer Fahrzeuge

Rüdiger Hüttemann: Die Gestaltung des Innenraums unserer neuesten Fahrzeuggenerationen ist nicht ausschließlich durch moderne Technik beeinflusst. Vielmehr haben sich unsere Designer und Ingenieure bewusst für Reduktion und Beschränkung auf das Wesentliche entschieden und sich dabei von skandinavischem Design leiten lassen. Wertige Materialien und hohe Verarbeitungsqualität werden dabei mit moderner Technik verbunden. Uns ist es wichtiger, den Fahrer zu entlasten, als ständig mit allen teils auch überflüssigen Informationen zu versorgen. Der zentrale Touchscreen und seine Multifunktionalität helfen dabei und ermöglichen es zudem, den Innenraum trotz Digitalisierung und Connectivity- Funktionen angenehm zu gestalten und dabei Schalter und Knöpfe stark zu reduzieren. Dabei spielt unser Sensus Infotainmentsystem eine wichtige Rolle. Dies ist die Schnittstelle, um beispielsweise mit Apple CarPlay und Android Auto das Smartphone ins Fahrzeug zu holen.

Flottenmanagement: Alternative Antriebe werden in der Zukunft die Mobilität prägen, welchen Ansatz verfolgt Volvo in diesem Bereich

Rüdiger Hüttemann: Die Zukunft alternativer Antriebe hat bei Volvo schon lange begonnen und die Jahre des Übergangs von klassischen Verbrennungsmotoren hin zu alternativen Antrieben wurden bei uns bereits 2013 eingeläutet. Damals haben wir im Volvo V60 den weltweit ersten Plug-in-Hybrid mit dem Twin-Engine-Konzept aus Diesel- und Elektromotor eingeführt. Seit 2015 verkaufen wir zusätzlich den Volvo XC90 T8, einen Plug-in-Benziner, und zukünftig wird es in jeder Volvo Baureihe mindestens ein elektrifiziertes Modell geben. Im Jahr 2019 stellen wir dann den ersten rein elektrisch betriebenen Volvo vor. Eines unserer wichtigsten Unternehmensziele ist vorgegeben: Bis 2025 sollen eine Million elektrifizierte Volvo Pkw weltweit auf den Straßen rollen (seit dem Start mit dem Volvo V60 Twin-Engine im Jahr 2013). Dieses Ziel setzt einen enormen Schub gegen Ende des Zeitraums voraus. Zwischen 2021 und 2025 werden weitaus mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkauft werden als in den acht Jahren zuvor.

Flottenmanagement: Insassenschutz oder Passantensicherheit sind Konfliktfelder beim autonomen Fahren, welche Lösungsansätze hält hier der „Intellisafe“-Autopilot heute schon bereit

Rüdiger Hüttemann: Unsere Kompetenzmarke in Sachen Sicherheit ist Intellisafe. In Sachen Sicherheit blicken wir auf eine erfolgreiche Historie zurück, die in der Branche wegweisend ist und eine Vorbildfunktion einnimmt. Eine Vielzahl von Sicherheits-Features wurde immer wieder als sogenannte World-First-Lösung vorgestellt und eingeführt: So das Volvo City Safety System, eine Notbremsfunktion, die gleichermaßen Autos, Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer sowie große Tiere erkennt, und das bei Tag und bei Nacht, ein Kreuzungs-Bremsassistent oder die Run Off Road Protection, ein aktives Spurhaltesystem, welches verhindern soll, dass das Fahrzeug die Straße verlässt. Ebenfalls zum Thema Sicherheit zählen wir das teilautonome Fahren bis 130 km/h, das wir in den 90er-Modellen serienmäßig anbieten. Im anspruchsvollen Euro-NCAP-Testverfahren sind die drei bisher am besten beurteilten Modelle von Volvo. Das spricht für die Top-Qualität unserer Fahrzeugentwicklung.

Flottenmanagement: Welche Ziele haben Sie sich mit Volvo für die Zukunft gesteckt

Rüdiger Hüttemann: Volvo ist eine Marke im Wandel, das zeigen die neuesten Modelle unserer 90er-Baureihe sowie der neu vorgestellte Volvo XC60, und für die Einführung des neuen Volvo XC40 in einigen Monaten kann ich Selbiges versprechen. Darüber hinaus werden wir unsere hervorragenden Volvo Produkte im hart umkämpften Flottenmarkt mit entsprechenden Services und weiteren Mobilitätsdienstleistungen begleiten, die dem Kunden das Leben weiter erleichtern. Da sehe ich noch einige Möglichkeiten für unser Angebot „Schwedenflotte – Mobilität von Volvo“. Insbesondere wenn es um flexible Mobilität geht, auch in Form moderner, elektronischer Vermietung über den Handel und besonders ausgerichtet auf unsere Gewerbe- und Flottenkunden, werden wir uns weiterentwickeln und unsere Händler dadurch in der Kundenbindung und Neugewinnung unterstützen. Bei der elektronischen Vermietung geht es darum, den Prozess an sich zu automatisieren. So haben wir hier am Firmensitz in Köln, aber auch schon auf Sylt und in ausgewählten Autohäusern erste Tests in Kooperation mit CC Unirent durchgeführt, um den Vermietungsvorgang mittels Elektronik zu beschleunigen. Die Fahrzeuge lassen sich über eine App buchen, öffnen und schließen. In eine gänzlich andere Richtung geht unser In-Car-Delivery-Konzept. Derzeit können Volvo Besitzer auf ausgewählten Märkten Waren in ihr Fahrzeug liefern lassen. Der Postbote erhält Zugang zum Kofferraum des Fahrzeugs und legt das Paket dort ab. Ein solches Projekt diskutieren wir derzeit auch in Deutschland. All diese Ideen und Konzepte zeigen, dass wir Innovationsträger in einem Markt im Wandel sind.

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