Gut gerüstet

Exklusiv-Interview mit Björn-Erik Falkenau (Marketingleiter) und Edgar Venhofen (Vertriebsleiter After Sales) von Bury bei Flottenmanagement in Bonn.

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Flottenmanagement: Zuletzt war es ein wenig ruhig um die Firma Bury. Nun wollen Sie den Flottenmarkt wieder mit neuen Nachrüstprodukten bedienen. Was hat zu dieser Entscheidung geführt

Björn-Erik Falkenau: Wir haben uns die letzten ein bis zwei Jahre Zeit genommen, unsere Aktivitäten und Produkte im Aftermarket neu zu strukturieren und zu überarbeiten. Alle im Markt befindlichen Bury-Produkte wurden aber weiterentwickelt und gepflegt. In dieser Zeit ist parallel auch die Idee für Powermount, eine innovative Nachrüstlösung nach dem Vorbild der Handyhalterungen System 8 beziehungsweise System 9 entstanden.

Flottenmanagement: Was ist das Powermount- System genau? Inwiefern unterscheidet es sich von den bestehenden Halterungssystemen

Edgar Venhofen: Die ursprüngliche Idee war es, ein neuartiges Haltersystem zu kreieren. Im Mittelpunkt stand bei der Entwicklung das sogenannte Qi-Charging, also das kabellose Aufladen des Smartphones über eine induktive Energieübertragung. Damit der kabellose Ladevorgang funktioniert, muss das Smartphone immer direkt auf der Spule platziert werden. Nur ein paar Millimeter Abweichung können dazu führen, dass der Akku nicht geladen wird. Durch eine vordefinierte Skalierung unseres Haltesystems unterstützen wir den Kunden bei der einmaligen Einrichtung des Systems und garantieren somit eine einwandfreie Aufladung aller gängigen Smartphone-Modelle mit einer Breite von 60 bis 90 Millimetern.

Um den Kunden weitere Freiheiten zu gewährleisten, haben wir mit der Powerbase eine neue Stromquelle im Fahrzeug definiert. Diese kann beliebig im Innenraum des Fahrzeugs platziert werden und im Gegensatz zum Zigarettenanzünder auch mechanische Kräfte aufnehmen. Die Halterung und die weiteren Komponenten des Systems können so sicher an die Stromversorgung angeschlossen werden.

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Flottenmanagement: Worin liegen die Vorteile der Weiterentwicklung für den Flottenkunden? Für welche Fahrzeugklasse beziehungsweise Zielgruppe ist Powermount besonders interessant

Björn-Erik Falkenau: Die Differenzierung der Fahrzeuge findet heutzutage verstärkt über das Interieur oder individuelle Ausstattungsvarianten statt. Powermount ist mehr als nur eine einfache Smartphone-Halterung. Die Powerbase kann mit vielen weiteren Komponenten wie beispielsweise einer Powerbank, einem USB-Hub als Stromverteiler für mehrere Endgeräte oder auch einem Lufterfrischer kombiniert werden und lässt sich so an die jeweiligen Kundenbedürfnisse anpassen. Aus der ursprünglichen Idee des Haltesystems ist somit ein professionelles, erweiterbares Zubehör-Montagesystem entstanden. Der Vorteil des Systems liegt also in der Vielseitigkeit und aktuell sehen wir weder im OEM-Bereich noch in der Nachrüstung dazu eine Alternative. Zudem eignet sich unsere Lösung für den Einsatz in allen Fahrzeugklassen und -modellen. Eine wichtige und große Zielgruppe ist jedoch der Dienstwagenfahrer, der auf entsprechenden Komfort und Funktionalität im Fahrzeug nicht verzichten möchte. Zudem bieten wir dem Fahrer verschiedene Befestigungsmöglichkeiten. So kann die Powerbase geschraubt, geklebt oder geklemmt werden. Dies ist insbesondere bei Leasingfahrzeugen interessant, da sich das System rückstandslos entfernen und in ein neues Fahrzeug einbauen lässt.

Flottenmanagement: Wie sind Sie auf die Idee der einzelnen Komponenten gekommen? Wurden die jeweiligen Einzelteile von ausgewählten Kunden in der Praxis getestet

Björn-Erik Falkenau: Bei Bury haben wir den Vorteil, sowohl direkt in der Serie mit den Fahrzeugherstellern als auch über den eigenen Vertriebsweg im Aftermarket aktiv zu sein. Wir bekommen daher viel Feedback aus der Serie und konnten die Informationen bei der Entwicklung für den Nachrüstmarkt nutzen. Mit Powermount wollen wir so „State of the Art“ sein und eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir sind uns sicher, über die Basis eine zukunftssichere Investition getätigt zu haben. Denn auch wenn wir nicht wissen, was in zwei Jahren in der Ausstattung der Fahrzeuge gefragt sein wird, können wir jederzeit Adaptionen am System vornehmen und so auf Trends reagieren. Entsprechend lassen wir Powermount einfach mitwachsen.

Edgar Venhofen: Ein solches Konzept entwickelt auch immer eine Eigendynamik. Zunächst haben wir intern durch unsere Mitarbeiter neue Impulse bekommen, ehe das Konzept nach außen getragen wurde. Immer wieder treten Hersteller und Kunden mit Ideen an uns heran. Diese müssen allerdings ein gewisses Marktpotenzial versprechen, um letztendlich realisiert zu werden. Beispielsweise hatte ein Kunde die Idee zu einer Dockingstation für den Büro- oder Heimgebrauch. So lässt sich der Qi-Charger auch außerhalb des Fahrzeugs nutzen. Diese Idee haben wir umgesetzt. Das Produkt ist also nicht allein durch Recherche entstanden. Durch den Austausch mit Herstellern und Kunden haben wir so die Bedürfnisse des Marktes erkannt, die sich automatisch aus der Genialität der Idee ergeben. Demnächst soll der Produktionsstart von Powermount erfolgen und die Lösung dann entsprechend auf dem Markt erhältlich sein.

Flottenmanagement: Dürfen sich die Kunden auf weitere Neuentwicklungen im Hause Bury freuen

Edgar Venhofen: Momentan arbeiten wir an einer einzigartigen eCall-Lösung. Ab 2018 muss jedes neue Fahrzeugmodell ab Werk mit einem solchen System ausgerüstet sein. Wir sehen ein großes Marktpotenzial und wollen ältere Fahrzeugmodelle mit unserer Lösung ausstatten. Insgesamt besteht die Nachrüstung aus zwei Komponenten: einer Einheit zur Bedienung und Unfalldetektion mit integriertem Lautsprecher und Notruftaste sowie einer GPS-Antenne mit eingebautem Mikrofon, die so platziert werden muss, dass ein permanenter Empfang garantiert wird. Hierfür gilt es, eine einfache Lösung zu finden und dabei hohe Installationskosten zu vermeiden.

Björn-Erik Falkenau: Allerdings muss man dazu sagen, dass nur eine zertifizierte Lösung letztendlich auf den Markt kommen und auch die 112 anrufen darf. Heutiger Stand ist, dass kein Nachrüster in der Lage ist, ein eCall-System mit diesen Voraussetzungen auf den Markt zu bringen. Die Vorgaben für die Zertifizierung einer Nachrüstlösung wurden von der EU noch nicht final festgelegt. Momentan sprechen wir von etwa 300 Vorgaben, die ein Hersteller erfüllen muss. Alle aktuellen vorläufigen Anforderungen erfüllen wir schon jetzt mit unserer Lösung. Sobald die Vorgaben der EU verabschiedet wurden, können wir unser eCall-System somit zeitnah auf den Markt bringen. Zudem arbeiten wir an weiteren modularen Bauteilen für unser Powermount-System, die auch über den Pkw-Bereich hinausgehen sollen. Mit der breiten Produktpalette sehen wir uns bei Bury gut für die Zukunft aufgestellt.

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