V8 in effizient

Porsches neue Panamera-Generation ist effizienter und schlichter geworden – aber keinen Deut weniger emotional als früher, im Gegenteil. Flottenmanagement hat den 4S Diesel einem Test unterzogen.

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Diesel sind nicht aufregend? Stimmt nur bedingt, denn dank kontinuierlich verbesserter Einspritzsysteme bereits seit drei Jahrzehnten sowie dem Einsatz leistungsfähiger Turbotechnologie ist der Diesel Kraftpaket und Sparfuchs in einem – negative Schlagzeilen hin oder her. Selbstzünder sind abgastechnisch unproblematisch mit der entsprechenden Reinigungsanlage, die Bedenklichkeit wird medial aufgebauscht. Also entern wir vorurteilsfrei den Panamera 4S – auf das Diesel-Badge verzichten die Stuttgarter und weisen andere Verkehrsteilnehmer mit dem „S“ auf der Kofferraumklappe dezent darauf hin, dass die Verfolgungsjagd hier schwierig werden könnte. Wie schwierig genau? Nun, der vier Liter große und von zwei Turbos beatmete Achtzylinder-Selbstzünder bietet 422 ausgewachsene Pferde und setzt 850 Nm Zugkraft frei. Das klingt nach fahren wollen. Wir sitzen ja schon drin, also nur noch das traditionellerweise links angebrachte Zündschloss bemühen.

Wenn die acht Töpfe zum Leben erweckt werden, gibt es akustisch jedenfalls Aufschluss über die Verbrennungsmethode. Den Selbstzünder mit irgendwelchen fremd klingenden Soundaktuatoren bestücken, das ist nicht das Ding von Porsche. Ehrlicher, ein bisschen angerauter Dieselklang kann ja auch ganz sexy sein. Sexy ist auch das Agieren des Biturbos. Sein bäriges Drehmoment entfesselt dieser nämlich schon ab 1.000 Umdrehungen, das ist quasi Standgas, na ja, etwas darüber. Demnach giftet der luxuriöse Fünfmeter-Liner nahezu verzögerungsfrei los und beschleunigt alles in Grund und Boden, was Rang und Namen hat. Nur viereinhalb Sekunden lässt sich der Zuffenhausener Zeit, bis er Landstraßentempo erreicht – genug Punch, um die Nackenmuskulatur der Passagiere auf eine Belastungsprobe zu stellen. Wer das Gaspedal niedergedrückt hält, erlebt den Porsche im Galopp höheren Geschwindigkeits-Sphären entgegenstreben. Aber man kann wahlweise auch entspannt und angenehm mit 130 km/h über die Bahn cruisen.

Dann stellt sich nämlich heraus, dass das Nobelgefährt mit seinen netto 1.795 Euro teuren Luftbälgen neben Sport auch Komfort kann. Geschmeidiges Überfahren von Wellen jeder Art beherrscht er nämlich derartig virtuos und versteckt seine drahtigen Gene in diesem Moment. Prädikat: uneingeschränkt langstreckentauglich. Wenn den Fahrer aber doch mal die Lust packt, von der Autobahn herunterzufahren, um etwas dynamischer unterwegs zu sein – er kann die Luftfederung in drei verschiedenen Kennlinien werkeln lassen. Mit seiner kontinuierlichen Dämpferregelung reagiert das Chassis bei entsprechender Fahrweise flugs und verschiebt die Dämpferhärte in Richtung straff, um den Zweitonner behände um die Kehre zu werfen. Wer sich an die 1,94 Meter Fahrzeugbreite erst einmal gewöhnt hat, kann mit dem obligatorischen Allradler zügig unterwegs sein und ordentlich Querbeschleunigung produzieren. Apropos Allrad: Angesichts der Power sind zwei angetriebene Achsen auch bei trockenem Asphalt hilfreich – so bleiben ungewollte schwarze Striche auf der Straße aus, und bei Regen gelingt das Anfahren ebenfalls ohne Zwischenfälle.

Der Panamera ist ein wahres Hightech-Gefährt und lässt sich fahrwerkseitig noch weiter aufrüsten. Gegen 1.720 Euro lenken beispielsweise auch die Hinterräder mit. Damit wird der ausladende Porsche erstens beim Rangieren handlicher, indem bei niedrigen Geschwindigkeiten die Hinterräder gegenläufig mitlenken. Hohe Autobahntempi in lang gezogenen Kurven dagegen meistert der Komfort-Sportler zweitens souverän durch gleichsinniges Lenken aller Viere. Wer weitere 3.950 Euro netto in die Hand nimmt, kann den Panamera zum ambitionierten Fahrgerät aufrüsten. Eines, das in diesem Fall mit kräftigen, aktiven Stabilisatoren ausgerüstet ist, um Wankbewegungen auf kurvigem Terrain blitzschnell auszugleichen. Darüber hinaus steht ein sperrbares Hinterachsdifferenzial zur Verfügung, das die Momente zwischen den beiden Hinterrädern verteilt – damit es mit maximaler Traktion aus der sportlich gefahrenen Kurve heraus geht. Dass der neue Porsche Panamera genau die richtige Wahl für Technikbegeisterte ist, merkt man auch an seinen inneren Werten.

Das Thema Technik zieht sich wie ein roter Faden durch diese Luxuslimousine. Und während sich der Technik-Tenor beim Vorgänger einfach durch die schiere Knöpfchenzahl ausdrückte, bietet das neue Modell manche ausgefeilte Funktionalität: So lassen sich die Lüftungsdüsen beispielsweise per Geste auf dem Touchscreen öffnen und schließen. Überhaupt hat das Panamera-Infotainment einen großen Sprung gemacht. Statt physischer Tasten gibt es berührungsempfindliche Felder mit haptischer Rückmeldung. Die Eingabe ins Navi erfolgt blitzschnell, und bei der Abfrage von Stichwörtern werden sofort Vorschläge geladen auf der Informationsgrundlage von Online-Suchmaschinen – das Ganze funktioniert auch noch ziemlich intuitiv und wird frei Haus geliefert. Edle Materialien und optisch filigrane Sitzmöbel, die ein solide-wohliges Gefühl vermitteln, sobald man sich niedergelassen hat, prägen das feine Interieur. Freilich setzt Porsche markentypische Akzente und hat den großen Drehzahlmesser in der Mitte keineswegs vergessen, wenngleich man ihn in dieser Klasse wohl nicht so häufig braucht.

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Dass dieser starke Porsche-Diesel nicht gerade ein Schnäppchen ist, leuchtet wohl ein. Mit 98.280 Euro netto ist man dabei – und hätte man Disziplin, vermutlich müsste man gar nicht zwingend in die verlockende Optionenkiste greifen. Doch wer möchte schon auf Dinge wie adaptive Servolenkung (220 Euro netto) oder die Komfortsitze vorn mit vielseitiger elektrischer Verstellung (1.560 Euro netto) verzichten. Auch Sitzbelüftung (890 Euro netto) ist eine feine Sache. Der aktive Tempomat sollte in diesem Segment ebenfalls nicht fehlen – mit 2.000 Euro netto ist man dabei. Immerhin, dass die hinteren Fauteuils durch einen breiten Steg voneinander getrennt sind, um Séparée-Charakter zu erzeugen, zählt hier zur Selbstverständlichkeit. Gegen netto 3.540 Euro kann man sich auch noch vorn und hinten massieren lassen. Dagegen sind bodenständige Features wie Bluetooth-Freisprechanlage, elektrische Kofferraumklappe, LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, Sitzheizung und Tempomat ebenso serienmäßig.

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