Ziemlich weit oben
Mehr Komfort als in einer Oberklasse geht nicht. Da, wo die Fahreigenschaften über dem Budget stehen, eine Prise Prestige nicht schadet und Fahrkultur gepflegt wird, kommt ein BMW 740d gerade recht. Flottenmanagement war mit ihm unterwegs.

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Bäm, da steht er nun in seiner vollen Pracht, der BMW Siebener der neuesten Generation, welche auf den Namen G11 hört. Auf dem Heckdeckel unseres Testwagens prangt das Badge „740d xDrive“, das ist mehr als eine Randnotiz – diesen zweitstärksten Diesel gibt es ausschließlich mit Allradantrieb. Das darf als Hinweis auf die Drehmomentreserven verstanden werden. Es sind nämlich nahezu 700 Nm, die da über den Antriebsstrang herfallen. Da bieten zwei angetriebene Achsen den höheren Komfort – zum Beispiel dann, wenn man auf nassem Asphalt einen zackigen Ampelstart hinlegen möchte. Doch dazu kommen wir noch. Erst einmal dieses wuchtige Auto wirken lassen, das mit einer Länge von 5,10 Metern himmlische Platzverhältnisse verspricht. Nun, man merkt schon, dass man in einer Oberklasse sitzt – die Sessel muten mächtig an, und zu den Seiten hin könnte kaum mehr Platz herrschen. Um die ganze Herrschaftlichkeit dieser Oberklasse indes auszukosten, sollte der doppelt aufgeladene Dreiliter gestartet werden.
Das Geräusch ist niedrig, die Herkunft aber klar – so in etwa könnte das Motto dieses Selbstzünders lauten. Auch wir vertreten die Position: Bitte keinen künstlichen V8-Sound auf einen ehrlichen Sechszylinder legen, und genau daran hält sich BMW. Seine Stimme hebt das Aggregat auch bei erhöhter Drehzahl nicht, so viel Dämmung spendierten die Techniker dem grazilen Luxusliner dann doch. Drehen wir eine Runde. Gesetzt ist natürlich ein Achtgang-Wandlerautomat, der die vielen Übersetzungsstufen unmerklich sortiert. Auf Wunsch liefert der Siebenvierziger sanften, aber druckvollen Schub, den er auch über Richtgeschwindigkeit hinaus aufrecht erhält. Und während er seine wattig eingepackten Insassen binnen runder fünf Sekunden auf Landstraßentempo katapultiert, fühlt sich im Innenraum alles recht unangestrengt – und leise – an. So gehört sich das in dieser Liga. Hinzu kommt eine auf Fahrkomfort getrimmte Luftfederung, um schlechten Straßen möglichst wirkungsvoll Herr zu werden und den Mitfahrern wenigstens gefühlt intakte Fahrbahnverhältnisse zu kredenzen.
Ein bisschen Oberklasse-Gefühl erzeugt BMW darüber hinaus mit der Schnittstelle Fahrerassistenz und Infotainment. So ist eine 360 Grad-Kamera an sich zwar inzwischen durchaus etabliert, aber die beim Einparken begleitende grafische Darbietung des Kamerabildes beeindruckt schon: Je nachdem, ob es gerade vorn oder hinten eng wird, blendet der Bildschirm die relevante Stelle wechselweise neben dem dauerhaft sichtbaren Gesamtbild aus der Vogelperspektive schwungvoll ein. Auch das fahrerlose Rangieren (ohne Lenkwinkel) ist eine feine Sache – einfach den Wagen mit der Fernbedienung aus der engen Parklücke lotsen, was mit 462 (netto) Aufpreis recht günstig bezahlt ist. Insgesamt ist der 740d xDrive natürlich kein Schnäppchen, bietet für seine 79.075 Euro netto allerdings auch ziemlich viel Auto. Denn sogar ausgefallene Features wie der spacige Schlüssel mit dem LCD-Display gibt es frei Haus. Bluetooth-Freisprechanlage, LED-Scheinwerfer, Navi und Sitzheizung sind ohnehin gesetzt.

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