Vielseitiger als man denkt
Ein Bauunternehmen mit einem großen Fuhrpark wird wohl niemand direkt mit dem Begriff Nachhaltigkeit in Verbindung bringen. Das mittelständische Familienunternehmen Wolff & Müller beweist jedoch seit Jahren, dass das Baugewerbe durchaus nachhaltig sein kann. Das „Green Thinking“ soll durch das Fuhrparkmanagement von Deutsche Bahn Connect in Zukunft auch auf den Fuhrpark übertragen werden.

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Im Jahr 2010 musste sich das Stuttgarter Bauunternehmen einen neuen Dienstleister für den aktuellen Leasingfuhrpark suchen. Der bisherige Anbieter hatte sich aus dem Europageschäft zurückgezogen. Entsprechend wurde der Markt durch Wolff & Müller sondiert und über eine Ausschreibung der passende Nachfolger für eine langfristige Zusammenarbeit gesucht. Fündig wurde man bei Deutsche Bahn Connect. „Als führender Anbieter hochwertiger Baulösungen stellen wir höchste Qualitätsansprüche – das gilt auch für den Fuhrparkdienstleister und dessen Prozesse. Für unsere Fahrzeuge benötigen wir deshalb eine maßgeschneiderte Lösung“, beschreibt Ignazio Gentile, Geschäftsführer Wolff & Müller Einkaufspartner, die Ansprüche an den Dienstleister.
Wie wichtig ein individuelles Fuhrparkmanagement für den Bauunternehmer ist, wird deutlich, wenn man genau betrachtet, welche Anforderungen die unterschiedlichen Einsatzbereiche in der Baubranche an die Flotte stellen. Mit ihrem Mobilitätsangebot kann Deutsche Bahn Connect genau jene Bedürfnisse des Bauunternehmens erfüllen. Laut Patrick Heidrich, Fuhrparkleiter bei Wolff & Müller, sind rund zwei Drittel der Fahrzeuge Pkw. Sie werden vorwiegend als Außendienstfahrzeuge für Bauleiter, den standardmäßigen Geschäftswagen für Mitarbeiter im Unternehmen oder als Fahrzeuge für die Geschäftsleitung eingesetzt. Das restliche Drittel des Fuhrparks besteht aus Nutzfahrzeugen. Zwar werden die Fahrzeuge sowohl im Hoch- als auch Tiefbau für den Transport von Personen und Materialien zu den Baustellen eingesetzt, dennoch unterscheiden sich die Anforderungen beider Bereiche stark voneinander. Im Hochbau pendeln die Fahrzeuge eher auf kurzen Distanzen zwischen der Niederlassung und der Baustelle. Im Tiefbau werden auf dem Weg von einer Baustelle zur nächsten mitunter große Entfernungen zurückgelegt.
Doch damit nicht genug, denn Fuhrpark ist bei Wolff & Müller nicht gleich Fuhrpark. Das mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnete Unternehmen will die Themen Nachhaltigkeit und „Green Thinking“ auch mit der Flotte repräsentieren und so ein Statement für die gesamte Branche setzen. So hat das Unternehmen kürzlich den ersten Elektroradlader der Branche in Betrieb genommen. Bei den Pkw und Nutzfahrzeugen kommt dann Deutsche Bahn Connect ins Spiel, die mit ihren maßgeschneiderten Mobilitätslösungen ebenfalls ein Vorreiter sein will. Mit Unterstützung des Dienstleisters konnten zügig erste Elektrofahrzeuge in den Fuhrpark von Wolff & Müller integriert werden. An den Standorten Stuttgart und Dresden sind jeweils zwei smart fortwo electric drive der ersten Generation, vom Bauspezialisten „Stromzwerge“ genannt, unterwegs. Die Akzeptanz der Mitarbeiter für die elektrischen Poolfahrzeuge ist durchaus vorhanden, wie sich an der hohen Auslastung der „Stromzwerge“ erkennen lässt. Das „Green Thinking“ wird bei Wolff & Müller auch von der Unternehmensspitze vorgelebt, denn erst kürzlich wurde ein weiteres Elektrofahrzeug für einen Geschäftsführer bestellt. Es ist der erste fest zugeordnete Elektro-Dienstwagen im Unternehmen.
Allerdings eignen sich die Elektrofahrzeuge laut Patrick Heidrich für bestimmte Aufgabenbereiche im Unternehmen noch nicht. Denn bei Langstreckenfahrzeugen, wie sie beispielsweise im Außendienst oder im Tiefbau benötigt werden, ist die Reichweite (noch) zu gering. In diesem Fall ist allerdings eine Umrüstung der Bestandsflotte auch auf Hybridfahrzeuge möglich und in Zukunft angedacht. Der Antrieb ermöglicht sowohl die Fahrt auf langen Strecken als auch den lokal emissionsfreien Betrieb über den Elektromotor. Erste Schritte sind bereits gemacht: Für den Standort Stuttgart wurde jüngst ein Poolfahrzeug mit Hybridantrieb angeschafft. Sowohl Elektro- als auch Hybridfahrzeuge werden beim Bauspezialistn momentan nur als Poolfahrzeuge eingesetzt. Doch noch in diesem Jahr sollen beide Varianten in die Car-Policy aufgenommen werden und den Mitarbeitern so künftig bei der Wahl eines fest zugeordneten Dienstwagens zur Verfügung stehen. Allerdings, so betont Ignazio Gentile, muss die Mobilität auch wirtschaftlich sein. So führe speziell bei Nutzfahrzeugen im Tiefbau noch kein Weg am klassischen Diesel vorbei. Man beobachte jedoch gespannt die Entwicklung in der Automobilbranche. Immer mehr Hersteller von Nutzfahrzeugen hatten zuletzt Elektrofahrzeuge angekündigt. Sobald die Reichweite und andere Rahmenbedingungen erfüllt sind, kann man sich auch im Hause Wolff & Müller vorstellen, nach und nach die Flotte auf emissionsärmere Antriebsarten umzustellen.
Eine solche Umstellung im Fuhrpark ist allerdings nur möglich, wenn der Fuhrparkmanagementdienstleister die Bedürfnisse seines Kunden genau kennt und somit weiß, welche Neuentwicklungen überhaupt infrage kommen. „Jeder Kunde hat seine Besonderheiten und speziellen Anforderungen und die kann man nur durch eine persönliche Betreuung bedienen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit kennen wir die Bedürfnisse von Wolff & Müller ganz genau“, so Stefan Pfisterer, Account Manager bei Deutsche Bahn Connect. Denn selbst bei einem nachhaltig agierenden Unternehmen sind viele Elektrofahrzeuge aufgrund des mitunter hohen Bruttolistenpreises keine wirtschaftlich tragbare Alternative zum herkömmlichen Verbrennungsmotor. Die Weiterentwicklungen und Trends am Markt werden entsprechend permanent analysiert, um so mögliche Stellschrauben zur Kosteneinsparung oder neue Mobilitätsformen aufzudecken.

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Um den Fuhrpark von Wolff & Müller immer weiter zu optimieren, werden die Möglichkeiten der Kosteneinsparung in regelmäßigen Abständen durch Reportings evaluiert und der Mobilitätsmarkt wird analysiert. Dabei lässt der Dienstleister den Kunden die Freiheit, auch individuelle Auswertungen kurzfristig anzufordern. Erst kürzlich benötigte das Stuttgarter Unternehmen ein spezielles Reporting. Laut Straßenverkehrs-Zulassungs- Ordnung (StVZO) müssen bestimmte Baustellenfahrzeuge mit einer rot-weißen Warnmarkierung gekennzeichnet sein und zusätzlich ein Rundumlicht haben. Der Mobilitätsanbieter erstellte kurzfristig ein Reporting, mit dem Wolff & Müller genau prüfen konnte, welche Fahrzeuge zum einen die Voraussetzung einer Warnmarkierung erfüllen und zum anderen mit einem solchen Rundumlicht ausgestattet sind – und bei welchen Nachholbedarf besteht. „Es ist beruhigend zu wissen, dass man alles bekommt und jedes Problem gemeinsam gelöst werden kann“, betont Patrick Heidrich und lässt damit die Zufriedenheit mit dem Dienstleister durchblicken. Darüber hinaus wertet Deutsche Bahn Connect zweimal jährlich im Zuge einer großen Fuhrparkanalyse die Daten der gesamten Flotte aus. Berücksichtigt werden beispielsweise wirtschaftlich relevante Daten wie die Durchschnittsverbräuche und CO2-Werte der einzelnen Fahrzeuge. So lässt sich ebenfalls Einsparpotenzial ermitteln, von dem die Kunden profitieren sollen.
Beide Unternehmen stehen in engem Kontakt und tauschen sich nahezu täglich aus. Folglich gibt Wolff & Müller seine Praxiserfahrung auch an den Mobilitätsanbieter weiter. Die Impulse und Denkanstöße regen den Dienstleister laut eigener Aussage immer wieder dazu an, sich selbst zu hinterfragen und das Angebot noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden. Eine Win-win-Situation für beide Seiten.
Auch diese Praxiserfahrungen haben im vergangenen Jahr letztendlich dazu geführt, dass Deutsche Bahn Connect ihr Mobilitätsangebot grundlegend verändert hat. Es wurde die strategische Entscheidung getroffen, sich nicht mehr ausschließlich mit dem Thema Leasing zu beschäftigen, sondern darüber hinaus auch Kauffuhrparks und andere Formen der Mobilität ins Portfolio aufzunehmen. „Wir haben das Fuhrparkmanagement umstrukturiert, da wir Leasing nicht mehr als vorrangige Finanzierungsform sehen. Dies kann unter anderem auf die zukünftigen Änderungen der Bilanzierungsrichtlinien zurückgeführt werden. Zudem können die Kunden heute so günstig wie nie über eine Bank finanzieren. So entstand die Überlegung, wie den Kunden ein maßgeschneidertes Fuhrparkmanagement angeboten werden kann“, resümiert Alexandra Kaupp, Leiterin Vertriebsinnendienst Externer Markt bei Deutsche Bahn Connect. Mit der Konzentration auf Kauffuhrparks will der Dienstleister ihr Portfolio noch breiter aufstellen und künftig ein modernes Mobilitätsmanagement als Gesamtpaket anbieten. Der Kunde soll durch eine Kauf- und Marktpreisgarantie zudem keine finanziellen Nachteile durch einen Kauffuhrpark gegenüber geleasten Fahrzeugen haben.
Inwiefern war Wolff & Müller mit ihren geleasten Fahrzeugen von der Umstrukturierung betroffen? Laut eigener Aussage war die Umstellung im Hintergrund kaum spürbar und die Prozesse laufen wie bisher weiter. Denn auf Nachfrage bietet der Dienstleister gemeinsam mit einem Finanzierungspartner nach wie vor ein Full-Service-Leasing für seine Kunden an.
Der Kunde soll so individuell nach Situation, Tätigkeit und Nutzen entscheiden, welches Angebot von Deutsche Bahn Connect er schließlich in Anspruch nimmt. Neben der Ergänzung des Fuhrparks soll es in Zukunft auch möglich sein, das Prinzip des Mobilitätsbudgets zu nutzen. Dem Mitarbeiter steht pro Monat ein bestimmter Betrag zur Verfügung und er selbst entscheidet, welche Form der Mobilität er in Anspruch nimmt. Von der Einzelfahrkarte über die BahnCard bis hin zum Carsharing und Call-a-Bike sind alle Varianten über das Budget finanzierbar. Diese Idee findet bei Ignazio Gentile und Patrick Heidrich großen Anklang. Für die letztendliche Umsetzung des Mobilitätsbudgets fehlt es Stand heute allerdings noch an den nötigen steuerlichen Voraussetzungen. Grundsätzlich steht Wolff & Müller auch unabhängig vom Mobilitätsbudget Alternativen wie Carsharing und Call-a-Bike offen gegenüber. „Am Ende ist die Mobilität entscheidend, unabhängig davon ob auf zwei oder vier Rädern, in der Luft oder auf der Schiene. Nach einem aktuellen Trend glauben wir, dass es den Leuten immer unwichtiger sein wird, mit welchem Verkehrsmittel sie sich bewegen“, kommentiert Stefan Pfisterer die Entscheidung der Umstrukturierung.
Das Ziel von Deutsche Bahn Connect ist es, unabhängig von der in Anspruch genommenen Dienstleistung oder Finanzierung der Fahrzeuge, das komplette Mobilitätskonzept aus einer Hand anzubieten und den Kunden ganzheitlich zu betreuen. Ein wichtiger Baustein ist hierbei die Digitalisierung, um die jeweiligen Prozesse beschleunigen zu können. Eine neue App soll den Fahrer beispielsweise beim Schadenmanagement aktiv unterstützen. Bei einem Unfall wird die genaue Position automatisch erfasst und die Schadenmeldung kann vom Fahrer in Sekundenschnelle an die Zentrale übermittelt werden. „Dem Kunden soll durch die einzelnen Module wie Schadensteuerung sowie Wartungs- und Reifensteuerung möglichst viel Arbeit im täglichen Geschäft abgenommen werden. Bei der Steuerung sollen Reportings und Daten dazu beitragen, den Überblick nicht zu verlieren“, sagt Alexandra Kaupp. So profitiert letztendlich auch der Fuhrparkleiter von der Fahrer-App, wenn sich die Ausfallzeit der jeweiligen Fahrzeuge verkürzt und diese effektiver eingesetzt werden können. Die App wurde bereits im DB-Konzern ausgerollt und soll demnächst auf den Markt kommen.
Ausblick
„Wir können uns gut vorstellen, neben dem klassischen Fuhrparkmanagement auch solche neuen Lösungen zu nutzen, schließlich ist die Digitalisierung bei uns ein zentrales Thema“, sagt Patrick Heidrich. Zusätzliche Alternativen der Mobilität sind angedacht, um so gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen. Allein der Standort in Stuttgart macht es durch die hohe Umwelt- und Feinstaubbelastung unabdingbar, sich mit alternativen Mobilitätskonzepten zu befassen und diese nach und nach in den Fuhrpark zu integrieren. Durch die Öffnung der Car-Policy für Elektro- und Hybridfahrzeuge ist man selbst auf das durch die Politik angedrohte Fahrverbot vorbereitet. Selbst der kurzfristige Umstieg auf die Bahn oder das Fahrrad sind mit der Unterstützung des Mobilitätsdienstleisters möglich. „Arbeitgeber müssen aufgrund der schwierigen Situation heute ohnehin ein schlagkräftiges Mobilitätskonzept anbieten, um qualifizierte Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Insbesondere junge Menschen lassen sich immer weniger in eine bestimmte Form der Mobilität zwingen“, so Ignazio Gentile. Auch in Zukunft wird Wolff & Müller auf das flexible und vielseitige Fuhrparkmanagement der Deutsche Bahn Connect vertrauen. So sollen sich die Mitarbeiter die Mobilität nach ihren individuellen Bedürfnissen gestalten können.
DEUTSCHE BAHN CONNECT
Mit maßgeschneiderten und umweltfreundlichen Fuhrparkkonzepten und intelligenten Mobilitätsangeboten bietet Deutsche Bahn Connect als Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn individuelle Mobilität und innovative Vernetzungsstrategien von Verkehrssystemen an. Als renommierter Fuhrparkdienstleister steht Deutsche Bahn Connect seit mehr als zehn Jahren für ein höchstes Maß an Know-how. Das Angebotsspektrum reicht dabei von zeitgemäßen Fuhrparklösungen über Flinkster Carsharing, Call a Bike, dem Chauffeurservice bis hin zum Fahrzeugverkauf über die DB Autohäuser. Weitere Informationen unter www.deutschebahnconnect.de.
WOLFF & MÜLLER
Wolff & Müller wurde 1936 gegründet und ist heute eines der führenden Bauunternehmen Deutschlands in privater Hand. Das mittelständische Familienunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 730 Millionen Euro. Mit rund 2.000 Mitarbeitern an 28 Standorten im Bundesgebiet ist die Wolff & Müller Gruppe überall dort vertreten, wo effektive, partnerschaftliche und innovative Lösungen gefordert sind: im Hoch- und Industriebau, Ingenieurbau, Stahlbau, bei der Bauwerkssanierung, im Tief- und Straßenbau sowie Spezialtiefbau. Dazu kommen eigene Gesellschaften und Unternehmensbeteiligungen in der Rohstoffgewinnung und im baunahen Dienstleistungssektor. Mehr Informationen finden Sie auf der Website www.wolff-mueller.de.

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