Aufwärts

Gelegentlich hört man, das individuelle Fahrzeug oder gar Dienstfahrzeug sei heute nicht mehr so wichtig wie früher. Die Zulassungsstatistik erzählt allerdings eine ganz andere Geschichte: nämlich die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Dienstwagens mit einem satten Plus von deutlich über fünf Prozent im letzten Jahr.

Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts

1 /6

Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts
Aufwärts

PDF Download

Markt
Aus Sicht der meisten Hersteller war das Jahr 2016 ein sehr erfreuliches. Die deutschen Flottenunternehmen kauften mit 5,3 Prozent genau 42.001 mehr Fahrzeuge als im Vorjahr. Damit wuchs der Flottenmarkt von 24,5 auf 24,7 Prozent des Gesamtmarktes. Die Importeure legten mit 8,5 Prozent noch deutlich schneller zu als die deutschen Hersteller, die es auf 4,2 Prozent brachten (Tabelle 1).

Marken Die beste Performance, und zwar sowohl im Flotten- als auch im Gesamtmarkt, lieferte im letzten Jahr Jaguar, wenn auch auf noch überschaubarem Niveau bei den Gesamtstückzahlen. Fast 150 Prozent Wachstum in der Flotte und knapp 75 Prozent Wachstum im Gesamtmarkt sind schon eine deutliche Ansage. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der neue F-Pace, der den allgemeinen Trend sowohl gewerblicher als auch privater Abnehmer zum SUV bedient.

Mit Zuwächsen im Flottengeschäft von über 50 Prozent zeigten auch Lexus und Maserati, dass mit ihren Modellen in den Fuhrparks künftig mehr zu rechnen sein wird – auch wenn beide Marken noch jährlich weniger als 1.000 Fahrzeuge im Flottenmarkt absetzen.

Ein sensationelles Ergebnis auf hohem Stückzahlniveau lieferte Nissan: Ebenfalls fast 50 Prozent Zuwachs im Flottenmarkt, aber bei einem Gesamtabsatz von knapp 11.000 Einheiten sind eine klare Ansage; Nissan fährt damit auf Platz vier der Importmarken im deutschen Flottenmarkt, der mithin von dem Volkswagen Konzern mit seinen Marken Škoda und Seat auf Platz eins und drei sowie der Kooperation Renault-Nissan auf Platz zwei und vier dominiert wird.

Das Markenranking im deutschen Flottenmarkt ist recht stabil. Bei den deutschen Herstellern schaffte Mini es, knapp an Porsche vorbeizuziehen, ansonsten blieb die Reihenfolge auch 2016 unverändert mit Volkswagen und Audi an der Spitze, gefolgt von BMW, Mercedes-Benz, Ford und Opel, um die Marken mit den größten Volumen zu benennen. Ford beeindruckte auch 2016 wieder mit dem höchsten prozentualen Wachstum bei den deutschen Marken, nämlich mit einem Plus von 11,5 Prozent – aber daran haben wir uns inzwischen ja bereits gewöhnt. Auch Audi zeigte mit 8,8 Prozent Zuwachs, dass man auf dem ewigen zweiten Platz hinter der Konzernmutter noch ordentlich performen kann.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 1/2017

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Bei den Importeuren ist etwas mehr Bewegung drin: Die Plätze eins bis drei sind gesetzt, klar, von Škoda, Renault und Seat. Nissan hingegen konnte sich von Platz sieben auf Platz vier hervorarbeiten, Citroën fuhr um drei Plätze auf die Zehn vor. Die Top-Performer Nissan, Jaguar, Lexus und Maserati hatten wir ja bereits erwähnt, erwähnenswert sind aber auch noch Toyota und Land Rover, die beide einen Zuwachs von je über 15 Prozent auf hohem Absatzniveau erzielen konnten. Prozentual beeindruckend ist auch Alfa Romeo mit 47 Prozent Zuwachs, bei allerdings nur 317 verkauften Einheiten. Es wäre der Traditionsmarke aber zu wünschen, dass es so weitergeht.

Am wichtigsten ist der deutsche Flottenmarkt für die Marken Audi und BMW, die knapp 39 beziehungsweise 35 Prozent ihrer Fahrzeuge hier absetzen konnten. Aber auch für Volkswagen, Mercedes, Ford und Porsche ist der Flottenmarkt mit je knapp 30 Prozent aller Verkäufe ein wichtiger Absatzkanal.

Bei den Importmarken dominiert traditionell das Privatgeschäft, aber es gibt auch hier Ausnahmen: Lexus und Maserati verkauften bereits fast 39 beziehungsweise 34 Prozent aller Fahrzeuge in die Fuhrparks, und auch Land Rover, Volvo, Škoda und Jaguar erzielten um die 30 Prozent ihrer Verkäufe im Flottenmarkt.

Konzerne
Bei dem Konzernranking gab es wie immer keine Verschiebungen; Änderungen gab es nur im Detail. Der Volkswagen Konzern mit seinen Marken VW, Audi, Porsche, Škoda und Seat kommt noch immer auf fast 50 Prozent Marktanteil im Flottenmarkt, auch wenn dieser weiter leicht rückläufig ist. BMW mit Mini verteidigen ihren zweiten Platz vor Mercedes und Smart, auch wenn der Abstand kleiner geworden ist und nur noch ganz knapp über einem Prozent Marktanteil liegt. Renault, Nissan und Dacia liegen stabil auf Platz vier und konnten ihren Marktanteil um über einen halben Prozentpunkt ausbauen. Ebenfalls deutlich zugelegt haben, wenn auch auf deutlich niedrigerem Stückzahlniveau, Jaguar Land Rover und Toyota mit Lexus.

Topmodelle
Inzwischen ist der regelmäßige Wechsel von Deutschlands beliebtestem Dienstwagen keine Sensation mehr: Es handelt sich ja auch nur um die Frage, ob der VW Passat gewinnt oder der VW Golf, so wie im letzten Jahr. Der Abstand zum Drittplatzierten Audi A4 ist hoch genug, dass sich Volkswagen hier derzeit ohnehin keine Sorgen machen muss und sich vollständig dem internen Kampf widmen kann. Auch die Plätze vier und fünf gehen an den Konzern, mit dem Škoda Octavia und dem Audi A6 (Tabelle 2).

Wie beim Konzernranking liefern sich BMW mit dem 3er und Mercedes mit der C-Klasse ein hartes Kopf-an-Kopf- Rennen um Platz sechs und sieben, den der BMW mit nur 278 mehr verkauften Einheiten für sich entscheiden konnte.

Neueinsteiger bei den beliebtesten 30 Dienstfahrzeugmodellen waren 2016 der Škoda Superb, der spontan auf den Platz 17 vorfuhr, sowie die Modelle Mercedes-Benz GLC und BMW X1. Der Škoda Superb ist auch insofern eine Sensation, als dass alle anderen Neueinsteiger, sowohl bei den deutschen Modellen als auch bei den Importeuren, SUV waren.

Die 30 beliebtesten Flottenmodelle spiegeln mit 500.817 verkauften Einheiten über 60 Prozent aller Verkäufe in deutsche Fuhrparks im Jahre 2016 wider. Das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr und drei Prozent weniger als 2014 – der Trend scheint also langfristig tatsächlich zu mehr Individualität zu gehen.

Vier der Top-sechs-Modelle im Flottenmarkt sind offenbar direkt auf diesen Markt zugeschnitten: Mit Ausnahme des VW Golf, der zu fast 80 Prozent vom Endkunden gekauft wird, und des Škoda Octavia werden die Erstplatzierten mit deutlich über der Hälfte aller Verkäufe in die Fuhrparks ausgeliefert. Das schaffen von den restlichen 24 Top-30-Modellen nur noch der BMW 5er sowie der Škoda Superb.

Ansonsten zeigen sich die Top-30-Modelle im Ranking bis auf kleinere Verschiebungen recht stabil, sensationell große Sprünge nach oben oder unten waren nicht zu verzeichnen.

Top-Importmodelle
Bei den Importmodellen ist traditionell mehr Bewegung drin (Tabelle 3): Mit fünf Neueinsteigern wurde ein Sechstel der beliebtesten Import-Flottenmodelle in nur einem Jahr ausgewechselt. Gleich in die Top zehn fuhr der Hyundai Tucson (Platz acht), ebenfalls hoch neu eingestiegen ist der Renault Captur (Platz zwölf). Auch die weiteren Neueinsteiger Kia Sportage, Renault Kadjar und Nissan X-Trail sind dem SUV-Bereich zuzuordnen. Hier unterscheidet sich der Importmarkt also kaum von dem der deutschen Anbieter.

Ein Sechstel neu heißt aber auch, fünf Sechstel sind geblieben, und hier gab es nur wenige große Sprünge innerhalb des Rankings. Erwähnenswert ist vielleicht der Nissan Qashqai, der es von Rang acht auf Platz vier geschafft hat, sowie der Volvo XC90, der von Platz 26 auf Rang 13 vorgeprescht ist.

Vier der fünf beliebtesten Import-Flottenmodelle stammen übrigens aus dem Volkswagen Konzern und zählen damit ja nicht zu den „echten“ Importeuren. Insgesamt dominieren Škoda mit fünf und Seat mit vier Modellen den Importmarkt. Betrachtet man die „echten Importmarken“, liegt Renault mit fünf Modellen im Ranking vorn, gefolgt von Nissan, Hyundai und Toyota mit je drei Modellen sowie Volvo mit immerhin noch zwei Modellen in den Top 30.

134.978-mal wurden die beliebtesten 30 Importmodelle verkauft, das entspricht gut 16 Prozent des gesamten Flottenmarktes. Auch hier gibt es Modelle, für die der gewerbliche Markt essenziell ist: Der Škoda Superb wurde zu fast 54 Prozent an die Fuhrparks verkauft, und auch Volvo XC90, Škoda Octavia, Renault Scénic, Land Rover Range Rover und Seat Mii kamen auf über ein Drittel Flottenverkäufe.

Trends
In dem sich eher gemütlich wandelnden Flottenmarkt wird ein Trend immer deutlicher: der zum SUV. Fast alle Neueinsteiger im Ranking bei deutschen wie Importmodellen kamen aus dieser Kategorie, und auch innerhalb der Marken sind die SUV die großen Wachstumstreiber im Fuhrpark. Ob es nun am cooleren Image liegt oder an dem bequemeren Ein- und Ausstieg für den älter werdenden Dienstwagenfahrer: Der Trend hin zum SUV wird wohl noch eine ganze Weile anhalten. Auch wenn dies für die Autohersteller ein zweischneidiges Schwert ist: Einerseits sind die Erträge hier höher, andererseits aber auch die Kraftstoffverbräuche, allein schon wegen des cw-Wertes – und das wiederum kann zu Strafzahlungen wegen des zu hohen Flottenverbrauches auf Basis der EU-Vorgaben zum Flottenverbrauch führen. Ausgeglichen wird das rechnerisch beispielsweise durch Elektroautos. Wir dürfen gespannt sein, in welchem Jahrzehnt wir erstmals ein reines Elektromodell in den Top 30 sehen werden.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 1/2017

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026