Lastenträger in der Flotte

Alle zwei Jahre steht die IAA ganz im Zeichen von Transportern und Nutzfahrzeugen. Zwischen dem 22. und 29. September war es wieder so weit: 2.000 Aussteller aus 52 Ländern präsentierten dem Messepublikum ihr Produktportfolio. Darunter waren mehr als 300 Weltpremieren und 100 Europapremieren. Unter dem diesjährigen Motto „Ideen sind unser Antrieb“ setzten die Veranstalter die Themenschwerpunkte Digitalisierung, Urban Logistics und alternative Antriebe. Dazu erläuterte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Vorfeld der 66. IAA: „In der urbanen Logistik geht der Trend allerdings ganz klar zu den alternativen Antrieben. Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden immer wichtiger. Das gilt für Transporter und Busse – und bald auch für schwere Lkw im Verteilerverkehr.“

Diesem Trend folgend haben wir neue Themen in unser Special aufgenommen und uns stärker mit den Alternativen zum herkömmlichen Nutzfahrzeug mit Dieselmotorisierung befasst. In einer kleinen Marktübersicht zu Transportern mit alternativen Antrieben (S. 104) wird deutlich, dass es bereits viele praktikable Lösungen der Hersteller gibt. Gerade der Elektromotor wird sich in Zukunft stärker im Nutzfahrzeugbereich hervortun. Logistikdienstleister wie die Deutsche Post oder UPS nehmen hier eine Vorreiterrolle ein und liefern immer mehr Pakete wie auch Briefe mit Elektrofahrzeugen aus. Die Post tritt dabei sogar als Fahrzeughersteller auf und hat mit einem Kooperationspartner ein eigenes Lieferfahrzeug entwickelt.

Ebenfalls Pionierarbeit leisten die Logistikfirmen in Sachen Lastenfahrrad (S. 102). Bereits seit Jahrzehnten sind Briefzusteller mit solchen Cargobikes unterwegs. Dennoch erlebt das Fahrrad gerade im gewerblichen Umfeld eine Renaissance. Vor allem im urbanen Umfeld lassen sich viele Waren schneller, effizienter und kostengünstiger mit dem Lastenrad bewegen. Dass dies nicht ausschließlich Briefe sein müssen, zeigt das wachsende Spektrum an Transportboxen speziell für zweirädrige Lastenträger. Thermoboxen erlauben es, kalte oder warme Lebensmittel zu transportieren, in abschließbaren Metallboxen sind die unterschiedlichsten Waren immer gut aufgehoben.

Zugegeben: Ganz an die Vielfalt und Funktionalität klassischer Transportereinrichtungen der großen Einbauspezialisten kommen diese Fahrradaufbauten nicht ran (S. 98). Dies liegt natürlich in erster Linie an den deutlich größeren Einsatzmöglichkeiten, die ein herkömmlicher Transporter bietet. Als fahrende Werkstatt bieten sie, richtig ausgestattet, den Handwerksbetrieben optimale Ladungssicherung und Ordnung.

Trotz der Vielzahl von Einbauspezialisten, die für fast alle Branchen eine Lösung bereithalten, ist dies oft noch nicht genug. Denn Straßenmeistereien, Vermessungsfahrzeuge oder Lebensmitteltransporter haben ihre ganz eigenen Ansprüche an ihre Nutzfahrzeuge. Daher bieten die Hersteller über zertifizierte Partner unterschiedliche Um- und Aufbauten für ihre Fahrzeugplattformen an. Wie umfangreich dies sein kann, zeigt unsere Marktübersicht auf Seite 93. Und sollten nicht alle Materialien, die für das Gewerbe benötigt werden, in den Transporter passen oder müssen sie nicht immer mitgeführt werden, bieten sich Anhänger an (S. 108). Dabei muss der Fuhrparkleiter jedoch einige rechtliche Dinge beachten, denn nicht jeder darf jeden Anhänger fahren.

So viele Funktionen und Aufgaben Transporter auch haben, sie sind immer noch nur Fahrzeuge und bedürfen daher auch einer gewissen Pflege. Dies umso mehr, wenn man davon ausgeht, dass die Nutzungsdauer der Nutzfahrzeuge in den Flotten tendenziell steigend ist und Full- Service-Leasing in Transporterflotten eher selten ist. Daher behandeln wir auf Seite 111 Reifen- und Werkstattservice sowie den passenden Werkstattersatz.