Nicht nur schwarz und rund!

Die Erfindung des Rades geht zurück bis in das vierte Jahrtausend vor Christus und hat die Entwicklung der menschlichen Zivilisation maßgeblich geprägt. Verglichen damit ist die Erfindung des Reifens mit Luftschlauch im Jahre 1888 durch den Schotten John Dunlop geradezu neu. Dass zwischen Rad und Reifen fast 6.000 Jahre Entwicklungszeit liegen, zeigt, dass der Pneu technisch komplexer ist, als er auf den ersten Blick scheint.

Nicht nur schwarz und rund!

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Der kleine Exkurs in die Geschichte macht deutlich, dass die Reifenentwicklung ein spannendes, aber auch schwieriges Feld ist. Dies spiegelt sich auch in dem ein oder anderen Artikel in unserem aktuellen Special zum Thema Reifen wider. Bestens mit der Herstellung von Reifen vertraut ist David Anckaert, Direktor Entwicklung Goodyear in Deutschland. Im Interview berichtete er uns, welche Herausforderung beispielsweise die Entwicklung von Ganzjahresreifen darstellt (S. 78). Dabei muss der Spagat zwischen Winter- und Sommerreifen vollzogen werden, um einen Ganzjahresreifen zu produzieren. Diese technisch anspruchsvolle Leistung gelingt den Herstellern jedoch immer besser und so ist es unter anderem auch dem Fortschritt geschuldet, dass mittlerweile Allwetterreifen einen immer größeren Abnehmerkreis gefunden haben. Daher beschäftigen wir uns in einem Artikel auch ausführlich mit dem Thema Ganzjahresreifen (S. 76) und fragten in einem Interview Robert Sindičić, Director Sales bei der Nexen Tire Europe GmbH, wie die Allwetterpneus in die Flotte passen (S. 90).

Die Schwierigkeit, einen guten Pneu für alle Wetterlagen zu produzieren, liegt in den Zielkonflikten bei der Reifenherstellung (S. 86). Auf der einen Seite sollten Pneus einen geringen Rollwiderstand aufweisen, um Kraftstoff zu sparen, und auf der anderen Seite müssen sie möglichst viel Haftung bei Nässe bieten. Es ist also eine scheinbar unlösbare Aufgabe, mit der sich die Hersteller tagtäglich befassen. Doch natürlich steht die Entwicklung nicht still. 128 Jahre nach der Patentierung des Reifens mit Luftschlauch träumen die Experten der Reifenhersteller bereits vom sogenannten luftlosen Reifen oder anderen Lösungen (S. 88).

Natürlich müssen Fuhrparkleiter nicht alle Substanzen einer Gummimischung kennen, die nötig sind, um einen Winterreifen zu produzieren, oder den Unterschied zwischen Diagonal- und Radialreifen. Wie bei jedem anderen speziellen Thema auch muss man nur jemanden kennen, der dieses Wissen hat. Für Fuhrparkleiter ist es daher wichtig, die richtigen Dienstleister beim Thema Reifenservice ausgewählt zu haben. In unserer Übersicht (S. 81) vergleichen wir die Serviceleistungen verschiedener Anbieter. Darüber hinaus haben wir mit der Reifeneinlagerung einen Servicebaustein noch einmal gesondert unter die Lupe genommen (S. 84). Auch wenn, wie eingangs beschrieben, die Ganzjahrespneus im Kommen sind, so wechseln die allermeisten Autofahrer zweimal jährlich auf spezielle Saisonbereifung. Diese muss also in der Zwischenzeit gut gelagert werden. Dafür gibt es jedoch nicht nur die klassischen Reifendienstleister, sondern auch Reifeneinlagerungsspezialisten. Diese arbeiten beispielsweise mit Autohäusern, Reifendienstleistern, aber auch Flotten direkt zusammen.

Bei der Reifeneinlagerung sollte auch gleich die Profiltiefe kontrolliert werden. Denn auch die besten Reifen sind irgendwann einmal am Ende ihrer Laufzeit angekommen. Laut Gesetzgeber sollte der Reifen maximal bis zu einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern gefahren werden. Viele Flotten jedoch wechseln die Pneus bereits ab drei oder vier Millimetern Profiltiefe, danach werden die Reifen ersetzt. Doch wie ist dieser Reifenersatz beispielsweise im Leasingvertrag geregelt? Ist eine offene oder eine geschlossene Rate zu empfehlen? Auch zu diesen Fragen haben wir versucht, Antworten zu finden (S. 80).

Der Reifen entwickelt sich seit seiner Erfindung stetig weiter und ist eng mit der Entwicklung des Automobils verknüpft. Doch damit nicht genug: Fuhrparkleiter müssen ein effizientes Reifenmanagement führen, das weitaus umfangreicher ist, als nur die passenden Reifen für die jeweiligen Flottenfahrzeuge zu finden. Gerade in den letzten Jahren wurden ihrer Arbeit durch Neuerungen wie das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) oder das EU-Reifenlabel neue Aspekte hinzugefügt. Die Räder und Reifen in den Flotten drehen sich jedoch immer noch, auch wenn die verbindliche Einführung von RDKS kurzzeitig für Aufruhr gesorgt hatte. Wer gut informiert ist, das hat die Einführung von RDKS gezeigt, braucht jedoch keine Angst zu haben, von den Entwicklungen abgehängt zu werden.

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