Klare Richtung

Auch in diesem Jahr hat Arval eine Handvoll Pressevertreter zur Vorstellung der Ergebnisse des diesjährigen CVO Fuhrpark-Barometers nach München eingeladen. Die Studie zeigte dabei, dass die Mehrheit der Flottenverantwortlichen auch 2016 optimistisch in die Zukunft blickt und davon ausgeht, dass der Unternehmensfuhrpark weiter wächst. Zudem hält der Trend hin zu Leasing als bevorzugte Finanzierungsmethode an und das Interesse an neuen Technologien nimmt nun auch in der Flotte Fahrt auf. Flottenmanagement stellt Ihnen die Ergebnisse im Detail vor.

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Bereits 2002 entwickelte Arval eine Expertenplattform für alle Fuhrparkfachkräfte, angefangen bei Fuhrparkmanagern über Einkaufsspezialisten und Hersteller bis zu den flottenrelevanten Dienstleistern. Das erfolgsversprechende Format wurde 2005 erstmals auch in Deutschland durchgeführt und gibt seitdem einen Überblick über die Haupttrends im Automobilmarkt und stellt diese den Trends zwölf anderen europäischen Ländern gegenüber. Für das CVO Fuhrpark-Barometer 2016 wurden Unternehmen ab einer Größe von zehn Mitarbeitern befragt. Damit hat sich der Erhebungsumfang im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren etwas geändert und es wird nun auch der Wachstumsmarkt der Kleinst- und Kleinfuhrparks berücksichtigt. Zugleich werden in der Studie nicht nur die Fuhrparkmerkmale, die Finanzierungsformen oder die Einstellungen zu Telematik und mobilen Applikationen untersucht, sondern es wird auch erstmals analysiert, welche Bedeutung die Umwelt sowie die Trendthemen Telematik, selbstfahrende Autos und Zukunft der Mobilität für den Fuhrpark haben.

Wachstumschancen
Fast ein Drittel der befragten europäischen Unternehmen (30 Prozent) ist der Ansicht, dass die Gesamtzahl ihrer Firmenfahrzeuge in den nächsten drei Jahren weiter zunehmen wird. Deutsche Unternehmen sind bei der Prognose etwas verhaltener – etwa 21 Prozent gehen hierzulande von einem Wachstum aus. Dennoch erwarten nur zwei Prozent der deutschen Unternehmen, dass die Anzahl der Firmenfahrzeuge in ihrer Flotte in diesem Zeitraum sinken wird. Zudem nehmen die Entscheider der deutschen Flotten an, dass die wahrgenommene Nutzungsdauer für Pkw weiter zunimmt.

Der oftmals heiß diskutierte „Dieselgate“ scheint indes kaum einen bis keinen Einfluss auf die Entscheidung bei der Antriebswahl zu haben. So gehen 81 Prozent der deutschen Unternehmen davon aus, dass der Anteil der Dieselfahrzeuge im Fuhrpark gegenüber heute sogar weiter steigt. „Die starke Dieselnachfrage ist besonders unter dem Licht aktueller Ereignisse wie der Abgasaffäre interessant und zeigt, dass es im Fuhrpark, vor allem aus Kostengründen, keine Alternative zum Diesel gibt“, kommentiert Marcus Schulz, Director of Arval Germany, die Ergebnisse. Im europäischen Vergleich erwarten belgische und französische Unternehmen hingegen, dass der Anteil an Dieselfahrzeugen in den nächsten fünf Jahren signifikant abnehmen wird. Dies ist aber nicht unbedingt mit dem „Dieselgate“ in Verbindung zu bringen, sondern eher auf die dort geplante massive Erhöhung der Mineralölsteuer auf Dieselkraftstoff in den nächsten Jahren zurückzuführen.

Finanzierung
Ein Trend, der sich bereits in den letzten Jahren abzeichnete, ist, dass immer mehr Unternehmen auf Leasing als Finanzierungsmethode für ihre Flotte setzen. Zwar ist in den Unternehmen ab 100 Mitarbeitern im Vergleich zu 2015 ein leichter Rückgang von 58 auf 53 Prozent beim Leasing mit Kilometervertrag zu verzeichnen, dennoch geben 47 Prozent an, dass ihre Entwicklungsabsicht in den nächsten drei Jahren in Richtung dieses Finanzierungskonzeptes abzielt. Leasing mit Kilometervertrag wird dabei in Deutschland, unabhängig von der Unternehmensgröße, stärker genutzt als im restlichen Europa. Hierzulande nutzen 67 Prozent der Befragten Leasing mit Kilometer- oder Restwertvertrag – der Wert bleibt damit konstant im Vergleich zum Vorjahr. Doch trotz der positiven Entwicklungen für den Leasingbereich bleibt der Kauf, sprich die Finanzierung über Barkauf und Kredit (außer Autokredit), weiterhin relevant – so geben 41 Prozent der Befragten an, diese Finanzierungsmethode in den nächsten drei Jahren auszubauen.

Trends im Fuhrpark
Neben den Entwicklungen im Bereich Fuhrpark und bei den Finanzierungsmethoden gab das CVO Fuhrpark-Barometer 2016 auch Auskunft über die Relevanz sogenannter Trendfelder wie Telematik, selbstfahrende Autos und die Zukunft der Mobilität. Dabei zeigte sich, dass 23 Prozent der deutschen und 33 Prozent der europäischen Befragten in ihren Fuhrparks bereits auf Telematiklösungen zurückgreifen. Hauptzweck für die Nutzung sind die Fahrzeugortung sowie die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Insbesondere die Überwachung des Fahrverhaltens hat in Deutschland in den letzten drei Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Wurde 2013 diese Funktion fast gar nicht genutzt, geben heute 11 Prozent an, dass dies für sie ein wesentlicher Vorteil von Telematik ist.

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Dem autonom fahrenden Fahrzeug stehen deutsche Dienstwagennutzer im Vergleich zu ihren anderen europäischen Kollegen eher skeptisch gegenüber. Nur 18 Prozent der befragten Fuhrparkentscheider aus Deutschland geben an, dass ihre Mitarbeiter selbstfahrende Fahrzeuge akzeptieren würden; im restlichen Europa sind es hingegen 44 Prozent. Ein Grund für die Skepsis hierzulande könnte ein unterschiedliches Sicherheitsbewusstsein sein: So wird die Zweckmäßigkeit von teilautonomen Sicherheitssystemen wie Notbremsassistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung und Spurhalteassistent in Europa etwa 20 Prozent höher eingeschätzt. Gleichwohl gehen nur 39 Prozent der befragten deutschen Fuhrparkentscheider davon aus, dass selbstfahrende Fahrzeuge Sicherheitsprobleme lösen könnten; im restlichen Europa sind es immerhin 46 Prozent. Größeres Vertrauen gilt dem Carsharing: 21 Prozent der deutschen Unternehmen glauben, dass Carsharing weiter an Bedeutung gewinnen wird. Zudem stimmt mehr als ein Drittel (39 Prozent) zu, dass Firmenfahrzeuge von Mitarbeitern weiterhin als Belohnung erachtet werden. Grundsätzlich bestätigt sich damit jedoch der Trend hin zu einer veränderten Mobilität, bei der nicht der Besitz eines Fahrzeugs, sondern vielmehr sein Zweck im Fokus steht.

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