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Fünfhunderter-Mercedes ohne Reue fahren und das auch noch als SUV? Mit dem GLE 500e kein Thema – der Plug-in-Hybrid kann durchaus umweltfreundlich betrieben werden, ohne es an Komfort und Performance fehlen zu lassen. Flottenmanagement hat ihn getestet.

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Wie war das noch mit den drei Wünschen auf einmal, die angeblich nicht erfüllt werden konnten? Spiel, Spaß und Schokolade – und es war eben doch möglich mit dem Überraschungsei. Aufs Auto bezogen geht das unmöglich Erscheinende ebenso – nur die Kriterien sind andere. Höchster Antriebskomfort, anspruchsvolle Fahrleistungen sowie Genügsamkeit respektive Umweltschutz – das geht mit einem Plug-in-Hybriden. Und dann auch noch in Form eines SUV. Okay, ein solches Paket lassen sich die Autohersteller etwas kosten, hier im Speziellen ist es Mercedes. Die Stuttgarter schnüren mit dem netto 62.350 Euro teuren GLE 500e 4Matic ein verlockendes Angebot für Kunden, deren Budget etwas flexibler ist als jenes der Durchschnittskäufer. Dafür bekommt man satte 442 PS Systemleistung und einen Antriebsstrang, mit dem auch Benzin-im-Blut-Menschen leben können, denn der hier verwendete Verbrenner ist ein fein klingender Sechszylinder mit drei Litern Hubraum.

Das mit der Umweltfreundlichkeit funktioniert freilich nur dann, wenn man sich an ein paar Spielregeln hält. Aber es geht ja: Der geladene Strom sollte natürlich aus regenerativen Quellen kommen, darauf muss man eben achten. Mit einer rein elektrischen Reichweite von 30 Kilometern kann zweifellos nicht jedes, aber doch so manches Fahr-Profil bei geschickter Planung nahezu ohne fossile Brennstoffe auskommen. Dann ist natürlich Zurückhaltung bei der Performance angesagt – ein behutsamer Gasfuß und maximal 130 km/h sind die Konsequenz. Wer dagegen aus dem Vollen schöpfen möchte, lernt den Fünfhunderter von einer anderen Seite kennen: Binnen 5,2 Sekunden soll die Tachonadel auf der Marke Einhundert stehen, während man mit 245 Sachen den Sportwagen dieser Welt auf die Pelle rücken kann – wenn man denn will. Ein Hektiker ist dieser große Mercedes aber keineswegs, eher der kommode Gleiter mit exzellenten Langstrecken-Qualitäten. Wer ihn entert, erlebt vor allem beeindruckend samtige Sessel sowie ein herausragendes Platzangebot. Gefolgt von überragendem Antriebskomfort.

Flüsterleise und urgewaltig schiebt der Allradler an, und das geringe Geräuschlevel herrscht auch, wenn der Verbrenner aktiv ist. So ein gut isolierter V6-Otto hat eben doch seine Vorzüge. Sportlich angehauchte Fahrer werden den Vierventiler – wenn man verbrauchstechnisch mal Fünfe gerade sein lassen will – dann und wann gerne mit Laune gen Begrenzer drehen lassen, um es danach doch wieder ruhig angehen zu lassen. Wenn neben dem 333 PS-Brocken auch noch der 116 PS starke Stromer die maximale Last in den Antriebsstrang pumpt, muss der siebenstufige Automat plötzlich 650 Nm verarbeiten. Und man kann machen, was man will – die Schaltvorgänge bleiben in jedem Betriebszustand geschmeidig, hier ist der GLE ganz Mercedes. Außerdem kann man selbst bei höheren Tempi in quasi jede Richtung kommunizieren, das ausladende Gefährt macht immer auf leisen Gentleman. Lärm von Motor und Wind bleibt wirkungsvoll aus der Fahrgastzelle verbannt.

Nicht zwingend komfortabler, aber doch variabler ist die vorzügliche Dämpfung in Verbindung mit dem 1.710 Euro (netto) teuren Airmatic-Paket. Dann liegt das SUV auf Luftpolstern, passt die Dämpfercharakteristik permanent dem Straßenzustand an. So oder so: Der Allrounder ist ganz auf Sänfte getrimmt und eliminiert harte Bodenwellen selbst mit den mächtigen 19-Zöllern. Der Blick auf das nominale Leergewicht lässt dann noch einmal schlucken. Man kutschiert 2,5 Tonnen durch die Gegend, merkt davon aber rein gar nichts. So flauscht sich der Hybrid nicht nur über lange Geraden, sondern meistert auch kurvige Passagen recht flink. Per präzise rückmeldender Servolenkung dirigiert man das Schiff behände und lustvoll über die Landstraße, beschleunigt gerne mal kräftig aus der Kehre heraus, um bald wieder exakten Pedaldruckes einzubremsen. Schön übrigens, dass der ökologische Kraxler über einen physischen Allrad verfügt, was ihn auch unter tendenziell rutschigen Bedingungen sicher macht. Also wird der Fahrer nicht bestraft, wenn er auch im Regen mal einen kräftigen Zwischenspurt wagt. Und Interessenten aus schneereichen Regionen wissen einen echten 4x4 ja ohnehin zu schätzen.

Innen verströmt der Mercedes das Verwöhnaroma feinsten Lederduftes (2.150 Euro netto) und erfreut das Auge mit akkurat gearbeiteten Ziernähten sowie edlen Holz-Einlagen. Bei der Verarbeitung rangiert der Fünfsitzer wirklich auf höchstem Level. Freilich lassen sich die Schwaben auch beim Infotainment nicht lumpen und platzieren ihren großen TFT-Monitor blickfreundlich-exponiert in Form eines kleinen Tablets (gegen 150 Euro netto auch eine Nummer größer). Zwischen den klassischen Rundinstrumenten mit mechanischen Zeigern gibt es auch noch einmal TFT-Fläche, damit man sämtlicher Reiserechner-Werte gewahr werden kann, ohne den Blick auf die Fahrbahn zu verlieren. Wer noch etwas Budget zur Verfügung hat, kann die ohnehin angenehmen Stühle zusätzlich mit Belüftung und Massagefunktion aufpeppen (zusammen 2.200 Euro netto). Technik-Liebhaber erhalten die Möglichkeit digitalen Radio- und TV-Genusses sowie verschiedenste Soundsysteme. Und ohne Frage sind Smartphone-Integrationen à la Apple CarPlay oder Android Auto serienmäßig.

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Ach ja, bekanntermaßen hat sich Mercedes dem Thema Sicherheit verschrieben, was auch der Grund ist, warum über Dinge wie autonomes Bremsen, aktive Motorhaube zwecks Fußgängerschutz sowie Pre Safe – selbsttätiges Schließen der Fenster und Gurtstraffung im Falle eines nicht mehr vermeidbaren Crashs – nicht verhandelt wird. Alles ist natürlich ausbaufähig, so empfiehlt sich das 2.250 Euro (netto) teure Assistenzpaket mit erweiterten autonomen Bremseingriffen, aktiver Spurhalte-Funktion und automatisch geregeltem Tempomat. Aber der GLE glänzt auch mit ungemein praktischen Features. Der oben in der Tür angebrachte Miniatursitz zur Sitzverstellung ist genauso genial wie die Hold-Einrichtung: Wer in Fahrstufe „D“ das Kriechen ausschalten will – beispielsweise an der Ampel –, tippe einfach kurz das Bremspedal an, und schon ist der Wagen arretiert. Sowohl heiz- als auch kühlbare Cupholder gehören ebenfalls zu den kleinen Autofahrer-Dingen, die den Aufenthalt im GLE angenehmer gestalten. Eine Probefahrt lohnt sich.

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