In der ersten Reihe
Entspannter Reisen? Das ist sicherlich etwas, was sich jeder wünscht. Gerade Geschäftsreisenden, die des Öfteren ihre Termine mit dem Flugzeug abwickeln, wird die Business-Class nicht völlig fremd sein. Von welchen Vorteilen Firmenkunden in der Business-Class profitieren und was Fluggesellschaften ihren Geschäftskunden darüber hinaus anbieten, berichtet Flottenmanagement in diesem Artikel.

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Ohne Zweifel ist die Business-Class im Vergleich zur Economy-Class das 4-Sterne-Hotel über den Wolken. Doch braucht man beim Fliegen dieses Mehr an Luxus und ist der höhere Preis dafür gerechtfertigt? Diese Fragen sind nicht immer so leicht zu beantworten, wie es im ersten Moment scheint. Denn nicht nur über den Wolken bietet die zweithöchste Beförderungsklasse einige Annehmlichkeiten, die dem Nutzer das Reisen so angenehm wie nur möglich machen sollen. Gleichzeitig bieten günstige Spezialangebote der Fluggesellschaften auch den Verfechtern der Economy- Class die Möglichkeit, zu schauen, was die Business-Class zu bieten hat.
Große Unterschiede? Der Unterschied zwischen Economy- und Business- Class ist auf Langstreckenflügen am deutlichsten und im Vergleich zum kurzen Inlandsflug zwischen Köln/Bonn und Berlin sicher auch am relevantesten. Auf beiden Streckenprofilen profitiert man von einem Plus an Bewegungsfreiheit, teilweise zum Vordermann, immer aber zu seinem Sitznachbarn. Auf Kurzstrecken wird dazu meist einfach der Mittelplatz frei gelassen oder zu einem Tisch umgewandelt. Hingegen ist auf längeren Flügen die Bestuhlung der Business- Class deutlich opulenter: Die Sitze sind breiter, mit mehr Abstand positioniert und verfügen teilweise auch über Massagefunktionen. Doch der größte Vorteil ist sicherlich die Bettfunktion: Im Vergleich zur Economy-Class kann man dort schon fast bequem schlafen, da sich die Sitzneigung zumindest auf einen Winkel von 145 Grad verstellen lässt oder gar eine gerade Liegefläche, wie im Fall von airberlin und Lufthansa, geboten wird. Dadurch kann man als Geschäftsreisender, der aufgrund eines morgendlichen Termins einen Nachtflug in Anspruch nehmen muss, zumindest etwas Schlaf nachholen, um den Termin ausgeruht wahrzunehmen.
Doch nicht nur bei den Platzverhältnissen gibt es Unterschiede zwischen Economy- und Business- Class: Wer des Öfteren mit dem Flugzeug unterwegs ist, wird die Zustände nach der Landung kennen. Möglichst alle Passagiere wollen als Erster aus dem Flugzeug steigen und bilden unmittelbar nach dem Andocken an das Gate eine Schlange, die vom Cockpit bis zum Heck des Flugzeugs reicht. Deshalb befindet sich die Business-Class in aller Regel im vorderen Teil des Flugzeugs, um selbst das Aussteigen angenehmer zu gestalten.
Während des Fluges zeichnet sich eine Reise in einer höherwertigen Klasse durch eine größere Auswahl an Zeitschriften und Magazinen mit Am-Platz-Service, eine qualitativ höherwertige Verpflegung mit Menüs, höherwertiges Geschirr (zum Beispiel Porzellangeschirr, Weingläser, Textilservietten) und einer einzeln servierten Speisenfolge aus. Zur Entspannung gibt es ein breites Medienprogramm und für die Arbeit W-LAN sowie Stromanschlüsse. Darüber hinaus findet durch die größere Anzahl von (oft anders gekleideten) Flugbegleitern pro Passagier eine intensivere Betreuung der Fluggäste statt.
Zugleich beschränken sich die Unterschiede zwischen Economy- und Business-Class nicht auf den Flug: So wird den späteren Passagieren schon im Vorfeld mehr Zeit beim „Online-Check-in“ eingeräumt. Auch das Warten im Flughafen hat dank „Fast Lane“ und „Priority-Schalter“ ein Ende. Erholung vom Nicht-Anstellen und Nicht-Warten verschafft sich der für die Business-Class gebuchte Passagier dann in der Lounge am Flughafen. Die Lounges bieten neben Waschräumen in der Regel private Rückzugsräume, ein luxuriöses kulinarisches Angebot und selbstverständlich freien Internetzugang. In Abu Dhabi gibt es zum Beispiel sogar ein Spa. Zudem werden Reisenden in den höherwertigen Beförderungsklassen meist höhere Freigepäckmengen oder geringere Aufpreise für Übergepäck oder Sperrgut eingeräumt. Auch bei der Gepäckrückgabe am Zielort erhalten Business- und First-Class-Passagiere ihr Gepäck im Rahmen einer „Priority Baggage“-Regelung vor den Fluggästen der Economy-Class.

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Ausgabe 2/2016

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Entwicklungen bei Geschäftsreisen
In der dritten „Marktanalyse Flug 2015“ analysierten die Geschäftsreiseexperten von FCm Travel Solutions die Entwicklung innerdeutscher und weltweiter Flugverbindungen und legten dar, welche Einflüsse und Trends die Geschäftsreisebranche bewegen. Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass die Fluggesamtpreise im Beobachtungszeitraum überwiegend gefallen sind, je nach Reiseziel allerdings aus unterschiedlichen Gründen: In Afrika war der deutliche Preisverfall unter anderem auf den Markteintritt neuer Fluggesellschaften zurückzuführen. In Südamerika werden die Flugbewegungen zwar von Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen beeinflusst, dank Kapazitätserweiterungen führte dies aber nicht zwangsläufig zu Preiserhöhungen.
Dabei scheint die Buchung der Business Class inzwischen losgelöst von der konjunkturellen Entwicklung: Auf innerdeutschen Verbindungen betrug ihr Anteil 2014 nur noch 2,91 Prozent, der Verlust war aber geringer als in den Vorjahren. Auf innereuropäischen Flügen war im Business-Segment zum ersten Mal seit Beginn des Analysezeitraums kein Rückgang zu verzeichnen. International betrachtet stagnierte der Anteil an Business Class-Buchungen oder wuchs sogar leicht, nachdem er 2013 noch Verluste zu verzeichnen hatte.
Sogenannte Ancillary Services, sprich Zusatzeinnahmen aus dem Verkauf von Nicht-Beförderungsleistungen wie Sitzplatzreservierungen oder Vorabbestellung der Bordverpflegung, entwickeln sich für Fluggesellschaften laut der Marktanalyse zu einem rentablen Geschäft – insbesondere, weil Reisende oftmals nicht auf diese Services verzichten möchten. Die Nebenkosten sind dabei nicht ohne Tücken und können in der Endabrechnung die Kosten für ein Ticket in einer höheren Buchungsklasse übersteigen.
Firmenkunden-Programme
Anders als das Wort „Business-Class“ vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Beförderungsklasse nicht um ein Angebot, was sich ausschließlich an Geschäftskunden richtet. Zwar orientiert sich die zweithöchste Beförderungsklasse an den Belangen von Geschäftsreisenden, aber gegen Aufpreis oder mit etwas Glück durch ein Upgrade kann jeder in den Genuss der Leistungen der Business-Class kommen. Das Hauptanliegen dieser Klasse ist es, den Reisenden ausgeruht ans Ziel zu bringen, ihm unterwegs das Arbeiten zu ermöglichen und den Zeitaufwand zu minimieren. Daher bietet sie gegenüber der Economyklasse ein erhöhtes Angebot an Serviceleistungen sowie eine bessere Qualität und eine größere Auswahl an Speisen und Getränken.
Speziell an Geschäftskunden richten sich hingegen die zahlreichen Firmenkunden- Programme der Fluggesellschaften: So bietet beispielsweise die Lufthansa mit „PartnerPlusBenefit“ ein kostenloses Bonusprogramm für mittelständische Unternehmen. Dabei sammelt man auf Flügen mit Lufthansa und den Benefit Partner Airlines (unter anderem auch Eurowings/ Germanwings) BenefitPunkte, die dann gegen Prämien eingelöst werden können. Darüber hinaus können über das Online-Reisekostenmanagement der Firmenkontostand, das Prämiensortiment und die neuesten PartnerPlusBenefit-Informationen abgerufen werden. Neben dem PartnerPlusBenefit- Programm bietet die Lufthansa weitere Angebote, wie Firmenverträge für weltweit tätige Unternehmen, Anmietung von Privatjets, Organisation von Meetings & Events sowie das Geschäftsreisemanagement „AirPlus“, an. Unter dem Stichwort „business benefits“ bietet airberlin drei individuelle Produkte für Firmenkunden. Mit dem Bonusprogramm „business POINTS“ können Mitarbeiter auf geschäftlichen Flügen Punkte sammeln, die sie dann als Prämienflug oder als Business-Class-Upgrade nutzen können. Mehr Flexibilität für Flüge innerhalb Europas wird Unternehmen, die mindestens ein Flugvolumen von 15.000 Euro im Jahr über airberlin aufweisen, über „business PRO“ geboten. Dabei wird der Kunde beispielsweise von der Umbuchungsgebühr befreit und kann seine Reisestrecke sowie das Reisedatum flexibel anpassen. Unternehmen mit regelmäßigem Geschäftsreiseaufkommen bietet airberlin mit „business PRIME“ zusätzlich zur Flexibilität ein individuelles, auf das Reisevolumen zugeschnittenes Angebot.
Höchste Flexibilität für Geschäftsreisende will auch Ryanair mit „Business Plus“ bieten. Hierüber können sogar noch am vorgesehenen Reisetag die Flugdaten, wie Abflugzeit, Flugdatum, Reiseziel und sogar der Abflughafen, kostenlos geändert werden. Hinzu kommen eine beschleunigte Abfertigung bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, Premiumsitzplätze und Priority Boarding, der kostenlose Check-in noch am Flughafen sowie eine erhöhte Freigepäckmenge.

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