Tanken und mehr?!

Die Zahlen unserer neuesten Flottenmanagement- Onlineumfrage weisen auf eine einheitliche Tankkartennutzung bei den Fuhrparkunternehmen in Deutschland hin. Mehrere Umfrageergebnisse lagen hier bei etwa 90 Prozent (Grafik 1, 2, 6, 7). Doch davon zu sprechen, dass bei der Tankkarte in den Flotten alles gleich sei, wäre auch falsch. Denn der Unterschied liegt wie so oft im Detail ...

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Zu dem Thema Tankkarte in der Flotte hat wohl jeder, der mit dem Thema Fuhrpark vertraut ist, etwas zu sagen. Ganze 88 Prozent unserer Umfrageteilnehmer gaben an, Tankkarten in ihrer Flotte zu nutzen (Grafik 1). So ist es nicht verwunderlich, das auch diesmal mit 300 Fuhrparkleitern viele Teilnehmer gab, die unsere Fragen beantworteten. Davon leiten 73 Prozent einen Fuhrpark von bis zu 50 Fahrzeugen. Immerhin 20 Prozent gaben an, eine Flotte von 250 Fahrzeugen zu haben. Besonders bemerkenswert sind die sieben Prozent, welche eine große Flotte mit mehr als 500 Fahrzeugeinheiten verwalten. Die Zusammensetzung ist insgesamt ein ordentlicher Querschnitt durch die deutsche Flottenlandschaft (Pkwund Transporterflotten).

Vorteil: Tankkarte
Wenn sich ein Unternehmen dazu entscheidet, gewisse Prozesse an einen Dienstleister abzugeben, dann sollte idealerweise eine Prozessoptimierung eintreten. Tankkarten könnten daher als Musterbeispiel für ein erfolgreiches Outsourcing gelten. 98 Prozent der Teilnehmer gaben ein einfaches Handling als Grund für die Nutzung von Tankkarten an (Grafik 2). Ebenfalls wichtig scheint die Verbrauchsanalyse der Mitarbeiter zu sein. Denn für 67 Prozent der Tankkartennutzer ist dieses Reporting ein Grund für die Einführung von Tankkarten. So ist dieses Analysetool die Grundlage für Eco-Trainings oder andere Angebote zur Sensibilisierung der Dienstwagenfahrer. Mit der Senkung der Treibstoffkosten durch solche Maßnahmen lässt sich somit Geld sparen.

Mit der richtigen Tankkarte lässt sich auch bereits an der Zapfsäule sparen. Jedoch steht die direkte Kostenersparnis bei den Umfrageteilnehmern nur an dritter Stelle der Proargumente für eine Tankkarte. Nimmt man das Reporting zur Optimierung der Ausgaben für Kraftstoff hinzu, so ist die Kostenminderung allerdings unangefochten der wichtigste Grund für die Einführung von Tankkarten. Dieser Befund bestätigt auch jede betriebswirtschaftliche Theorie zum Thema Outsourcing. Denn eine Abgabe von Kompetenzen an einen Dienstleister muss sich in erster Linie finanziell lohnen.

Umso verwunderlicher ist, dass unter den 12 Prozent der Flottenbetreiber, die ohne eine spezielle Tankkarte auskommen (Grafik 1), 57 Prozent angeben, dass die Kosten für eine solche Karte zu hoch seien (Grafik 3). Dieser augenscheinliche Wiederspruch liegt wohl in der Größe der Flotte begründet, da allein 23 Prozent unserer Teilnehmer eine Kleinstflotte von bis zu fünf Fahrzeugen leiten. Für Mineralölunternehmen sind fünf Fahrzeuge oft eine Untergrenze für die Einführung von Tankkarten. Je nach Tankaufkommen kann es sich jedoch auch schon in diesen Flotten lohnen, eine Tankkarte einzuführen.

Viele Flotten setzen zudem auf mehrere Tankkarten verschiedener Anbieter, um auch die Kostenvorteile der freien Tankstellen nutzen zu können. 42 Prozent der Tankkartennutzer haben zwei oder mehr Karten im Einsatz (Grafik 4). Häufig wird zu den Karten der großen Mineralölgesellschaften gegriffen (Grafik 5). So haben 47 Prozent der Teilnehmer eine Karte bei den bekannten Branchenriesen. Fast ebenso viele (40 Prozent) beziehen ihre Tankkarte über einen freien Tankkartenanbieter. Auffällig an diesem Befund ist, dass nur wenige über die Fuhrparkmanagementgesellschaft (vier Prozent) oder die Leasinggesellschaft (neun Prozent) das Tankkartenmanagement abwickeln. So dürften selbst Flotten im Full-Service-Leasing den Baustein Tankkarten aus dem Vertrag ausgegliedert haben. Zudem scheint es lohnenswert, neben der Tankkarte großer Mineralölkonzerne mit einem entsprechenden Akzeptanznetz auch eine Tankkarte für freie Tankstellen zu nutzen.

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Zusatznutzen
Neben der Kostenersparnis und den Analysemöglichkeiten bieten Tankkarten noch weitere Vorteile für den Nutzer. Oft lassen sich damit nicht nur Kraftstoffe beziehen, sondern auch Shopartikel und Zubehör für das Auto oder man kann den Waschservice in Anspruch nehmen. Fast alle Unternehmen erlauben dabei ihren Dienstwagenfahrern, Betriebsstoffe wie Motoröl oder Scheibenwischerflüssigkeit über die Tankkarte abzurechnen (Grafik 6). Doch die Großzügigkeit der Flottenverwaltungen endet bereits bei Ersatzteilen wie Scheibenwischern. Diese dürfen nur in 41 Prozent der Flotten, in denen eine Tankkarte zum Einsatz kommt, bezogen werden. Fast nie werden sonstige Shopartikel mit der Tankkarte beglichen. Nur etwa fünf Prozent erlauben ihren Dienstwagenberechtigten, Schokoriegel oder Ähnliches mit der Tankkarte zu kaufen. Hingegen ist der Waschservice mit 93 Prozent fast von jedem Teilnehmer als Zusatzservice ausgewählt worden (Grafik 7). An diesen Zahlen lässt sich ablesen, dass häufig alles, was unmittelbar zur Betriebssicherheit und Pflege des Fahrzeugs gehört, über die Tankkarten abgerechnet werden darf. Eine Ausnahme ist der Reifenservice, der nur in sieben Prozent der Fälle mit dem Tankservice verbunden ist. Private Vergünstigungen sind so gut wie ausgeschlossen.

Gerade im Hinblick auf unsere vorletzte Onlineumfrage mit dem Thema Führerscheinkontrolle (Flottenmanagement 1/2016) ist es interessant, dass immerhin 13 Prozent der Flotten mit Tankkarte diese Kontrolle mit dem Tankservice verbinden. Damals gaben etwa 60 Prozent der Fuhrparkleiter an, die Kontrolle der Fahrerlaubnis und Tankservice mit einander zu verknüpfen. Es zeigt deutlich, dass sich unser Teilnehmerfeld immer wieder neu zusammensetzt.

Ebenfalls ein Zusatznutzen stellt die Verwendung der Tankkarte im Ausland dar. Insbesondere dann, wenn diese auch für private Urlaubsfahrten genutzt werden darf. Oft fallen auf solchen Auslandsfahrten Maut- und Tunnelgebühren an. Diese dürfen allerdings nur in 37 Prozent der teilnehmenden Flotten über die Tankkarte beglichen werden (Grafik 6). Im Gegensatz dazu erlauben aber 55 Prozent der Fuhrparkleiter die generelle Nutzung der Karte im Ausland. Bei 52 Prozent ist dies sogar bei privaten Auslandsfahrten der Fall. Dieser Befund ist in Anbetracht der wenigen Zusatzleistungen, die den Dienstwagennutzern sonst zustehen, ein großes Zugeständnis.

Fazit
Tankkarten kommen von kleinen Unternehmensflotten bis hin zu Großfuhrparks fast überall zum Einsatz. Besonders werden die einheitliche Abrechnungsmethode und die Möglichkeiten zum Reporting geschätzt – das machte unsere Umfrage deutlich. Hier bestätigt sich mal wieder das Sprichwort: Kleine Sache, große Wirkung. Denn schon die automatisierte Übersicht der Kosten in Sachen Kraftstoffverbrauch, kann riesige Einsparpotenziale aufzeigen, wenn aus dem Reporting die richtigen Schlüsse gezogen werden.

 

Die nächste Flottenmanagement-Umfrage finden Sie auf: www.flotte.de/umfrage
Das Thema dieses Mal lautet: Carsharing im Unternehmen

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