„Intelligente Autos“ im Fuhrpark

Laut der aktuellen Umfrage von Arval und Flottenmanagement ist Fahrsicherheit wichtiger als Datenschutz. Der Großteil der befragten Flottenverantwortlichen sieht den Trend hin zum vernetzten Fahren positiv.

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Unsere Lebenswelt wird zunehmend vernetzter. Darauf reagiert die Automobilbranche mit immer individuelleren und innovativeren Fahrzeugen, die uns zusätzliche Services bieten: Intelligente Autos erfassen bestimmte Verkehrssituationen, kommunizieren mit dem Fahrer, warnen vor Gefahren und reagieren in Notfällen selbst. Bald sollen sie sogar völlig autonom fahren. Doch welche dieser neuen Technologien gehören bereits zum Standard in deutschen Fuhrparks? Welche Vorteile bieten die Anwendungen den Fahren? Und wie schätzen Flottenverantwortliche den Markterfolg vernetzter Fahrzeuge für die nächsten Jahre ein? Flottenmanagement und die Full-Service-Leasinggesellschaft Arval Deutschland GmbH sind diesen Fragen auf den Grund gegangen. 103 Teilnehmer aus der deutschen Fuhrparkbranche wurden dazu im Februar 2016 online befragt.

Unter den Teilnehmern waren Fuhrparkverantwortliche aus dem Maschinen- und Anlagebau, der Pharma-, Chemie-, Metall-, Textil- und Lebensmittelindustrie sowie aus den Bereichen Medizin, IT und Medien. Die Mehrheit der Befragten stammt aus Unternehmen mit 100 bis 500 Mitarbeitern und einem Fuhrpark mit 20 bis 100 Fahrzeugen.

Fahrersicherheit im Fokus
Die Umfrage lässt einen klaren Trend hin zum Einsatz vernetzter – also digitaler, oftmals mit dem Internet verbundener – Technologien im Fuhrpark erkennen. Dies wird schon in der ersten Frage deutlich: Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass intelligente Autos bereits heute eine Rolle in ihrer Flotte spielen. Weitere knapp 20 Prozent denken aktuell darüber nach, Fahrzeuge mit smarten Funktionen zu beschaffen. Zu den meistgenutzten digitalen Extras zählen dabei Tools, die die Fahrsicherheit unterstützen: Neben dem Bordcomputer (88 Prozent), dem Einparkassistenten (70 Prozent) und dem Fahrspurassistenten (46 Prozent) werden vor allem Abstandsregler (58 Prozent) und Müdigkeitssensoren (55 Prozent) in Flottenfahrzeugen nachgefragt.

Rund ein Viertel der Studienteilnehmer geht in Sachen Konnektivität noch einen Schritt weiter: So setzen bereits 26 Prozent auf integrierte Systeme zur Nutzung von Smartphone-Apps, die beispielsweise die Online-Parkplatzsuche oder das Anlegen persönlicher Fahrerprofile ermöglichen.

Den größten Vorteil der innovativen Extras sehen die Befragten entsprechend ihres Einsatzes auch in der zusätzlichen Sicherheit (85 Prozent), gefolgt von mehr Komfort (50 Prozent) und Zeitersparnis (37 Prozent), etwa bei der Parkplatzsuche. Der höhere Unterhaltungswert, den beispielsweise integrierte Applikationen versprechen, scheint dagegen bei den Umfrageteilnehmern noch kein ausschlaggebendes Argument zu sein: Nur rund acht Prozent bewerten dies als Vorteil intelligenter Autos.

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Datenschutz adé – Aufklärung juche
Obwohl knapp die Hälfte der Teilnehmer angab, bereits intelligente Autos in ihrer Flotte zu führen, fühlen sich nur knapp 30 Prozent der Befragten gut, knapp über 60 Prozent sogar nur mittelmäßig über die Thematik informiert. So stellt für 51 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen die mangelnde Thematisierung von digitalen Technologien im Fahrzeug auch den Haupthinderungsgrund dar, (noch mehr) Autos mit smarter Ausstattung in die Flotte aufzunehmen. Für rund 47 Prozent sind die neuen Funktionen trotz vieler Vorteile schlichtweg zu teuer. Auffallend: Lediglich 29 Prozent der Befragten befürchten mögliche Datenschutzprobleme.

Das Thema „Datenschutz“ sprachen Arval und Flottenmanagement auch bei der Frage nach dem soganannten eCall an: So sind intelligente Autos bei Unfällen in der Lage, selbstständig den Notruf zu alarmieren. Voraussichtlich ab 2018 sollen alle Neuwagen verpflichtend mit dem eCall, einem automatischen GPS-Notruf, ausgestattet sein. In der Öffentlichkeit wird dies durchaus kritisch betrachtet. Befürchtet wird, dass die so gesammelten Daten missbraucht werden könnten. Vor diesem Hintergrund überrascht wiederum das Studienergebnis: Übereinstimmend mit der Frage nach möglichen Hinderungsgründen hat die Mehrheit der Studienteilnehmer auch hier dahingehend keine Bedenken und sieht den eCall positiv: Für rund 73 Prozent ist entscheidend, dass auf diese Weise Leben gerettet werden können. Nur 27 Prozent schätzen den GPS-Notruf negativ ein.

Intelligenter Fuhrpark: Autonomes Fahren auf dem Vormarsch
Der letzte Teil der Umfrage beschäftigt sich mit der künftigen Bedeutung von intelligenten Autos sowohl in den deutschen Fuhrparks als auch generell auf dem Automobilmarkt. Die bereits in den ersten Fragen deutlich gewordene Offenheit dem Thema gegenüber spiegelt sich auch hier wider: Über 60 Prozent der Befragten glaubt, dass Fahrzeuge mit digitalen Funktionen in den nächsten fünf Jahren eine wichtige Rolle im Fuhrpark spielen werden. Knapp 19 Prozent sprechen sogar von einer großen Bedeutung. Vollendet werden soll die digitale Vernetzung intelligenter Fahrzeuge letztlich in autonom fahrenden Autos. Weltweit arbeiten Automobilhersteller und Internetkonzerne an der Entwicklung dieser selbstfahrenden Pkw. Obwohl sich diese noch überwiegend im Versuchsstadium befinden, kann sich der Großteil der Studienteilnehmer autonom fahrende Autos in der Realität gut vorstellen: So schätzen über 50 Prozent deren künftigen Markterfolg als groß, fast 10 Prozent sogar als sehr groß ein.

Zusammenfassend zeigt die Umfrage einen optimistischen Blick auf den Einsatz smarter Technologien im Fuhrpark. Glaubt man dem Trend, wird der Anteil intelligenter Autos auf den Straßen und in den Fuhrparks zunehmen. Dank der vernetzten Funktionen wird das Fahren – so bewerten dies die Befragten – sicherer und kompfortabler. Etwaige Datenschutzprobleme werden dafür gerne in Kauf genommen und bereiten den Umfrageteilnehmern kaum Kopfzerbrechen. Und auch die Vision vom selbstfahrenden Auto ist längst keine Fantasie mehr, sondern könnte schon bald Bestandteil unseres Alltags sein und damit vielleicht auch die Fuhrparks von morgen verändern.

1 Kommentare

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Anonym

17.06.2016 12:11
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Die Hauptproblematik beim Thema Datenschutz / Schutz der Persönlichkeitsrechte ist die mangelnde Information, die den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt wird! Meine Erfahrung aus vielen Gesprächen zeigt, dass der e-Call grundsätzlich positiv gesehen wird, dass aber die dadurch sich eröffnenden Möglichkeiten speziell für die Automobilhersteller zu einem beträchtlichen Teil als Horror-Szenario gesehen wird. Siehe auch http://www.carsulting.eu/wp-content/uploads/2016/06/201606A-Vernetztes-Fahrzeug_Die-Privatsphäre-rueckt-in-den-Focus.pdf

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