Namen wiederholen sich
Der neue Hyundai Tucson ist ein komfortabler und geräumiger Allrounder. Mit dem stärksten Diesel und Allradantrieb wird der Koreaner richtig souverän. Flottenmanagement hat ihn einem Test unterzogen.

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Nanu, ein neuer Tucson. Autokenner wissen natürlich, dass es ein solches Modell Anfang dieses Jahrtausends schon einmal gab, bis Hyundai beschloss, seine Fahrzeuge künftig mit einer Kombination aus Buchstaben und Nummern zu versehen. Offensichtlich gefielen den Marketing-Verantwortlichen die Namen doch ganz gut – und jetzt übernimmt also wieder der Tucson das Zepter im Bereich der kompakten SUV. Den Designern – hier hat nach wie vor Peter Schreyer das letzte Wort – gelang es, die Neuerscheinung ordentlich herauszuputzen. So ist dem jungen Hyundai eine ausdrucksstarke Front vergönnt samt markentypischem Hexagonal-Grill. Obendrein gibt es schicke Lampen, aus denen ganz zeitgemäß LED-Einheiten strahlen können. Auch die Rückstrahler erleuchten in LED, was nicht nur der Lichtausbeute zuträglich ist, sondern auch den Wiedererkennungswert bei Nacht erhöht und zusätzlich Energie einspart. Damit sind wir bereits beim nächsten wichtigen Thema: Energieeffizienz. Deshalb gibt es nicht mehr als zwei Liter Hubraum, aber umso mehr Power.
Nicht weniger als 186 PS liefert der kräftigste Selbstzünder an beide Achsen, und der performante Vierzylinder ist mit Blick auf die Traktion erst gar nicht als Fronttriebler lieferbar. Das ist gut so, denn auch wenn der Tucson sicher nicht als reinrassiger Geländegänger gilt, so hat der Allrad doch Vorteile. Vor allem Kunden in Kaltwetter-Regionen haben mit dem 4x4 beste Karten, wenn sie souverän den verschneiten Berg hinauffahren, während der Nachbar ohne Vierrad-Antrieb auf Fremdhilfe angewiesen ist. Auch auf griffigem Asphalt profitiert der Fahrer: Selbst wenn der Tucson seine kompletten 400 Nm auf die Straße wuchtet, bleiben Antriebseinflüsse in der Lenkung aus. Apropos – Zugkraft ist bei dieser Version keine Mangelware. Zwar ist der Koreaner kein Sportwagen, aber er erlaubt sattes Fortkommen in allen Lebenslagen. Auch kann man ihn schön schaltfaul bewegen – einfach zusehen, das von 1.750 bis 2.750 Umdrehungen gegebene Drehmoment- Plateau nicht zu verlassen, dann ist immer genug Dampf als Sicherheitsreserve vorhanden.
In puncto Laufkultur benimmt sich der Selbstzünder vorbildlich, was nicht zuletzt an der wirkungsvollen Dämmung liegen dürfte. Der Tucson ist auch ein Komfort-Tourer, keine Frage. Über verhältnismäßig niedrige Geräusche dürfen sich die Passagiere im höheren Geschwindigkeitsbereich freuen, bei denen der Motor ohnehin akustisch in den Hintergrund tritt. Außerdem kann sich das Platzangebot sehen lassen: Dank drei Zentimeter längerem Radstand im Vergleich zum Vorläufer können die Gäste in der zweiten Reihe ebenso jede Menge Beinfreiheit genießen. Vorn ist das Raumangebot ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Bis zu 1.503 Liter Kofferraumvolumen machen den Tucson darüber hinaus zu einem herausragend praktischen Begleiter. Und der kompakte Allradler kann auch richtig luxuriös – auf Wunsch sind die Vordersitze nicht nur beheizt, sondern ebenfalls belüftet (1.344 Euro netto) – ein Feature, das man vor wenigen Jahren nicht einmal in jeder Oberklasse vorgefunden hat. Beheizte Stühle gibt es übrigens auch im Fond.
Der Wohlfühl-Faktor an Bord wird zudem von der Innenarchitektur unterstützt. Von wegen billig – die Koreaner haben es längst verstanden, Autos zu bauen, die den hohen Ansprüchen des hiesigen Marktes gerecht werden. Dazu gehören nicht nur solide und wertige Materialien. Auch die Optik spielt selbstredend eine Rolle. Auf Wunsch gibt es zweifarbig abgesetzte Instrumententräger mit diversen Dekors – doch auch die beim Testwagen Ton in Ton gehaltenen Applikationen machen einen adretten Eindruck. Sessel mit genügend Seitenhalt sorgen für eine angenehme Verweildauer im Falle zügig gefahrener Kurven, wobei der Tucson eher den kommoden Gleiter gibt und in bemerkenswerter Weise hartnäckige Frostaufbrüche verarbeitet. Und die Strecke kann so holprig sein, wie sie will – Knarzgeräusche oder dergleichen sind diesem Auto niemals zu entlocken. Ein wenig Noblesse erhält das SUV mit den Lederpolstern, die auf Wunsch in diversen Farben ausgeliefert werden, um das Interieur ein bisschen bunt zu machen.
Beim Thema Infotainment rangiert der Tucson ganz vorn. Wer den stärksten Motor ordert, muss sich um das Thema Navigation überhaupt keine Gedanken mehr machen. Denn dann wird der Elektroniklotse samt großem und gut einsehbarem Monitor frei Haus geliefert. Außerdem gibt es in diesem Fall Digitalradio sowie Rückfahrkamera dazu. Über den tadellos bedienbaren Achtzoll- Touchscreen werden außerdem die wichtigsten Fahrzeugfunktionen gesteuert, so dass der User sich über ein reduziertes Knöpfchen-Aufkommen freuen darf. Die Klimatisierung lässt sich praktischerweise über ein gesondertes Tasten- Paneel regeln. Elektronik hin oder her – bei der Instrumentierung gehen die Hyundai-Verantwortlichen den klassischen Weg und spendieren dem neuen Tucson konventionelle Analoganzeigen, die durch eine gute Ablesbarkeit überzeugen. Die Ausgabe sämtlicher Daten bezüglich der Assistenten sowie der Bordcomputer- und Navigationsfunktionen erfolgt über einen TFT-Schirm zwischen den beiden Rundskalen – die entsprechenden Schalter logieren auf dem Lenkrad.

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Ab netto 30.000 Euro gibt es den Tucson mit dem stärksten Selbstzünder. Zu der üppigen Serienausstattung gehört ferner auch eine umfassende Sicherheitsausrüstung, die neben der vollen Airbag- Anzahl sowie der heute üblichen Vortriebssysteme à la ESP auch eine aktive Motorhaube zur Verbesserung des Fußgängerschutzes beinhaltet. Sinnvoll ist eine weitere Investition von netto 924 Euro für das Sicherheitspaket. Es umfasst neben einem Frontkollisionswarner auch eine Querverkehrwarnung sowie einen Totwinkelalarm. Der Querverkehr-Detektor gehört in der Tat zu den nützlichsten Features der letzten Zeit: Wenn man sich mühsam rückwärts aus unübersichtlichen Positionen herausmanövriert, gibt die Anlage so lange Töne von sich, bis die Straße wirklich frei ist. Ansonsten bietet der Hyundai alles, was das Flottenkundenherz begehrt: Bluetooth-Connection, Parkpiepser und Tempomat. Sogar an ein beheiztes Lenkrad für Laternenparker hat der Hersteller gedacht. Im Sommer halten Klimaautomatik und ein temperiertes Handschuhfach für etwaige Getränke den Kopf kühl.

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