Schöne Mitte

Mit einer starken Ansage meldet sich Jaguar in der Mittelklasse zurück. Der schick gestaltete Brite möchte mit Heckantrieb und ebenso sparsamen wie starken Motoren Kunden gewinnen. Die Raubkatze stellt auch für gewerbliche Käufer eine hervorragende Alternative dar.

Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte

1 /10

Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte
Schöne Mitte

PDF Download

Jaguar kommt zurück, und zwar in die Mittelklasse. Der britische Konzern ist gerade im wirtschaftlichen Aufwind und nutzt die Gelegenheit für kräftige Investitionen. Und noch bevor er ein nobles SUV installieren wird, hat er eine Raubkatze auf die Straße gelassen, die für einen verhältnismäßig breiten Kundenkreis erschwinglich ist. Die Rede ist von einer Mittelklasse – dabei handelt es sich immerhin um eines der drei stärksten Segmente hierzulande. Kein Wunder also, dass es ein entsprechendes Angebot braucht – schließlich sind Autohersteller auf ansehnliche Absatzvolumen bedacht, um die Kasse klingeln zu lassen. Und der auf den Namen XE hörende Mittelklässler ist nicht etwa ein schnödes Transportmittel: Er ist ein neues Mitglied des in dieser Liga überschaubaren Hecktriebler-Clübchens. Damit verkörpert er ein begehrtes Element der Markentradition und gibt den Fans dieser Antriebsart eine weitere Möglichkeit, auf ihre Kosten zu kommen. Doch so emotional der taufrische Jaguar auch anmutet – abgehoben ist er nicht.

Flottenmanagement war mit dem 20d unterwegs – ein feiner Kompromiss aus Bezahlbarkeit und Performance. Vielfahrer werden zu schätzen wissen, dass der zwei Liter große Vierzylinder-Selbstzünder mit überschaubaren Kraftstoffmengen auskommt. Das Werk nennt 4,2 Liter/100 km im gemittelten NEFZ – angesichts der Leistung ein solider Wert. Schließlich schüttelt der Diesel satte 180 PS aus der Kurbelwelle, da kann man nicht meckern. Entsprechend drahtig schiebt die Alu-Maschine den 1,6-Tonner an und bringt ihn flugs auf Landstraßentempo. Weniger als acht Sekunden gibt das Werk der Limousine für diese Disziplin, die ein derart moderates Leergewicht insbesondere deshalb erreicht, weil ihre Karosse hohe Aluminiumanteile (75 Prozent) enthält. Als Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller 228 Sachen an. Richtig entspannt reisen lässt sich um Richtgeschwindigkeit herum. Leise Innengeräusche unterstreichen übrigens den Fahrkomfort, und der ist wohlportioniert, wenngleich der Insulaner auch sportlich kann.

Die Fahrwerker haben ganze Arbeit geleistet. Einerseits absorbiert die Federung schlechte Straßen wirkungsvoll, lässt den Viertürer sanft über hässliche Querfugen rollen. Andererseits jedoch überzeugt er Fans sportlicher Gangart mit einer gewissen Grundstraffheit. Der Jaguar vereint diese beiden Eigenschaften gekonnt; beide Einschläge halten sich die Waage, so dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Dank feinfühliger E-Servolenkung zirkelt der Diesel auf Wunsch behände und leichtfüßig durch Kurven, sodass manch staubedingter Abstecher auf die Landstraße den Frust über das Verkehrsgeschehen vergessen lässt. Gegen 924 Euro netto gibt es auch ein adaptives Fahrwerk, das den Spagat zwischen komfortablen und sportiven Anforderungen freilich noch besser beherrscht als die Basislösung. Und bitte ruhig zur netto 2.100 Euro teuren Automatik greifen. Das achtstufige ZF-Getriebe verrichtet seine Arbeit geschmeidig und spontan. Auch wenn manuelle Eingriffe via Schaltpaddels möglich sind – nötig sind sie selten. Außerdem ist alleine das herausfahrende Drehrad als Gangwahl-Schalter die Order wert.

Letzten Endes ist der XE aller Sportlichkeit zum Trotz natürlich ein Auto, bei dem der Fahrkomfort die Oberhand hat. Das drückt sich auf verschiedene Weise aus. Unmittelbar nach dem Platznehmen fallen natürlich die Stühle auf. Auf den wohlgeformten Sesseln sind auch lange Fahrten kein Thema. Und das nicht nur, weil es Platz in Hülle und Fülle gibt – die Polster sind einfach bequem. Und der Fond? Auch hier sitzt man mit zufriedener Miene, genießt viel Bein- und Kopffreiheit. Jaguar hat eben aus den Fehlern vergangener Tage gelernt. Das gilt für die Verarbeitungsqualität genauso. Der Mittelklässler wirkt grundsolide – klappern oder knarzen? Keine Spur. Der Testwagen erfreute die Sinne mit edlen Klavierlack-Einlagen und einer erweiterten Lederpolsterung in roter Kontrastfarbe inklusive feiner Ziernähte im Bereich der Armaturentafel. Doch auch der praktische Teil muss stimmen. Die Verantwortlichen haben sich dazu entschieden, auf Knöpfchen weitgehend zu verzichten und die komplexen Funktionalitäten auf das Menü zu verlagern.

Der XE ist der erste Jaguar seit längerer Zeit mit komplett revidierter Infotainment- Generation. Ohne jedes Vorwissen surft man mit Leichtigkeit durch die Menüs. Die Gebrauchsanweisung kann getrost zu Hause bleiben – binnen wenigen Minuten sind die Grundzüge des Systems erfasst. Doch ein paar Tasten bleiben natürlich bestehen – so sind die Funktionen der Klimaautomatik glücklicherweise direkt anzusteuern, was das tägliche Leben mit dem Jag erleichtert. Ein breites Arsenal verschiedener Assistenten sowie Hightech-Komfortfeatures macht den Briten modern und sicher. Dinge wie Einparkautomatik, Head-up-Display, 360-Grad-Kamera, Spurhaltekontrolle, Stauassistent, aktiver Tempomat, Verkehrszeichenerkennung und Wifi-Hotspot sind für das Premium- Vehikel keine Fremdwörter. Hinzu kommen die klassischen Luxusartikel wie elektrische Heckklappe und Sitzverstellung per Klickschalter.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2015

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Reden wir über Geld: Mindestens 32.773 Euro (netto) werden für den XE 20d mit Achtgang- Wandlerautomatik fällig – dann in der Pure-Version mit Stoffsitzen. Dennoch rollt der Hecktriebler alles andere als mager vom Hof – so ist die volle Sicherheitsausrüstung serienmäßig, wozu neben ESP inzwischen auch ein autonomes Bremssystem gehört. Auch die wichtigsten Entertainment- und Komfortmerkmale wie Bluetooth-Freisprechanlage und Tempomat sind frei Haus. Und jeder XE startet obligatorisch per Startknopf, der Schlüssel kann also in der Hosentasche bleiben. Zum Türenöffnen hat man ihn allerdings schon kurz herauszuholen – wer darauf verzichten möchte, muss Jaguar zusätzliche 479 Euro netto überweisen. Und während der große Touchscreen mit zahlreichen Funktionen immer an Bord weilt, muss das Navigationsmodul extra bestellt werden. Allerdings fällt der Kurs mit netto 714 Euro fair aus. Der teuerste Diesel-XE ist der „Portfolio“ mit 37.394 Euro netto. Die Spitzenausstattung ist vor allem anhand des schwarzen Kühlergrills mit prägnanter Chromeinfassung erkennbar. Darüber hinaus steht der Topliner auf 18-Zöllern und erhellt sein nächtliches Umfeld mit Doppelxenon-Scheinwerfern. Das ist XE in seiner attraktivsten Form.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2015

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026