Die feine Alternative
Interview mit Michael Briante, Regional Director bei Infiniti Center Europe

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Flottenmanagement: Herr Briante, vor etwas mehr als einem Jahr haben Sie die Leitung der Geschäfte von Infiniti in Zentraleuropa übernommen. Mit welchen Zielen haben Sie diese Position im Hinblick auf die Flotte angetreten, auf welche Erfolge können Sie seit Amtsantritt zurückblicken, wie hat sich der Bereich seitdem entwickelt
Michael Briante: Gestartet bin ich kurze Zeit nach der Markteinführung unseres Modells Q50. Eines der Hauptziele war es, einen bestimmten Bekanntheitsgrad in den Flotten zu erreichen. Dabei ging es in erster Linie darum, Kontakte aufzubauen und eine gewisse Entwicklung erkennen zu können. Die Flottenmanager sollten uns einfach erst einmal kennenlernen. Das trägt mittlerweile Früchte. Wir konnten unsere Bekanntheit und auch unsere Fahrzeuganzahl in den Flotten sukzessive steigern und wollen diesen Trend in Zukunft fortführen.
Flottenmanagement: Infinitis Kernabsatzmarkt liegt derzeit mit rund 70 Prozent in den USA. Insbesondere durch das Titelsponsoring in der Formel 1 (Infiniti Red Bull Racing) konnte die Bekanntheit der Marke in Europa signifikant gesteigert werden. Welchen Stellenwert hat der Standort Europa beziehungsweise Deutschland für Infiniti
Michael Briante: Der europäische Markt wird zunehmend wichtiger. Das sehen Sie schon am neuen Modell Q30, das in Großbritannien gebaut werden wird. Damit wollen wir uns zum einen zum Produktionsstandort Europa bekennen und zum anderen die Nähe zum Markt suchen, um schneller reagieren zu können. Der deutsche Markt ist dabei sehr wichtig für Infiniti. Er gehört zu den drei stärksten Märkten für Infiniti in Europa, sowohl im Endkunden- als auch im Flottenvertrieb. Im ersten Quartal 2015 konnten wir in Deutschland unsere Fahrzeugverkäufe insgesamt um 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Zwar ist diese Zahl relativ, aber es ist trotzdem ein deutlicher Fingerzeig. Mit Roland Krüger haben wir zudem seit Anfang des Jahres einen deutschen Chief Executive Officer (CEO) bei Infiniti, der den deutschen Markt aus eigener langjähriger Erfahrung sehr gut kennt.
Flottenmanagement: Wenn wir über Infiniti sprechen, kommen wir nicht umhin, den relativ geringen Bekanntheitsgrad der Marke anzusprechen. Selbst die korrekte Schreibweise des Markennamens scheint in manchen Fällen Probleme zu bereiten. Wie wollen Sie einen noch höheren Individualisierungs- beziehungsweise Bekanntheitsgrad erreichen

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Ausgabe 3/2015

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Michael Briante: Grundsätzlich müsste man erst einmal sämtliche Rechtschreibprogramme ändern, damit sie das „y“ herausnehmen. Aber Spaß beiseite: Vor allem das Straßenbild ist eines der Hauptthemen, die wir angehen. Es geht primär darum, Sichtbarkeit und Präsenz für die Marke Infiniti beziehungsweise unsere Modelle zu erreichen. Daran arbeiten wir ebenso wie an der Ausweitung unseres Händlernetzes. In regelmäßigen Abständen bieten wir zudem auch gezielte Aktionen im Flottenbereich an, um uns bei potenziellen Flottenkunden mit „Appetizer- Angeboten“, wie zum Beispiel mit kurzen Laufzeiten, zu empfehlen.
Flottenmanagement: Das Produktportfolio von Infiniti bietet neben der Mittel- und der oberen Mittelklasse auch Crossover-Modelle sowie SUV. Was ist dabei ihr Topseller (in Deutschland) und wie hat sich der Markt aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert
Michael Briante: Mit dem Q50 haben wir eine Mittelklasse-Limousine im Portfolio, die sehr gut im Markt ankommt und stückzahlenmäßig am QX70 vorbeigezogen ist, der bis dato für Infiniti der Topseller war. Im ersten Quartal 2015 konnten die Verkaufszahlen des Q50 um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in allen Weltregionen gesteigert werden. Aber der Markt geht unverkennbar hin zu den Crossover-Modellen und auch die SUV sind unverändert stark, auch im Flottenbereich. Durch den im ersten Halbjahr 2016 auf den Markt kommenden QX30 runden wir zusätzlich das SUV-Segment nach unten hin ab und sind uns sicher, dass dieses neue attraktive Modell den positiven Verkaufstrend aller Infiniti-Modelle weiter beflügeln wird.
Flottenmanagement: In diesem Jahr bringen Sie mit dem Infiniti Q30 erstmals ein gezielt für Europa entwickeltes und in Europa produziertes Modell aus dem Premium-Kompaktsegment auf den Markt. Mit welchen Highlights wartet das Fahrzeug auf? Welche Erfolge versprechen Sie sich damit im Flottenbereich
Michael Briante: Mit dem Q30 versprechen wir uns eine hohe Akzeptanz im Flottenbereich aufgrund der Größe, einhergehend mit dem Thema Downsizing. Das Fahrzeug wird sowohl mit Front- als auch Allradantrieb verfügbar sein und es wird die größte verfügbare Motorenpalette bieten, die wir bis dato in einer unserer Modellreihen hatten. Unsere Kunden und Interessenten fragen das Modell jetzt schon proaktiv an. Die genauen Details wird es dann zur IAA in Frankfurt im September geben. Der Marktstart ist für Ende dieses Jahres geplant. Wie schon erwähnt, folgt dem Q30 auch eine Crossover-Variante: der QX30. Mit diesem attraktiven Doppelpaket werden wir 2016 den Flottenkunden in allen relevanten Fahrzeugklassen den für sie idealen Firmenwagen anbieten.
Flottenmanagement: Folgendes Szenario: Ein Fahrer kann bei seinem Flottenfahrzeug zwischen einem deutschen Premium-Hersteller, einem Infiniti und einem anderen Premium- Importeur wählen. Warum sollte er sich für einen Newcomer wie Infiniti entscheiden? Worin unterscheiden Sie sich von Mitbewerbern? Was sind die Alleinstellungsmerkmale eines Infiniti
Michael Briante: Neben dem außergewöhnlichen Design unserer Modelle steht Infiniti auch für Premium bei der Ausstattung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass zum Beispiel beim Q50 die zwei Bildschirme im Fahrzeug herauszuheben sind. Gerade für Flotten, die stark im Außendienstbereich tätig sind, bieten sie viele Vorteile. So hat man sowohl eine Touchscreen-Bedieneinheit als auch eine reine Navigationskarte, die unberührt von sämtlichen anderen Einstellungen immer sichtbar bleibt. Ein immenser Vorteil. Wir beobachten, dass die Bedienung und die Bedienoberflächen für die Kunden immer wichtiger werden. Des Weiteren erhöhen Sicherheits-Features wie die Technologie „Safety Shield“, die aus Spurhalte-Assistent, Totwinkel-Assistent, „Front Collision Warning“ und Bewegungserkennung besteht, oder der erweiterte Fußgängerschutz den Komfort sowie die Sicherheit unserer Fahrzeuge.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist das Thema „Downsizing“ in einem etwas anderen Sinne. Denn gerade hier punktet Infiniti ganz besonders, beispielsweise mit dem Q50. Der vermeintliche Nachteil der relativen Unbekanntheit der Marke ist hier unsere große Stärke. Eine anerkannte Premiumalternative wie Infiniti kann den Wechsel in eine niedrigere Fahrzeugklasse ideal kompensieren. So fällt der Wechsel zu einer Marke wie Infiniti noch leichter.
Hinzu kommen unsere faire Preispolitik und die hervorragenden Verbrauchswerte der Fahrzeuge. Gerade in Deutschland sind die Total Cost of Ownership (TCO) oft ein entscheidender Aspekt bei der Anschaffung eines Fahrzeugs. Wer immer noch der Auffassung ist, ein Infiniti-Modell sei kaum bezahlbar, dem empfehle ich, sich beispielsweise die Leasingraten unserer Fahrzeuge anzuschauen oder einfach einen persönlichen Beratungstermin mit uns auszumachen.
Ein weiterer Punkt ist, dass Kombis im Flottenbereich an Beliebtheit verloren haben, da man mit ihnen oftmals das klassische Vertreter- beziehungsweise Flottenfahrzeug verbindet. Man fährt wieder Limousine und die Flottenkunden haben auch generell Lust auf etwas anderes und wollen nicht das Standardauto fahren – auch das kommt uns zugute.
Flottenmanagement: Welche Finanzierungsund Ausstattungspakete bieten Sie derzeit für die flottenrelevanten Infiniti-Modelle an? Gibt es spezielle Leasingangebote und Businesspakete
Michael Briante: Speziell für unsere Flottenkunden bieten wir den Q50 und den Q70 mit sogenannten „Executive-Paketen“ an. Auch eine eigene Infiniti-Versicherung haben wir im Angebot. Unsere Leasingangebote sind für Flottenkunden generell attraktiv eingepreist und brauchen keinerlei Vergleiche mit der Konkurrenz zu scheuen.
Darüber hinaus gibt es, wie vorhin bereits angeschnitten, unsere Appetizer-Angebote. So hatten wir beispielsweise gerade ein Angebot über eine nur zwölf Monate dauernde Leasingzeit mit einer entsprechend angepassten Rate in unserem Portfolio. Denn der Kunde will in der heutigen Zeit flexibler sein. Durch unsere Angebote wollen wir ihm das ermöglichen.
Im Bereich der Ausstattungs- beziehungsweise Businesspakete wollen wir dem Kunden ebenfalls Flexibilität vermitteln. Unser Standard in der Ausstattung ist bereits sehr hoch, auf weitere Kundenwünsche gehen wir individuell ein.
Flottenmanagement: Stichwort „Green Fleet“: Das Thema Umweltschutz nimmt in den Fuhrparks eine zunehmend größere Rolle ein. Welche Modelle und Technologien unterstützen Gewerbekunden dabei, Verbräuche und CO2-Emissionen zu reduzieren
Michael Briante: Die CO2-Emissionen werden insgesamt mit jeder neuen Generation von Motoren deutlich reduziert. Einen wichtigen Baustein unserer grünen Flotte bildet die Hybridtechnik, die wir beim Q50 und jetzt auch beim Q70 in gleicher Art und Weise einsetzen. Wir konzentrieren uns jedoch nicht auf eine Technik, wie es andere Marken machen, sondern stellen uns auf mehrere Beine. Wir haben eine Diesel-Linie, Downsizing-Benziner, Hybridmotoren. Alle diese Technologien beziehen wir dabei aus dem Konzern (Anmerkung der Redaktion: Infiniti gehört zum Renault-Nissan Konzern und unterhält eine Technologiepartnerschaft mit Daimler), sprich wir bedienen uns modernster Technik und können damit alle gängigen Vorschriften und entsprechenden CO2-Werte einhalten. So hat zum Beispiel ein Q50 2.2d mit 170 PS einen CO2-Ausstoß von nur 114 g/km.
Flottenmanagement: Für Flottenkunden spielt neben den Modellen auch der Service eine entscheidende Rolle. Welche Dienstleistungen bieten Sie hier für den Fuhrparkleiter, wie sind Sie in Ihren Niederlassungen und an den Vertriebsstandorten für Flotten aufgestellt? Wo liegen hier die Vorzüge von Infiniti
Michael Briante: Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dem jeweiligen Fuhrparkleiter die für ihn idealen Gesamtpakete anzubieten. Das heißt, wir haben neben einer europaweiten Garantie, welche die uneingeschränkte Mobilität sicherstellt, die Möglichkeit, bei uns in den Flottenbereichen einen Hol- und Bringservice anzubieten. Der Flottenkunde ist dadurch abgesichert, dass er jederzeit im Bedarfsfall ein Ersatzfahrzeug bekommt und somit seine Mobilität gewährleistet bleibt. Wir sind hier absolut flexibel und können auf die Wünsche der einzelnen Flotten individuell und auch vor Ort reagieren. Ebenfalls bieten wir den an unseren Fahrzeugen interessierten Flottenmanagern an, dass sie unsere Modelle und Angebote vor Ort präsentiert bekommen. Dieser Service wird sehr gerne angenommen. Zudem machen wir uns damit zum einen einen guten, sehr serviceorientierten Namen und zum anderen stehen wir so von Anfang an im so wichtigen direkten Kundenkontakt.
Flottenmanagement: Welche Ziele haben Sie sich mittel- und langfristig gesetzt, was wollen Sie mit und für Infiniti noch erreichen
Michael Briante: Kurz- und mittelfristig ist das klare Ziel, den gerade aktualisierten Q70 mit seinem neu lancierten Dieselmotor gut zu positionieren und ihn auf das Volumenniveau des Q50 zu heben. Zudem gilt es, die in der Pipeline befindlichen neuen Modelle erfolgreich am Markt zu platzieren. Großes Augenmerk legen wir auch auf den weiteren Ausbau des Händlernetzes und unsere Servicedienstleistungen. Außerdem gilt es, die guten Trends in Sachen Markenbekanntheit und Verkaufszahlen zu bestätigen. Alle diese Punkte zusammen sind für mich die wichtigen Bausteine für eine langfristig erfolgreiche Zukunft von Infiniti in Deutschland.

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