Die bessere Alternative?

Im Februar 2015 war es wieder so weit: Die Preise für Kraftstoffe wie Super, E10 und Diesel sind gestiegen. Bei einem durchschnittlichen Preis von 1,185 Euro pro Liter ist der Diesel laut ADAC um insgesamt 5,1 Cent teurer gewesen als im Vormonat Januar. Auch wenn diese Zahlen immer noch etwa 50 Cent unter den Höchstpreisen vom Sommer 2012 liegen, so lohnt es sich dennoch, über alternative Kraftstoffe und Antriebstechnologien in der Flotte nachzudenken – wenn nicht unbedingt für heute, dann doch für morgen.

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Kraftstoff sparen und damit den Geldbeutel schonen ist das eine, aber einen Dienstwagen mit Erdgas- oder gar mit Elektroantrieb in die Flotte aufnehmen etwas ganz anderes. In der aktuellen Flottenmanagement- Onlineumfrage wollten wir daher von Ihnen wissen, wie der Stand in Sachen alternativer Kraftstoffe und Motorentechnologie in Ihrer Flotte ist. Mit einer erneut großen Resonanz von weit mehr als 400 Teilnehmern konnten wir einen guten Einblick in dieses Thema gewinnen.

Gleich zu Anfang stand die Frage, wie Sie, ganz allgemein, im Fuhrpark Kraftstoff und CO2 einsparen. Dabei waren die Spritsparmodelle mit mehr als 50 Prozent die beliebteste Methode (Grafik 1). Das sogenannte Downgrading, also der Wechsel von beispielsweise einem VW Passat zu einem Golf, war mit acht Prozent die unbeliebteste Art, Kraftstoff zu sparen. Hieran zeigt sich, dass die herkömmlichen Verbrennungsmotoren immer noch die erste Wahl in der Flotte sind und dabei sehr viel Wert auf eine sparsame Motorisierung gelegt wird. Downgrading ist dagegen vor allem vor dem Hintergrund der Fahrermotivation ein unbeliebtes Mittel, die CO2-Bilanz zu verbessern.

Überraschend viele Fuhrparkleiter setzen mittlerweile auf alternative Antriebsarten. Mit 42 Prozent ist dies die häufigste Spritsparmethode nach dem Einsatz von genügsamen Verbrennungsmotoren. Die große Zahl alternativer Motoren wirft natürlich die Frage auf, welche innovativen Antriebsarten hier zum Einsatz kommen. Den Antworten der zweiten Frage nach sind es hauptsächlich Elektro- und Erdgasfahrzeuge (Grafik 2). Doch Vorsicht! Diese Zahlen täuschen etwas, denn sie sagen nichts darüber aus, wie viele Elektrofahrzeuge genau auf den Firmenparkplätzen stehen. So ist es wahrscheinlich, dass deutlich mehr Pkw mit Erdgas und Autogas unterwegs sind als mit Akkuantrieb. Zudem ist es eine Frage des Marktangebots. Innovative Technologien, wie ein Plug-in-Hybrid oder gar ein Wasserstofffahrzeug mit Brennstoffzelle, sind längst nicht in allen Segmenten und Preiskategorien angekommen. Dass bislang nur der Hyundai ix 35 Fuel Cell als Wasserstofffahrzeug in Serie produziert wird, erklärt dann auch die null Prozent bei dieser Antwortmöglichkeit.

Jedoch fristen die Alternativen zu Benziner und Diesel längst kein Nischendasein mehr, lässt man einmal die Brennstoffzellentechnologie außen vor. Immerhin 35 Prozent der Teilnehmer unserer Onlineumfrage, die alternative Antriebe nutzen, gaben an, mehr als 50 Prozent der Gesamtflotte mit alternativen Fahrzeugen zu bestücken (Grafik 3). Ein Ergebnis, das für sich genommen fast unglaublich erscheint. Analysiert man jedoch das Teilnehmerfeld etwas genauer, so wird deutlich, dass insgesamt 63 Prozent einen Fuhrpark von bis zu zehn Fahrzeugen leiten und nur etwa zehn Prozent der Teilnehmer eine größere Flotte zwischen 50 und 250 Fahrzeugen. Da fallen die Antworten der größeren und ganz großen Flotten (drei Prozent verwalten mehr als 500 Fahrzeuge) zu dieser Frage weniger ins Gewicht. Hinzu kommt noch, dass 52 Prozent der Fuhrparkleiter angaben, überhaupt keine alternativen Antriebsarten einzusetzen und demnach nicht zu den Zahlen aus Grafik 3 dazugerechnet werden können.

Doch warum haben knapp die Hälfte der über 400 befragten Fuhrparkleiter bislang noch keine alternativen Antriebe und Kraftstoffe in ihre Flotte aufgenommen? Natürlich gibt es auch hier vielfältige Gründe, die oft im Zusammenspiel die Entscheidung beeinflussen. Gegen die Verwendung der neuen Technologien sprechen in erster Linie die geringe Reichweite (84 Prozent) und die höheren Anschaffungskosten (78 Prozent) (Grafik 4). Eng mit der Reichweitenangst ist auch der Punkt Infrastruktur verknüpft (66 Prozent). Denn Ladesäulen und Wasserstofftankstellen findet man eben (noch) nicht an jeder Ecke. Allerdings muss dies auch nicht so sein, schließlich kommt es immer auch auf den Anwendungsbereich an, argumentieren Verfechter der elektrischen Mobilität. So reiche für den Pendel- und Werksverkehr die Reichweite eines Elektrofahrzeugs allemal aus.

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In diesem Zusammenhang haben wir von Ihnen wissen wollen, in welchen Fuhrparkbereichen alternative Antriebe gut einsetzbar seien (Grafik 5). Am besten passen alternative Antriebe demnach in die Poolfahrzeugflotte. Dort kann auch am einfachsten ausprobiert werden, welche Konzepte in das jeweilige Unternehmen passen. Etwas unerwartet antworteten 35 Prozent der Teilnehmer, dass sie alternative Konzepte im Motivationsfuhrpark für praktikabel halten. Diese hohe Zahl ist sicherlich nicht in allen Branchen vorstellbar, jedoch mit Blick auf die Entwicklungen beispielsweise in Sachen Fahrradleasing durchaus im Trend.

Neben der Reichweite und der unzureichenden Infrastruktur wurde mit 36 Prozent jedoch noch ein weiterer Grund gegen die Integration von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben relativ häufig angegeben: die geringe Modellauswahl. Bereits in Grafik 2 konnte man ablesen, dass eine Ursache für die geringe Verbreitung von alternativen Antrieben die relativ kleine Palette an verfügbaren Modellen ist. Denn neuere Technologien wie Plug-in-Hybride oder die Brennstoffzelle waren nur geringfügig bis gar nicht vertreten – „ältere“ wie Erdgas hingegen häufiger. Nur sechs Prozent der Flottenmanager ohne alternative Antriebe im Fuhrpark gaben als Grund dafür an, dass dies nicht gewünscht sei. Das Bedürfnis und der Wille, nach Alternativen zu suchen, sind also vorhanden.

In diesen Befund fügt sich das Ergebnis aus der Frage nach der Zukunft der Antriebe im Fuhrpark sehr schön ein. Nur acht Prozent aller Teilnehmer konnten sich vorstellen, dass keine der genannten Antriebsarten den Durchbruch im Flottenalltag schaffen wird (Grafik 6). Das Potenzial der Technologien am Markt wird also auch für den gewerblichen Rahmen erkannt und durchaus von den Verantwortlichen beobachtet. Am stärksten würden sich dieser Prognose nach Elektround Hybridfahrzeuge sowie Plug-in-Hybride in den Unternehmensflotten durchsetzen. Doch auch die Brennstoffzelle sehen viele, immerhin 19 Prozent, im Kommen. Auch diese Erkenntnisse machen deutlich, dass der Weg vieler Autohersteller, die Modellpalette in Sachen Hybrid und Elektrofahrzeuge zu erweitern, sinnvoll ist.

Das Automobil ist in der Flotte zwar das wichtigste Fortbewegungsmittel, aber längst nicht unersetzlich. Zumal sich Travelmanagement und Fuhrparkmanagement zunehmend annähern und neue Mobilitätswege gefunden werden. Schließlich spart man am meisten Kraftstoff und CO2, wenn das Fahrzeug gar nicht erst bewegt wird. Auf die Frage, welche Mobilitätskonzepte neben dem Dienstwagen in der Flotte zum Einsatz kommen, antwortete die Mehrzahl der Befragten mit den klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln Bus, Bahn und Flugzeug (Grafik 7). Dicht gefolgt von den Mietfahrzeugen und auch die Ultrakurzzeitmiete Carsharing kam auf immerhin 17 Prozent. Doch der Mietwagen hat Konkurrenz bekommen. Denn genauso häufig wie die klassische Automiete (28 Prozent) wird auf Fahrräder oder EBikes zurückgegriffen. Zwar stellt sich auch hier die Frage nach dem Anwendungsfeld, dennoch scheint eine breite Akzeptanz des Zweirades im Bereich der alternativen Mobilitätskonzepte zu herrschen.

Insgesamt betrachtet zeigt sich, dass alternative Antriebe und Konzepte nicht mehr nur Zukunftsmusik in der Flotten-landschaft sind, sondern bereits Realität. Dabei wird es zunehmend elektrisch zugehen, sei es mit Plug-in-Hybriden oder reinen Elektrofahrzeugen. Biokraftstoffe und Mitfahrerbörsen scheinen in diesem Umfeld jedoch wenig Anhänger zu finden.

Die nächste Flottenmanagement-Umfrage finden Sie auf: www.flotte.de/umfrage. Das Thema dieses Mal lautet: UVV und Ladungssicherung im Fuhrpark.

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