Klein, aber fein!
In der 76. Folge der großen Flottenmanagement-Vergleichsserie setzte sich der Seat Ibiza 1.2 TDI Ecomotive bei den Kleinwagen mit Dieselmotorisierung durch. Der Kostenvergleich basiert wesentlich auf den Full- Service-Leasingraten und den Treibstoffkosten.

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Das Segment der Kleinwagen gehört zu den zulassungsstärksten im Pkw-Markt. Mit insgesamt 33.724 Neuzulassungen im Februar 2015 erreichten die kleinen Flitzer laut dem Kraftfahrt- Bundesamt einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Stärker vertreten auf deutschen Straßen ist nur das Kompaktklassesegment mit 26,3 Prozent Anteil an den Neuzulassungen. Klassenprimus ist der Volkswagen Polo mit mehr als 6.000 Neuzulassungen in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Opel Corsa (3.464 Zulassungen) und der Ford Fiesta (3.131 Zulassungen). Im Vergleich zu unserem letzten Kostenvergleich der Diesel-Kleinwagen in der Flottenmanagement-Ausgabe 1/2014 sind die Zahlen konstant geblieben. Damals lag der Zulassungsmarktanteil bei 15,4 Prozent.
Der anhaltende Erfolg der Kleinwagen hat seine Gründe. Vor allem liegt er daran, dass Kleinwagen nicht mehr wirklich als „klein“ zu bezeichnen sind. Mit einem maximalen Kofferraumvolumen von 1.495 Litern hat der Nissan Note 1,5 dCI diese Wertung in unserem Kostenvergleich für sich entscheiden können und rangiert damit nur etwa 100 Liter unter einem VW Golf Variant mit 1.620 Litern Kofferraumvolumen (in der TGI Version 1.439 Liter) aus der Kompaktklasse. Neben der Größe und Praktikabilität hat auch die Vielfalt in diesem Segment zulegen können. Vor allem Lifestyle-Flitzer wie beispielsweise ein Mini Cooper (für unsere Übersicht noch nicht kalkulierbar) beleben das Segment. Darüber hinaus ist auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Motorisierungen erhältlich. Von einem sportlichen GTI bis hin zum umweltfreundlichen BMW i3 – mittlerweile werden so gut wie alle Kundengruppen angesprochen. Diese Vielfalt fi ndet auch zunehmend Anklang bei Motivationsfl otten. Generell wird das Kleinwagensegment vor dem Hintergrund von CO2- und Kraftstoffeinsparungen auch für Flotten fernab von Lieferbetrieben und Pfl egediensten interessanter.
Im Fuhrpark gibt es grundlegende Anforderungen an ein Fahrzeug. Daher haben wir in unsere Kleinwagenübersicht nur Modelle aufgenommen, die beispielsweise über eine Dieselmotorisierung verfügen und als Fünftürer mit den businessüblichen Ausstattungsmerkmalen, wie Navigation oder Freisprecheinrichtung, bestellbar sind. Manche Modelle wie der Mini One D, der Mazda2 Skyactiv-D 105 und der Hyundai i20 blue 1.1 CRDi waren zum Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses noch nicht kalkulierbar. Trotz dieser Einschränkungen haben es insgesamt 13 Kleinwagen in unsere Übersicht geschafft.
Das Segment hat in den letzten Monaten einige Neuerscheinungen feiern können. So sind mit dem Fiesta, dem Corsa, dem Fabia und dem Yaris insgesamt vier neue Modelle in unserem Kostenvergleich gelandet. Darüber hinaus haben mit dem A1, dem 208 und dem Ibiza drei Vergleichsteilnehmer ein Motorenupdate erhalten. Zudem sind die Fahrzeuge von Lancia und Chevrolet aus dem Vergleich ausgeschieden. Alle diese Veränderungen haben zur Folge, dass unser Teilnehmerfeld, obwohl der letzte Kleinwagen- Kostenvergleich erst ein Jahr zurückliegt, fast gänzlich verändert erscheint.
Das Leistungsspektrum unserer Vergleichskandidaten reicht von 50 kW (68 PS) des Citroën C3 bis hin zu 73 kW (99 PS) des Peugeot 208. Im Durchschnitt bewegt sich die Leistung der ausgewählten Kleinwagen bei etwa 87 PS. Die 99-PS-Leistung des Peugeot reicht aus, um den kleinen Franzosen innerhalb von 10,7 Sekunden von null auf 100 zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 187 km/h zu erreichen. Damit ist er der Schnellste im Teilnehmerfeld. Der Kia Rio braucht für den Sprint aus dem Stand genau sechs Sekunden mehr und ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern auch der langsamste Kleinwagen im Vergleichsfeld. Dennoch kann man beim Blick auf die Leistungsdaten mit Recht von kleinen Stadtfl itzern sprechen.

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Ausgabe 2/2015

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Doch Fahrspaß allein ist nicht alles und gerade in der Flotte spielen die Faktoren Verbrauch und CO2-Ausstoß eine immer bedeutendere Rolle. Auch hier liegt einer der Vorteile des Kleinwagensegments. So erreichen alle Vergleichskandidaten eine Einstufung in die Energieeffi zienzklassen „A+“, „A“ oder „B“. Der sparsamste in der Mini-Klasse, mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern und einem CO2-Ausstoß von 85 g/km, ist der Ford Fiesta. Damit führt er das Feld der ohnehin sehr umweltfreundlichen und genügsamen Kleinwagen an. Der Durchschnittsverbrauch aller Teilnehmer liegt mit 3,49 Litern auf 100 Kilometern nur leicht über dem Bestwert. Die geringen Verbräuche der Kleinwagen sorgen auch für eine ordentliche Reichweite, im Schnitt kommen die kleinen Flitzer etwa 1.271 Kilometer ohne einen Tankstopp aus. Dank des im Vergleich zum Fiesta um 10 Liter größeren Tankvolumens kann der Peugeot 208 diese Sonderwertung für sich entscheiden. Der Treibstoff in dem 50-Liter-Tank reicht für 1.471 Kilometer, also in etwa für die Strecke von Bonn nach Rom.
Nicht nur an der Zapfsäule schonen die Kleinwagen den Geldbeutel. Schon bei der Anschaffung wird schnell klar: Hier bekommt man viel Auto fürs Geld. So erhält man bereits zu einem Listenpreis von 13.848,74 Euro (netto) einen Opel Corsa 1.3 CDTi ecoFLEX in der Selection-Ausstattung. Da sind dann schon das IntelliLink-Paket, eine Einparkhilfe und Nebelscheinwerfer im Preis enthalten. Der neue Corsa ist damit 1.341 Euro günstiger als der Durchschnitt unserer Vergleichskandidaten. Am hinteren Ende im Preisvergleich landen der Audi A1 Sportback und der Peugeot 208.
Erhebliche Unterschiede werden bei der Zuladung deutlich: Zwischen dem VW Polo mit 519 Kilogramm und dem Citroën C3 mit 330 Kilogramm Zuladung liegen 189 Kilogramm. Neben der Zuladung spielt natürlich auch das Ladevolumen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Transporteigenschaften der Kleinwagen. Hier hat der Nissan Note die Nase vorn. Mit 1.495 Litern Kofferraumvolumen bei umgeklappter Rückbank dominiert der Japaner diese Sonderwertung mit 345 Litern Vorsprung vor dem Škoda Fabia (1.150 Liter). Der große Unterschied bei dieser Sonderwertung liegt in den Wurzeln des Nissans im Micro-Van-Segment begründet. Wer also öfters auch mal was transportieren will, sollte zu dem Note oder dem Renault Clio greifen, da beide viel Stauraum und eine solide Zuladung bieten können.
Der wohl wichtigste Punkt bei der Anschaffung neuer Flottenfahrzeuge sind die Betriebskosten. Zumal die Wahl eines Kleinwagens immer auch eine ökonomische Entscheidung ist. Bei den zu erwartenden monatlichen Betriebskosten im Full-Service- Leasing mit einer 36-monatigen Laufzeit und einer jährlichen Laufleistung von 20.000 Kilometern ist der Seat Ibiza 1.2 TDI Ecomotive an der Spitze des Felds zu finden. Der Spanier ist mit 222,67 Euro Betriebskosten im Monat (Leasing und Treibstoffe) mehr als 40 Euro günstiger als der Durchschnitt in unserem Kostenvergleich. Knapp dahinter reihen sich der Nissan Note 1,5 dCI und der Ford Fiesta 1,6 l TDCi ECOnetic ein. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sind die generell günstigen Konditionen im Vergleich zu dem bereits erwähnten Kleinwagenvergleich vor einem Jahr. Die durchschnittlichen Betriebskosten für einen Kleinwagen beliefen sich damals auf rund 340 Euro, im aktuellen Vergleich sind es nur 263 Euro. Diese erhebliche Kostenreduzierung resultiert zum einen aus den niedrigen Kraftstoffpreisen in der letzten Zeit. Zum anderen auch aus gesunkenen Leasingraten.
Am Ende setzt sich der Seat Ibiza 1.2 TDI Ecomotive mit ganzen 11 Podestplätzen klar gegen seine Konkurrenz durch. Ausschlaggebend waren vor allem die günstigen Leasingkonditionen und die sparsamen Verbräuche. Den zweiten Platz sichert sich der Ford Fiesta 1,6 l TDCi ECOnetic. Er konnte in Sachen CO2-Ausstoß und Spritverbrauch Bestwertungen sammeln. Mit dem neuen Opel Corsa 1.3 CDTi ecoFLEX schaffte es ein weiterer Neuling auf Anhieb auf das Podium. Der Kleinwagen aus Rüsselsheim kann vor allem mit einem niedrigen Listenpreis überzeugen und landet am Ende auf Platz drei.
Flottenmanagement-Vorgabe
Mindestausstattung
• ABS - Antiblockiersystem
• ESP - Elektronisches Stabilitätsprogramm
• Bluetooth-Freisprecheinrichtung
• Klimaanlage
• Navigationssystem
• Nebelscheinwerfer
• Parksensoren hinten
• Radio
• Rundum-Airbagschutz
• USB-Anschluss
So haben wir gewertet
Der Fokus der Bewertung liegt auf den Leasing-, Betriebs- und Treibstoffkosten. Die jeweils drei günstigsten Fahrzeuge erhalten eine grüne, die jeweils drei teuersten eine rote Markierung. Ebenfalls in die Grün-Rot-Bewertung fließen neben den Ladungsdaten wie Zuladung und dem Kofferraumvolumen der Durchschnittsverbrauch, der CO2-Ausstoß sowie die Reichweite mit ein, da auch dies wichtige Kriterien für die Nutzung in der Flotte sind. Gleiches gilt für die Dichte des Servicenetzes, denn das entscheidet, wie lange das Fahrzeug im Falle einer Panne oder des normalen Services nicht zur Verfügung steht. Signifikante Abweichungen bei der Garantiezeit oder des Inspektionsintervalls haben wir ebenso bewertet wie das Nichterfüllen der Mindestausstattung. Auch der Listenpreis ist ein Kriterium, entscheidet dieser doch über die steuerliche Belastung bei der Ein- Prozent-Regelung. Alle anderen angegebenen Werte dienen nur der Information.

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Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026
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