Voll im Trend

Zwischen Mieten und Leasen gibt es rein sprachlich keinen Unterschied. Das Wort „to lease“ kommt aus dem Englischen und bedeutet mieten oder pachten. In China, wo der Leasingmarkt noch in den Kinderschuhen steckt, ist das Schriftzeichen für „leasen“ und „mieten“ dasselbe. Dennoch gibt es, gerade auf dem deutschen Flottenmarkt, Unterschiede zwischen dem Mieten und Leasen eines Fahrzeugs. Dabei ist insbesondere die sogenannte Langzeitmiete auf dem Vormarsch.

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Mobilität auf Abruf
Der wohl signifikanteste Unterschied beider Mobilitätskonzepte ist die Vertragsdauer. Ein klassischer Leasingvertrag läuft in der Regel etwa 36 Monate. Eine Langzeitmiete ist da meist deutlich kürzer und kann zeitlich besser an die Gegebenheiten angepasst werden. Darin liegt auch ein wesentlicher Grund für den Erfolg der Langzeitmiete. Gerade im Bereich der Mietdauer hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Mittlerweile kann ein Fahrzeug von wenigen Stunden (Carsharing) bis hin zu drei Jahren gemietet werden. Allerdings spricht man von Langzeitmiete in der Regel erst ab einer Mietdauer von etwa einem Monat (siehe Tabellen). Hubert Terstappen, Geschäftsführer der Buchbinder Rent a car Autovermietung, erläutert die Vorteile des Mietkonzepts gegenüber einem Leasingvertrag: „Grundsätzlich ist die Langzeitmiete eine gute Alternative in jedem Fuhrpark, um die Fuhrparkkosten flexibel gestalten zu können. Die Verträge können sehr kurzfristig geschlossen werden, anpassbare Kündigungszeiten und Vertragslaufzeiten stellen sicher, dass die Fahrzeuge bedarfsgerecht angemietet und wieder abgegeben werden können.“

Dennoch steht das Mietangebot nicht in direkter Konkurrenz zum klassischen Leasing, schließlich bieten auch Leasinggesellschaften Langzeitmietmodelle an (siehe Tabelle Leasinggesellschaften). Mietwagen sind vielmehr eine flexible Ergänzung und die Antwort auf ein zunehmend spontanes Mobilitätsbedürfnis in der Flotte. Ein Fahrzeug wird also vor allem dann gemietet, wenn kurzfristig ein Dienstwagen zur Hand sein muss. Dies weiß auch Dirk Hünten, Teamleiter Sales Support bei der Athlon Car Lease Germany GmbH & Co. KG: „Die Langzeitmiete erlaubt mit weniger gebundenem Kapital zu wirtschaften und Größe sowie Zusammensetzung der Flotten dynamisch an den aktuellen Bedarf anzupassen. Saisonale Branchen, Mitarbeiter in der Probezeit, Umstrukturierung des Außendiensts: Miete verwandelt Fixkosten in variable Kosten – die ‚atmende Flotte‘ ist mehr als aktives Liquiditätsmanagement, sie senkt auch betriebliche und saisonale Risiken.“ Im Übrigen beträgt die durchschnittliche Laufzeit von Langzeitmieten etwa 3,5 Monate laut Uwe Hildinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Alphabet, und orientiert sich damit eher an der Kurzzeitmiete als an Leasingangeboten.

Nachteil Mieten
Natürlich bringt diese kurzfristige Mobilität auch Einschränkungen mit sich: So sind Mietwagen auf Dauer kostenintensiver als eine Leasingflotte und meist nicht bis ins kleinste Detail konfigurierbar. Das heißt aber nicht, dass der Mieter nehmen muss, was er bekommt. Viele Vermieter bieten ihren Kunden mittlerweile eine Wunschmarkenberücksichtigung, Modellgarantie oder wie beispielsweise im Falle der AVS Autovermietung Schulz GmbH und Co. KG eine Pkw-Konfiguration für den Firmenkunden an. Ohnehin sind die Mietfahrzeuge der Vermieter in unserer Auswahl bereits sehr gut ausgestattet und verfügen in der Regel über alle businessrelevanten Merkmale wie Freisprecheinrichtung, Navigation und Dieselmotorisierung. Bei AVS beispielsweise lassen sich darüber hinaus auch Businessclass-Modelle auswählen. Zudem bieten die Fahrzeugvermieter wie zum Beispiel DB Rent auch optionale Leistungen wie einen Tankkartenservice oder ein Schaden- und Unfallmanagement an. Damit sind die Unterschiede zwischen Miet- und Leasingfahrzeugen in Sachen Komfort, Ausstattung und Service gar nicht so groß, wie man vielleicht vermuten könnte.

Zukunftstechnologien
Die Langzeitmiete hat aber noch mehr zu bieten als Mobilität auf Abruf. Unternehmen können beispielsweise auch alternative Antriebe auf Flottentauglichkeit testen. So schildert Hubert Terstappen: „Wir bieten unseren Kunden Fahrzeuge mit Hybridantrieb, haben aber auch reine Elektrofahrzeuge im Angebot. Unternehmen, deren Geschäftszweck die Energieherstellung ist, haben eine steigende Nachfrage nach solchen Modellen.“ Allerdings kommen diese Antriebe, insgesamt betrachtet, im Vermietungsgeschäft bislang nur sehr selten zum Einsatz, wie Leasinggesellschaften und Autovermieter übereinstimmend feststellen.

Doch was nicht ist, kann ja noch werden, heißt es ja bekanntlich. Daher rüstet sich die Euromobil Autovermietung für die Zukunft. Frank Kückelhahn, Vertriebsleiter der Euromobil Autovermietung GmbH, erläutert in diesem Zusammenhang: „Generell möchten wir unseren Kunden die Möglichkeit bieten, alternative Antriebe auch über kürzere Zeiträume zu testen, um diese von der Attraktivität für den individuellen Fuhrparkbedarf zu überzeugen. Im Verlauf des Jahres werden wir unser Fahrzeugportfolio deshalb um Modelle mit alternativen Antrieben erweitern.“

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Fazit
Das umfassende Leistungsspektrum und die zunehmenden Mobilitätsanforderungen im Flottenalltag sorgen dafür, dass die Langzeitmiete voll im Trend liegt. Eine Entwicklung, die sich wohl auch in Zukunft verstärken wird, folgt man der Einschätzung von Uwe Hildinger: „In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Fahrzeugen zur Langzeitmiete stetig gestiegen. Wir denken, dass sich diese Entwicklung auch in den nächsten zwölf Monaten fortsetzt.“ Auch so mancher Autohersteller steigt in das Langzeitmietgeschäft ein, um den gewerblichen Kunden die Möglichkeit zu geben, ein flottenrelevantes Fahrzeug eingehend zu testen. In Zusammenarbeit mit CCUnirent bieten beispielsweise Mazda Profi Charter oder auch Volvo Gewerbekunden an, die jeweilige Automarke in der Langzeitmiete zu testen.

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