Power-Lader

Zugegeben, so ganz klappt das mit der Tarnung nicht. Seat Leon Cupra bleibt eben Cupra – auch als Kombi. Ein schneller Blick auf den Heck-Stoßfänger genügt, die beiden potenten Auspuffendrohre inklusive Diffusor, die den Performance-Leon verraten, sind kaum zu übersehen. Dennoch: Insgesamt macht der Kompaktklässler einen dezenten Eindruck, damit kann man gut beim Kunden vorfahren, wenn nicht gerade die orangenen Felgen geordert werden. Und bitte behutsam mit dem rechten Pedal umgehen, denn der Fronttriebler malt trotz mechanischer Differenzialsperre gerne schwarze Striche auf den Asphalt. Bei schnellen Kurvenfahrten hilft die Möglichkeit der Momentverteilung zwischen den Rädern der Antriebsachse allerdings schon, um die Grip-Situation zu verbessern. Man kann zwischen 265 und 280 PS wählen – beide Motoren sorgen jedoch für Leistung im Überfluss.

Auf Befehl presst der Spanier seine Insassen kräftig in die gut konturierten Sportsitze und begleitet den Vortrieb mit wütend schnaubenden Geräuschen – jedenfalls gegen Ende des Drehzahlbandes. Der zwei Liter große Turbo-Vierzylinder kann auch ganz zahm, sofern man ihn nicht über 2.500 Touren dreht. Ob man sich für ein knackig schaltbares Sechsgang-Getriebe oder eine Doppelkupplungs- Automatik mit gleicher Übersetzungsanzahl entscheiden soll, bleibt lediglich Geschmack und Preis überlassen – ordentlich sind beide Getriebe. Apropos Preis, der ist angesichts der gebotenen Fahrleistungen recht zivil: Mit netto 27.361 Euro wird der Seat zum athletischen Volkssportler. Und dabei bietet er nicht nur Features wie eine Bluetooth-Freisprechanlage serienmäßig, sondern ebenso Brocken wie eine elektronisch gesteuerte, variable Dämpferregelung sowie LED-Vollscheinwerfer. Und die klassenüblichen Grundzutaten sind ohnehin dabei.