Sag B!

Beim Allradantrieb geht es beileibe nicht nur um dynamische Interessen. Kunden in kalten und schneereichen Regionen können ein Lied davon singen: Wenn das Auto auf rutschigem Untergrund am Hang einmal stehen bleibt, wird erneutes Anfahren zur kniffeligen Angelegenheit. Für Fahrer der Mercedes B-Klasse muss das künftig kein Problem mehr sein. Es gibt den kompakten Van zwar bereits seit einiger Zeit als 4Matic-Version, doch jetzt ist neben den Benzinern auch der populäre Selbstzünder mit zwei angetriebenen Achsen zu bekommen. Dabei werden die Hinterräder nur einbezogen, wenn an der Vorderachse Schlupf droht: Per Lamellenkupplung kann bei Bedarf sogar fast das gesamte Moment nach hinten verschoben werden. Der Fahrer bekommt davon kaum etwas mit abgesehen von der exzellenten Traktion in jeder Lebenslage. Und wer zum Allradler greift, bekommt obligatorischerweise ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe.

Das schaltet betont geschmeidig – man muss schon genau auf die Anfahrcharakteristik achten, um es von einer Wandlerautomatik zu unterscheiden. Der Kenner nimmt die etwas verzögerte Kriechaktivität nach Loslassen des Bremspedals wahr. Bei den Schaltvorgängen sind die Unterschiede hingegen nicht mehr auszumachen. Unter der Haube unseres Testwagens steckte der bekannte 2,1 Liter große Common-Rail-Diesel in der 177 PS-Ausbaustufe. Damit ist der bequeme Allrounder souverän motorisiert und auch für die schnelle Piste ausgezeichnet gewappnet. Bis Richtgeschwindigkeit beschleunigt der 4x4 nachdrücklich, erst im oberen Tempobereich nimmt der Vorwärtsdrang spürbar ab. Laut Werk nimmt er sich lediglich 8,3 Sekunden Zeit bis 100 Sachen, und Topspeed liegt bei ansehnlichen 220 km/h. Damit der hemdsärmelige Vierzylinder den Passagieren nicht in den Ohren liegt, verpassten die Ingenieure dem nützlichen Benz eine effektive Dämmung, sodass er sich akustisch ordentlich benimmt. Es mangelt generell nicht an Komfort – da spielen auch das kommod abgestimmte Fahrwerk, der großzügig vorhandene Platz sowie die gemütlichen Sitze mit.

Eine Konsequenz aus der jüngst durchgeführten Modellpflege ist eine Erweiterung der Ausstattung. Demnach kann die B-Klasse jetzt auch mit LED-Vollscheinwerfern versehen werden gegen 875 Euro (netto) Aufpreis. Apropos Preise: Der B 220 CDI 4Matic steht ab netto 32.125 Euro zur Verfügung und bietet ab Werk bereits Bluetooth- Freisprechanlage und Tempomat frei Haus. Das für Langstrecken-Nutzer unabdingbare Navigationssystem wird schon ab fairen 500 Euro (netto) angeboten. Für die teurere Version mit Festplattenspeicher und Live-Verkehrsinformationen werden 2.950 Euro (netto) fällig. In diesem Fall besteht jedoch die Möglichkeit zur App-Nutzung; außerdem können DVDs abgespielt werden, und man kann Fotos auf dem Bildschirm betrachten. Darüber hinaus gibt es inzwischen ein reichhaltiges Angebot an Fahrerassistenz. Dazu gehört die Einparkautomatik ebenso wie ein aktiver Tempomat (zusammen 1.544 Euro netto). Darin enthalten freilich ist auch die Funktion des autonomen Bremsens. Für Musikliebhaber steht ein umfangreiches Soundsystem mit zwölf Lautsprechern zur Verfügung – Kostenpunkt 685 Euro netto.